Die steigenden Zinsen belasten den Immobilienmarkt. Die Nachfrage trübt sich ein. Viele Projekte sind bei steigenden Finanzierungs- und Baukosten einfach nicht mehr rentabel. Dies führt auch zu einer ersten Preiskorrektur am Immobilienmarkt, obgleich der große Crash bis dato ausblieb. Nun analysiert eine neue EY-Studie das Verhalten von Versicherern. Denn im vergangenen Jahr haben diese die Immobilienquote weiter ausgebaut, sodass diese mittlerweile bei 13 % liegt. Während jedoch ein Anstieg seit mittlerweile 14 Jahren ununterbrochen vonstattengeht, könnte eine Trendwende bevorstehen. Immobilien werden auch aus der Perspektive der Versicherer weniger rentabel. Zugleich liegt der neue Fokus auf den USA und Asien sowie Logistikimmobilien.
Immobilienquote steigt in 2022: kaum Interesse an weiterem Ausbau
Im Jahr 2022 stieg die Immobilienquote von Versicherungen auf mittlerweile 13 %, die Immobilien an den Portfolios der Versicherungsunternehmen ausmachen. 2022 belief sich diese Quote noch auf 12,1 %. Dennoch deutet immer mehr auf eine Trendwende hin. Befragt man die Versicherer aktuell nach ihren Plänen hinsichtlich der Immobilienquote, beabsichtigten nur 14 % der Versicherer, den Immobilienanteil in der eigenen Asset Allocation weiter auszubauen.
Warum investieren Versicherer in Immobilien? Langfristiger Anlagehorizont & Eigenkapital
Für Versicherer sind Immobilien als Asset attraktiv, da sie stabile und langfristige Renditen bieten. Durch regelmäßige Mieteinnahmen können Versicherer ihre Cashflows besser planen und Risiken streuen. Zudem bieten sie eine gewisse Diversifikation im Anlageportfolio. Die Immobilienpreise können auch unabhängig von anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen reagieren, was in Zeiten volatiler Märkte ein Vorteil für Versicherer ist, die keine mit Privatanlegern vergleichbare Schwankungen aushalten können.
Der Immobilienmarkt erlebte zuletzt einen Nachfrageschock. Denn schwierige Finanzierungsbedingungen und steigende Kosten machen Investments in Immobilien im Jahr 2023 weniger attraktiv. Schließlich ist die Preiskorrektur noch zu moderat ausgefallen, um attraktive Renditen im Vergleich zu anderen risikoarmen Assetklassen zu erhalten.
Dennoch mag dies mitunter für Versicherer weniger gelten, da ihr Anlagehorizont sehr langfristig ist und Versicherungen naturgemäß über ein starkes Eigenkapital verfügen. Damit sehen die Experten von EY die Versicherer sogar als Stütze in einem angeschlagenen Real-Estate-Markt.
„Versicherungen haben mit Blick auf Immobilien einen sehr langfristigen Anlagehorizont und stützen mit ihrer Eigenkapitalstärke den derzeit fragilen Markt. Obwohl sie sinkende Gesamtrenditen antizipieren, sehen sie nach wie vor von Desinvestitionen im großen Stil ab und kaufen teils selektiv zu“
Europa weniger beliebter: USA im Fokus, Asien & Ozeanien im Aufwind
Versicherer präferieren dabei immer mehr den nordamerikanischen Immobilienmarkt. Denn 59 % der Befragten im Vergleich zu 55 % in 2022 bevorzugen Immobilien in dieser Region. Demgegenüber fällt Europa in der Gunst der Versicherer immer weiter zurück. Nachdem 2022 immerhin jede zweite Versicherung den europäischen Markt attraktiv fand, sind es jetzt nur noch 39 %. Damit konnte die Region „Asien und Ozeanien“ Europa überholen.
„Unter Versicherungen dominiert die Perspektive, dass der deutsche und europäische Markt noch nicht ausreichend adäquate Ankaufsmöglichkeiten bereithält. Das liegt unter anderem an den langen Bewertungszyklen, die eine schnellere Marktanpassung und damit Preisfindung erschweren. In den USA sind die Märkte beispielsweise schon weiter, was allerdings auch auf baldige Anpassungen hierzulande hoffen lässt, die die Transaktionsstarre lockern“
Interesse an Wohnimmobilien sinkt: Logistikimmobilien nachgefragt
Auch die Nutzungsart von Immobilien spielt eine wichtige Rolle bei den Investitionsentscheidungen. Während beispielsweise in der Corona-Pandemie Gewerbeimmobilien in der Gunst der Investoren nach hinten fielen, gibt es aktuell einen Rückgang bei den Wohnimmobilien. In 2022 präferierten noch 95 % der Befragten Wohnimmobilien als eines der beliebten Investments. Dieser Anteil fiel auf 68 %. Demgegenüber haben 77 % der befragten Versicherer einen Fokus auf den Bereich der Logistikimmobilien gelegt. Auch Infrastruktur und Erneuerbare Energien bleiben attraktiv, während Hotelimmobilien das Schlusslicht bilden.
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