Bereits im März 2023 veröffentlichten Unternehmer und Wissenschaftler einen offenen Brief, indem sie Unternehmen aufforderten, eine Pause bei der KI-Forschung einzulegen. Demnach seien die Gefahren omnipräsent. Nun sollte man zunächst die Risiken evaluieren, bevor unumkehrbare Entwicklungen die Folge wären.
„Heutige KI-Systeme werden bei allgemeinen Aufgaben immer konkurrenzfähiger für den Menschen, und wir müssen uns fragen: Sollen wir zulassen, dass Maschinen unsere Informationskanäle mit Propaganda und Unwahrheiten überfluten? Sollten wir alle Jobs automatisieren, auch die erfüllenden? Sollten wir nicht-menschliche Intelligenzen entwickeln, die uns irgendwann zahlenmäßig überlegen, überlisten, überflüssig machen und ersetzen könnten? Sollen wir den Verlust der Kontrolle über unsere Zivilisation riskieren? Solche Entscheidungen dürfen nicht an nicht gewählte Tech-Führer delegiert werden.“
Unterzeichner des offenen Briefs sind u.a. Elon Musk, Apple-Mitgründer Steve Wozniak oder führende Akademiker.
Mit Alex Karp, dem streitbaren CEO von Palantir, wendete sich jetzt ein Tech-Unternehmer offensiv gegen diesen offenen Brief. In einem BBC-Interview verwies er auf ein Wettrüsten in der Künstlichen Intelligenz. Eine Pause sei nicht möglich. Entweder bleibe man in den USA vorne oder man verliere das Rennen.
Palantir-CEO kritisiert Forderung nach Forschungspause
Zuletzt mehrten sich kritische Stimmen hinsichtlich der rasanten Verbreitung von KI. Leicht überheblich kritisiert der Palantir-CEO soeben die Forderung nach einer Pause. Denn seiner Meinung nach komme diese aus einer bestimmten Ecke. Viele der Kritiker haben eben noch kein KI-basiertes Produkt entwickelt und wollen eine Pause, um den Vorsprung der Technologie-Unternehmen zunichtezumachen. Dass diese Kritik ein wenig zu kurz kommt, zeigt ein Blick auf die Unterstützer des offenen Briefs. Hier tummeln sich auch zahlreiche Akademiker, die mit einer Produktentwicklung und dem kommerziellen Wettbewerb rund um Artificial Intelligence nichts zu tun haben.
Weiterhin sieht Alex Karp ein großes Problem beim Wunsch, die Forschung zu unterbrechen und Fortschritte temporär zu verzögern:
„Das Rennen läuft – die Frage ist: Bleiben wir vorne oder geben wir die Führung ab?”
“Es ist nicht so, dass das KI-Rennen aufhört, wenn wir langsamer werden. Jedes Land der Welt – insbesondere unsere Gegner – kann es sich nicht leisten, dass wir diesen Vorsprung haben”.
Palantir: Big Data & Artifical Intelligence werden zum Hype-Thema
Palantir ist ein Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Software und Analysetools spezialisiert hat, um große Datenmengen zu verarbeiten und Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Bereich der Datenanalyse und -integration, insbesondere im Zusammenhang mit Sicherheit, Überwachung und Geheimdienstarbeit.
In einem „Kalten Krieg um KI” könnte Palantir eine Schlüsselrolle spielen, da Sicherheit und Überwachung in diesem Kontext eine zunehmende Bedeutung gewinnen. Das Unternehmen kann helfen, Daten aus verschiedenen Quellen zu analysieren, um Muster und Bedrohungen zu identifizieren. Palantir hat umfassende Expertise in der Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen.
“You have things that are regulated, you have things you do not want to share…you have specialized knowledge in your business that even you find it hard to articulate.”
Hear #Palantir CEO Alex Karp at #AIPCon on wielding #AI with complete control: https://t.co/91LRfI1Oh5 pic.twitter.com/SuZ2SZiDkL
— Palantir (@PalantirTech) June 7, 2023
Somit scheinen die Beweggründe klar, warum Alex Karp keine Forschungspause möchte, sondern vielmehr das Narrativ eines „Kalten Kriegs um KI“ schürt. Ein Wettrüsten in der KI könnte dazu führen, dass Regierungen und Unternehmen verstärkt nach KI-Lösungen suchen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern oder sicherheitsrelevante Herausforderungen anzugehen. Palantir wäre im Westen der große Profiteur.
Die Palantir Aktie stieg seit Jahresanfang um mehr als 125 %. Der nachfolgende Chart zeigt eindrucksvoll die starke Kursentwicklung. Das Momentum bleibt bestehen, die aufwärtsgerichtete Trendbewegung könnte sich nach einem Rücksetzer fortsetzen, obgleich mit steigenden Bewertungsmultiple fundamentale Rechtfertigungen für die explosiven Kursgewinne verlangt werden dürften.
Regulierung statt Pause?
Immer mehr Unternehmen und Experten fordern eine Regulierung, so auch Bill Gates. Eine künstliche Pause scheitert bereits an der Durchsetzung, da die KI-Forschung natürlich nicht öffentlichkeitswirksam stattfindet und publiziert wird. Vielmehr brauche es einen Rahmen, in welchem Unternehmen tätig werden dürfen. Damit könne die Industrie auch der Forderung aus dem besagten offenen Brief gerecht werden, dass eben nicht Tech-Unternehmen die ethischen Grenzen der KI-Technologie selbst stecken.
Fraglich ist jedoch, ob die internationale Gemeinschaft zeitnah eine Regulierung bereitstellen kann.
Die Europäische Union befindet sich derzeit in dem Prozess der Ausarbeitung eines Gesetzes für künstliche Intelligenz (KI). Dennoch räumten Politiker mehrfach ein, dass selbst unter den besten Umständen etwa zweieinhalb Jahre vergehen könnten, bis dieses Gesetz in Kraft tritt.
Margrethe Vestager, die EU-Chefin für Technologie, äußerte letzten Monat ihre Bedenken über diese Verzögerung. Als Alternative zur EU-Regulierung arbeitet sie mit den USA an der Entwicklung eines freiwilligen Kodex für den KI-Sektor.
Dabei soll die Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA intensiviert werden, um eine angemessene Regelung und Governance für künstliche Intelligenz zu gewährleisten. Durch die Entwicklung eines freiwilligen Kodex hoffe man, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, die den Fortschritt in der KI-Branche beschleunigt und dringend benötigte Leitlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI liefert.
Wie lange dies mitunter dauert, sehen wir nicht zuletzt bei der Assetklasse Kryptowährungen. Ob Forschungspause oder Regulierung – lange Verzögerungen sind bei der disruptiven KI-Technologie, die sich dynamisch weiterentwickelt, nicht möglich. Denn jedwede Regulierung wäre bereits überholt, wenn es dank bürokratischer Verzögerungen erneut Monate oder Jahre bis zur Verabschiedung braucht.
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