RezessionDie Stimmung in den deutschen Unternehmen gilt als wichtiger Wirtschaftsindikator, um die aktuelle Lage und die kommenden Monate zu beurteilen. Nun sinkt der ifo Geschäftsklimaindex jedoch zum dritten Mal in Folge und fällt auf 87,3 Punkte. Die Unternehmen sind aktuell mit ihren laufenden Geschäften deutlich unzufriedener. Zugleich trübt sich der Ausblick ein. Summa summarum macht der Zustand der deutschen Volkswirtschaft wenig Hoffnung auf eine Trendwende und Rückkehr zu Wirtschaftswachstum. Indessen könnte nach dem Erreichen der technischen Rezession im Winter 2022/2023 ein mauer Sommer auf die angeschlagenen Unternehmen folgen.

So stellt das ifo Institut eine sich verschlechternde Konjunktur eindeutig fest. Die pessimistischen Erwartungen basieren wohl auch auf dem geringeren Auftragseingang in den besagten Unternehmen. Die Auslastung der Kapazitäten sank im verarbeitenden Gewerbe beispielsweise erstmals seit über zwei Jahren unter den langfristigen Medianwert.

ifo Geschäftsklimaindex

Lage verschlechtert sich, Erwartungen eingetrübt

Während die Erwartungen vom Juni zum Juli von 83,8 auf 83,5 sanken, zeigt sich bei der Beurteilung der aktuellen Lage eine drastische Veränderung. Denn von einem Indexwert bei 93,7 fiel dieser auf 91,3. Damit sinkt insbesondere auch die Zufriedenheit mit dem Status quo in deutschen Unternehmen, während sich die Erwartungen eben nicht verbessern. Dies trägt dazu bei, dass der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland aktuell immer weiter sinkt. Nun befindet sich der Wert schon auf dem gleichen Niveau, wie im November 2022. Das sich aufhellende Bild und die Rückkehr des Optimismus aus den ersten Monaten in 2023 sind bereits wieder Geschichte.

Bauhauptgewerbe weiterhin dramatisch: Immobilienkrise voraus?

Das Bauhauptgewerbe berichtet weiterhin von desaströsen Zuständen. Denn dieses Segment ist aktuell von einer hohen Unzufriedenheit der Unternehmen geprägt. Der Ausblick in die mittelfristige Zukunft wird zunehmend pessimistisch. Zugleich befindet sich der Geschäftsklimaindex für diese Branche auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2010. Die hohen Baukosten, die steigenden Zinsen und eine einbrechende Nachfrage belasten den Bau- und Immobilienmarkt.

Industrie belastet: Geht die Rezession weiter?

Aber auch die schwächelnde Industrie trübt den Einblick ein. Zwar lassen sich Auftragsbestände zunehmend besser abarbeiten. Allerdings sinkt die Anzahl der Aufträge, was dann doch Unsicherheit schürt. Da auch im Exportbereich kaum Impulse auf die deutschen Unternehmen warten, dürfte sich die Konjunktur weiter eintrüben.

 

Damit könnte die deutsche Wirtschaft auch im zweiten Halbjahr 2023 schrumpfen. Rezessive Tendenzen gibt es auch in anderen europäischen Staaten, während sich die USA erstaunlich robust zeigt.

Insbesondere die hohen Zinsen der EZB bringen die Wirtschaft an ihre Belastungsgrenze. Möglicherweise werfen die Notenbanker bald eben auch einen genaueren Blick auf makroökonomische Daten und verschaffen der ächzenden Wirtschaft bei deutlich nachlassender Inflation eine erste Verschnaufpause. Denn diese wird nach dem ifo Geschäftsklimaindex dringend benötigt.

Der ifo Geschäftsklimaindex und seine Aussagekraft

Der ifo Geschäftsklimaindex ist ein bedeutender Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Er wird monatlich vom ifo Institut ermittelt und basiert auf einer Umfrage unter Unternehmen verschiedener Branchen. Der Index spiegelt die Stimmung der Unternehmensführer wider und misst ihre aktuelle Geschäftslage sowie Erwartungen für die kommenden sechs Monate.

Hier fungiert der ifo Geschäftsklimaindex als relativer Indikator, der die Veränderungen in der Stimmung und den Erwartungen der Unternehmen im Vergleich zum Basisjahr misst. Ein Indexwert über 100 bedeutet also, dass die Unternehmen in der aktuellen Periode optimistischer sind als im Basisjahr, und ein Wert unter 100 zeigt eine pessimistischere Stimmung im Vergleich zum Basisjahr an.

Damit ist der Indikator für Investoren, Unternehmen, Notenbanken und die Politik von großer Bedeutung, da dieser wirtschaftlichen Trends sichtbar macht und fundierte Entscheidungen unterstützt. Eine kontinuierliche Beobachtung des Index ermöglicht es, auf Veränderungen in der Wirtschaft frühzeitig zu reagieren.

Dennoch bleibt klar – Erwartungen können sich ändern. Der Indikator ist nicht in Stein gemeißelt, sondern verändert sich dynamisch. Sorgen sind dennoch berechtigt, dass sich die deutsche Volkswirtschaft in den Sommermonaten überaus schwer tun wird. Die Lage dürfte der nächste Zinsschritt der EZB am Donnerstag nicht unbedingt verbessern.

Chimpzee (CHMPZ)

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