Nach einigen Monaten kursierenden Gerüchten sind bereits erste Bilder aufgetaucht, die den Twitter-Angriff von Meta zeigen. Dabei soll es sich um eine eigenständige App handeln, die auf Instagram basiert und gleichzeitig das ActivityPub-Protokoll verwendet. Bei einem unternehmensweiten Meeting von Meta wurde eine Produktvorschau auf den kommenden Konkurrenten von Twitter präsentiert. Journalisten des Tech-Blogs The Verge durften am Meeting teilnehmen und berichteten von den Erkenntnissen. Das Projekt, mit dem internen Codenamen “Project 92”, soll so schnell wie möglich einen Launch ermöglichen – Meta macht Twitter ernsthafte Konkurrenz.
This is reportedly what Meta’s upcoming Twitter competitor looks like pic.twitter.com/Gs6ZHu2apV
— Dexerto (@Dexerto) June 8, 2023
Meta vs. Twitter – Kampf der Titanen spitzt sich zu
Nach internen Informationen befindet sich Meta bereits in Verhandlungen mit diversen Influencern und Prominenten, die die Twitter-Alternative nutzen könnten – dazu gehören dem Vernehmen nach Oprah Winfrey und das Dalai Lama.
In Bezug auf Elon Musks Umgang mit Twitter gibt es einige Probleme für Content Creator und Prominente, die sich nicht zufrieden mit dem Wandel zeigen. Sei es die Abwanderung der Werbekunden oder das Twitter-Abo mit dem blauen Haken. Nach eigenen Angaben möchte Meta nun eine Zielgruppe anvisieren, die auf eine vernünftig betriebene Plattform setzt, die hohes Vertrauen genießt.
Dabei möchte Meta einen Beitrag leisten, für Content Creator eine stabile Umgebung zu kreieren, das Publikum aufzubauen und die Follower-Zahlen zu erweitern. Denn diesbezüglich gab es zuletzt offenkundige Grenzen bei Twitter.
Zwischen Instagram und ActivityPub: Social Media bestreitet neue Wege
Die neue Twitter-Alternative soll eine Kombination aus Instagram und ActivityPub werden. Basierend auf dem Instagram-Konto scheint noch unklar, wie das System funktionieren soll und wird. Spannend scheint die Verwendung von ActivityPub.
Denn ActivityPub ist ein dezentrales Protokoll für soziale Medien, das entwickelt wurde, um die Interoperabilität und Vernetzung verschiedener sozialer Plattformen zu ermöglichen. Dieses ermöglicht Benutzern, über verschiedene Plattformen hinweg miteinander zu interagieren, Beiträge zu teilen, Kommentare zu hinterlassen und Benachrichtigungen zu erhalten. Einzelne Server können intelligent miteinander kommunizieren und Informationen austauschen. Das dezentrale Modell schafft eigentlich eine Alternative zu zentralisierten sozialen Netzwerken.
Beispielsweise dient ActivityPub als Grundlage für Plattformen wie Mastodon oder PeerTube, die alle auf dem ActivityPub-Protokoll aufbauen und miteinander kommunizieren können.
Instagram und ähnliche zentralisierte Plattformen haben ihre eigenen proprietären Schnittstellen und Kommunikationswege. Nun wollen die Entwickler bei Meta bei der Twitter-Alternative augenscheinlich das ActivityPub-Protokoll in ihre Systeme integrieren, um eine dezentralere und interoperablere Umgebung zu schaffen.
Angriff auf Twitter: Nutzt Meta die Gunst der Stunde?
Meta möchte im Jahr 2023 die günstige Gelegenheit nutzen, weitere Teile des Social-Media-Markts zu durchdringen. Denn Twitter durchläuft nach der Übernahme durch Elon Musk viele Veränderungen. Werbekunden sind abgewandert und es gibt anhaltende Kritik am Führungsstil.
Meta reportedly unveiled to employees a standalone app that will aim to compete with Twitter. CNBC’s Steve Kovach has the details. https://t.co/4hZdU1wLea pic.twitter.com/wOm0qK36tQ
— CNBC (@CNBC) June 9, 2023
Für Meta könnte es jetzt sinnvoll sein, eine Twitter-Alternative zu etablieren, da ihnen dies die Möglichkeit gibt, in einen Bereich vorzudringen, der bisher von Elon Musks Twitter dominiert wurde. Meta ergreift die Gunst der Stunde, bedingt durch Veränderungen und Unzufriedenheit bei Twitter.
Somit könnte das führende Social-Media-Unternehmen weitere Nutzer anziehen. Dies würde das Angebot von Meta über Facebook, WhatsApp und Instagram hinaus erweitern und helfen, die Reichweite und Vielfalt zu steigern. Eine Twitter-Alternative könnte eine strategische Ergänzung sein, um Meta als führende Plattform in den sozialen Medien dauerhaft zu positionieren. Die Marktmacht ist nach einer kurzen Schwächephase im Jahr 2023 beeindruckend.
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