Am gestrigen Handelstag richteten die Marktteilnehmer ihren Fokus auf die US-Arbeitsmarktdaten. Da die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe deutlich über den Erwartungen lagen, wird eine weitere Zinserhöhung durch die Federal Reserve unwahrscheinlicher. Nach Daten der CME Group beträgt die Wahrscheinlichkeit eines kleinen Zinsschritts um 25 Basispunkte weiterhin nur rund 25 %.
Dies feierte der Markt mit einem weiteren Kursanstieg, woraufhin der S&P 500 als einer der wichtigsten US-amerikanischen Indizes um rund 0,6 % fester gehandelt wurde. Damit hat der S&P 500 per definitionem den Bullenmarkt erreicht. Was müssen Anleger jetzt wissen?
20 % Kursrallye vom Tief: Willkommen zurück, Bullenmarkt!
Eine verbreitete Definition eines Bullenmarktes geht davon aus, dass dieser eintritt, wenn ein Wertpapier oder ein Marktindex um mindestens 20 % von seinem vorherigen Tiefstand ansteigt. Diese Definition wird auch als “20%-Regel” bezeichnet.
Gemäß dieser Definition wird ein Bullenmarkt also erreicht, wenn der Kurs eines Wertpapiers, eines Aktienindex oder einer anderen Anlage um mindestens 20 % über den Tiefpunkt des Bärenmarktzyklus steigt. Diese Definition gewährt somit eine quantitative Messgröße für den Beginn eines Bullenmarktes und dient als allgemeiner Leitfaden.
Das Verlaufstief des letzten Bärenmarkts erreichte der S&P 500 im Oktober 2022. Stand jetzt notiert der S&P 500 über 20 % höher und befindet sich somit in einem neuen Bullenmarkt, der historisch durchschnittlich mehrere Jahre steigende Kurse brachte.
Dennoch sollten Anleger bei aller Liebe zu eindeutigen Indikatoren nicht vergessen, dass kein Indikator eine hundertprozentige Verlässlichkeit generieren kann. Zugleich gibt es eben keine festen Regeln. Die 20 %-Regel ist über 100 Jahre alt. Letztendlich sollten sich Anleger wie immer für verschiedene Szenarien wappnen. Geht alles gut, befinden wir uns in einem Bullenmarkt mit steigenden Kursen für die nächsten Jahre. Falls nicht, könnte sich die aktuelle Rallye als Bullenmarktrallye darstellen, die in einem weiteren massiven Ausverkauf mündet.
Gefahr: Das spricht (noch) gegen einen Bullenmarkt!
Zweifelsfrei gibt es makroökonomische Belastungsfaktoren. Die Inflation ist weiterhin (zu) hoch, eine Rezession droht. Der Pivot wird vom Markt erwartet, soll nach Angaben der Federal Reserve jedoch erst in 2024 stattfinden. Dennoch handelt der Markt eben die Zukunft, sodass eben derartige Belastungsfaktoren im Hier & Jetzt den Eintritt in einen neuen Bullenmarkt nicht ausschließen.
Allerdings wird bei einem Blick in die Vergangenheit offensichtlich, dass es in der Mehrheit der Bullenmärkte eine Rallye über verschiedene Sektoren des Aktienmarkts gab, die dann den Index in den Bullenmarkt katapultierten. Begründet durch die Künstliche Intelligenz sind es im Jahr 2023 jedoch eher Technologie-Aktien wie Nvidia, Meta, Amazon oder sogar Apple, die dem Index zu einem deutlichen Kursplus verhelfen.
2/ Investors are highly optimistic about Tech stocks in 2023, fueled by the AI pump
Nasdaq 100 ($NDX) has surged aggressively, pushing the S&P 500 higher pic.twitter.com/NJowc7dLGL
— Game of Trades (@GameofTrades_) June 8, 2023
Allerdings muss die erneute Stärke der Growth-Aktien eben auch nicht ausschließen, dass es doch ein breit angelegter Bullenmarkt ist (oder wird). Denn die KI-Fantasie könnte über kurz oder lang auch viele Value-Werte erfassen, die zumindest auch von den Vorzügen einer disruptiven Technologie profitieren und in einer post-rezessiven Zukunft wieder Umsätze und Gewinne steigern können.
Bullenmarkt ist zurück – All-in Aktien?
Auch wenn ein Bullenmarkt nach Definition erreicht ist, ist es dennoch ratsam, vorsichtig zu agieren. Obwohl die Statistik zeigt, dass “Time in the Market” das “Timing the Market” schlägt und langfristige Anlagen in der Regel gute Ergebnisse liefern, kann es dennoch sinnvoll sein, einen kleinen Cashpuffer zu halten.
Dieser ermöglicht es einem Investor, flexibel zu bleiben und auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. Dieser bietet Spielraum, um potenzielle Kaufgelegenheiten zu nutzen, falls der Markt korrigiert oder günstige Investitionsmöglichkeiten entstehen. Wer jedoch den stärkeren Drawdown nicht scheut und einen langfristigen Anlagehorizont nicht scheut, kann weiter All-in gehen. Obgleich historisch natürlich der beste Zeitpunkt für ein Investment nicht der Eintritt in den Bullenmarkt, sondern der vorherige Bärenmarkt ist.
Jeder Investor sollte natürlich auch 2023 die eigene Risikotoleranz und Anlagestrategie berücksichtigen und eine ausgewogene Herangehensweise wählen, die den individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Denn über kurz oder lang wird der nächste Bullenmarkt unweigerlich kommen und investierte Anleger dann mit kräftigen Kursgewinnen belohnen.
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