Dass der starke Fokus auf das Werbegeschäft für Meta (ehemals Facebook) ein Risiko darstellt, scheint gerade in ökonomisch herausfordernden Zeiten offensichtlich. Somit bemühen sich Mark Zuckerberg und Meta kontinuierlich um eine Erweiterung des Geschäftsmodells. Darunter fallen das Metaverse, Künstliche Intelligenz und eben auch Online-Payment. Mittlerweile können die Nutzer in Brasilien bereits über den Messenger-Dienst WhatsApp Zahlungen abwickeln. Zugleich können Nutzer an Freunde und Familie Geld versenden. Was plant Meta jetzt rund um Online-Payment? Wird WhatsApp das neue PayPal?
WhatsApp Pay: Fokus auf einen gigantischen Wachstumsmarkt
Der E-Commerce generiert starkes Wachstum. Immer größere Teile unseres Lebens spielen sich in der digitalen Welt ab. Dies erfordert zweifelsfrei auch sichere und komfortable Zahlungsmethoden, da beim Shopping, der Reisebuchung oder dem Gaming-Erlebnis Zahlungen erforderlich werden. Online-Transaktionen und E-Wallet-Dienste haben sich weltweit etabliert. Dies gilt insbesondere in den Schwellenländern, die die evolutionäre Stufe des Online-Bankings überspringen und gleich mobile Zahlungslösungen nutzen.
Zweifelsfrei ist der Zielmarkt attraktiv, allerdings auch umkämpft. Denn PayPal, Stripe, Block oder Apple Pay kämpfen allesamt um Marktanteile. Die Nähe zu Apple Pay als direkte Zahlungsmethode und PayPal für das Versenden von Geld an Familie und Freunde scheint offensichtlich.
Umfangreiche Tests in Brasilien: Dieses Land fällt die Entscheidung
Die brasilianische Zentralbank hat Anfang des Jahres grünes Licht für Meta Platforms gegeben, um über die Messenger-Anwendung WhatsApp Zahlungen für kleine und mittlere Unternehmen abzuwickeln. Diese Genehmigung ermöglicht es Meta, auf dem bestehenden lokalen Peer-to-Peer-Zahlungssystem von WhatsApp aufzubauen. Dieser Schritt ist Teil von Metas Strategie, den brasilianischen Markt als wichtigen Testraum für das Online-Payment zu nutzen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Werbegeschäft von Meta gewinnt dieser Bereich zunehmend an Bedeutung. Mit der Genehmigung der Zentralbank kann Meta die Bemühungen in der Zahlungsbranche verstärken und neue Wege der Monetarisierung erkunden.
WhatsApp Pay ist zunächst nur für Unternehmen in Brasilien verfügbar und wird in den kommenden Monaten wahrscheinlich auf weitere Länder ausgeweitet. Über die App können Nutzer nach Unternehmen suchen, Produkte und Dienstleistungen durchstöbern, sie in den Warenkorb legen und in wenigen Schritten eine Zahlung abschließen. Der Dienst ist mit verschiedenen Zahlungsmethoden wie MasterCard, Visa, Debit- und Prepaid-Karten verbunden, die von teilnehmenden Banken wie Caixa und Banco do Brasil ausgegeben werden.
A feature Brazilians have been waiting for 🥁 Now when you buy from a small business in Brazil, you can pay on @WhatsApp without ever leaving your chat 💬 pic.twitter.com/gxgz9ALN0I
— WhatsApp Business (@whatsappbiz) April 11, 2023
Damit dürfte die Entscheidung für einen globalen Rollout von brasilianischen Nutzern getroffen werden. Sofern die Akzeptanz den Erwartungen entspricht, dürfte Meta WhatsApp Pay mittelfristig in mehr Ländern launchen.
Monetarisierung von WhatsApp lange überfällig
Die Monetarisierung von WhatsApp könnte für Meta (ehemals Facebook) ein starker Katalysator und insbesondere in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten alternativlos sein. WhatsApp verfügt über eine enorme Nutzerbasis und eine hohe Engagement-Rate, die attraktiv für potenzielle Werbekunden sein könnte. Durch die Einführung von Werbung oder anderen kostenpflichtigen Funktionen in WhatsApp könnte Meta zusätzliche Einnahmequellen erschließen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind vielfältige Einnahmequellen und eine gesteigerte Rentabilität von entscheidender Bedeutung, um das Vertrauen der Investoren und das Unternehmen auf lange Sicht zu stärken.
Doch der erste Schritt bei der Monetarisierung von WhatsApp sind die Online-Zahlungen. Man darf gespannt sein, wie sich WhatsApp Pay bei Meta entwickelt und ob der globale Rollout zeitnah erfolgt.
Das Jahr 2023 weist Meta die Zukunft
Die Meta Aktie entwickelte sich im laufenden Jahr stark. Die Erholung schreitet voran und YTH summieren sich die Kursgewinne auf rund 120 %. Charttechnisch ist der Aufwärtstrend weiterhin intakt. Rücksetzer auf die Unterstützung zwischen 245-247 $ könnten einen Einstieg in die Trendbewegung ermöglichen.
Zugleich hat das Unternehmen mehrere heiße Eisen im Feuer. Das Werbegeschäft dürfte sukzessive wieder anlaufen, sollte eine sanfte Landung der Wirtschaft gelingen. Zugleich werden eigene AI Tools entwickelt, die sowohl die Werbekunden unterstützen, als auch darüber hinaus Wachstum generieren können. Weiterhin möchte Meta in das Metaverse investieren. Zudem soll eine Twitter-ähnliche Applikation von Instagram gelauncht werden.
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