Investitionen durch Unternehmen sind von großer Bedeutung für die Wirtschaft eines Landes. Sie fördern das Wachstum, schaffen Arbeitsplätze und steigern die Produktivität. Wenn kein Kapital mehr in ein Land fließt, bestehen jedoch gigantische Gefahren. Die Wirtschaft kann stagnieren, Arbeitslosigkeit steigt, Innovationen werden gehemmt und die Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Daher ist es wichtig, ein attraktives Investitionsumfeld aufrechtzuerhalten, um langfristiges Wachstum und Entwicklung sicherzustellen. Doch genau dies könnte Deutschland abhandenkommen.
Nun berichtet das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) von einem deutlichen Rückgang von Direktinvestitionen in Deutschland, wobei der Standort von mannigfaltigen Herausforderungen bedroht wird.
„Der Standort Deutschland ist in den vergangenen Jahren, die durch Pandemie und den russischen Angriffskrieg gekennzeichnet sind, mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören unter anderem steigende Energiepreise, Abhängigkeiten und Lieferprobleme bei kritischen Rohstoffen oder Wettbewerber, die auch durch Subventionen an Attraktivität gewinnen.“
Investitionen aus Europa brechen ein: Nettoabfluss aus Deutschland wird wieder größer
Wenn es um Direktinvestitionen im Jahr 2022 in Deutschland geht, stammt der Großteil aus Europa. Die Investitionen aus europäischen Staaten brachen demgegenüber ein, von 79 auf nur noch 13 Milliarden Euro. Auch bei den angekündigten Arbeitsplätzen führen die USA und auch China mit 10.000 bzw. 4.600 Stellen das Ranking an. Für europäische Unternehmen ist Deutschland weniger attraktiv.
Die folgende Grafik zeigt die Zuflüsse und Abflüsse aus Direktinvestitionen in Deutschland. Damit zeigt sich, dass von 2014 bis 2018 die historisch vorhandene Differenz erheblich schrumpfte. Das Negativsaldo bedeutet, dass traditionell mehr Kapital aus Deutschland in anderen Staaten investiert wird, als andere Staaten in Deutschland investieren. Dennoch hatte man diesen Wert auf -25 Milliarden $ in 2018 reduziert. Ab 2019 sank die Differenz wieder weiter, sodass der Nettoabfluss aus Deutschland explodierte. Im Jahr 2022 war es mit 132 Milliarden $ Netto-Abfluss der höchste Wert, der in Deutschland jemals verzeichnet wurde.
Auch international wird Deutschland im Vergleich von 46 Staaten der unliebsame Spitzenplatz zuteil. Kein anderes Land verfügt über einen derartig ausgeprägten Nettoabfluss. Knapp hinter Deutschland folgt Japan mit 129 Milliarden $.
Warnung – der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert an Attraktivität
„Die stark gestiegenen Abflüsse an Investitionskapital aus Deutschland sind ein Warnsignal, dass der Standort an Attraktivität verliert.”
Damit scheint klar. Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert an Attraktivität, was sich unmittelbar in rückläufigen Investitionen zeigt. Hier führt IW drei Faktoren an: die Energiepreise, die Versorgungssicherheit und der Fachkräftemangel. Doch auch die innerdeutsche Bürokratie und die doch international unattraktive Besteuerung in Deutschland dürften in den nächsten Jahren tendenziell dafür sorgen, dass nicht unbedingt mehr Direktinvestitionen erfolgen.
Der Fachkräftemangel ist dabei eine äußerst wichtige Komponente für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen benötigen hoch-qualifizierte Mitarbeiter, um innovativ zu sein und Produktivität zu steigern. Das Fehlen von Fachkräften begünstigt niedrige Wachstumsaussichten.
Auch Japan erlebt hohe Abflüsse von Investitionen (Platz 2 hinter Deutschland), möglicherweise aufgrund der ungünstigen demografischen Entwicklung. Der Fachkräftemangel steht in enger Verbindung mit dieser demografischen Entwicklung und scheint eine logische Begründung für diese Abflüsse, obgleich es sich um eine multikausale Problematik handelt.
Ecoterra - der nächste x10 Öko-Coin mit realem Nutzen
- Neuer umweltfreundlicher Krypto mit CO₂-Gutschriften
- Für Einzelpersonen und Unternehmen
- Recycle-to-Earn: Erhalten Sie Belohnungen!
- Partnerschaften mit Einzelhändler