Die aufstrebende Wirtschaft Indiens steht vor einer vielversprechenden Zukunft, so neue Prognosen von Goldman Sachs. Das renommierte Finanzinstitut prognostiziert nämlich, dass Indien bis 2075 zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen wird. Derzeit liegt das Land noch auf dem fünften Platz hinter Deutschland, Japan, China und den USA. Doch mit der wachsenden Bevölkerung, den beeindruckenden Fortschritten in Innovation und Technologie, höheren Kapitalinvestitionen und einer steigenden Produktivität könnte Indien bald eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt sein.
Indiens steiles Wachstum
Zunächst wird China demnach zwischen 2030 und 2040 die USA überholen und sich als stärkste Wirtschaftsmacht manifestieren. Daran ändert sich voraussichtlich erstmal nichts. Vielmehr wird Indien dann rund um 2075 die USA ebenfalls überholen. In der Eurozone und Japan gebe es demnach ein moderates Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahrzehnten.
Übrigens befindet sich Indien demnach auf einem guten Weg. Denn im ersten Quartal 2023 wuchs die indische Volkswirtschaft um 6,1 % und übertraf die Konsensschätzungen. Im gesamten Jahr 2023 soll das Wirtschaftswachstum 7,2 % betragen.
Das sind die Wachstumstreiber für Indien
Indien hat in den Bereichen Innovation und Technologie beeindruckende Fortschritte gemacht. Goldman Sachs identifiziert diese Entwicklungen als wichtige Wachstumstreiber für die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Neben der günstigen demografischen Entwicklung spielen insbesondere die Innovation und eine Steigerung der Arbeitsproduktivität eine entscheidende Rolle für ein wachsendes Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Indien.
Kapitalinvestitionen gelten hier in Zukunft als ein wichtiger Motor für das Wachstum der indischen Volkswirtschaft. Sinkende Abhängigkeitsquoten, steigende Einkommen und eine stärkere Entwicklung des Finanzsektors stellt mehr Kapital für Investitionen zur Verfügung.
Die indische Regierung hat bereits umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um diese Entwicklung voranzutreiben. Die solide Bilanz privater Unternehmen und Banken in Indien offenbart nach Goldman Sachs, dass die Bedingungen für einen neuen Investitionszyklus im Privatsektor günstig sind.
Neben den genannten Faktoren dürfte auch die günstige demografische Entwicklung das langfristige Wachstumspotenzial weiter steigern. Die große Bevölkerung Indiens stellt zweifellos eine Chance dar, jedoch ist es wichtig, die Arbeitskräfte produktiv zu nutzen, indem die Erwerbsquote erhöht wird. Hier gilt es für die indische Politik Wege zu finden, um diese Arbeitskräfte einzubinden und ihr volles Potenzial durch gezielte Weiterbildungen auszuschöpfen.
Bullische Prognose: Das sind die Risiken
Zweifelsfrei ist die Prognose optimistisch. Indien wird die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Dennoch gibt es auch Risiken, die Goldman Sachs in der Studie hervorhebt.
Dies würde sich realisieren, wenn Erwerbsquote in Indien nicht steigt. In den letzten 15 Jahren war die Erwerbsquote im Land nämlich sogar rückläufig. Um das Potenzial für weiteres Wachstum zu steigern, ist es von großer Bedeutung, die Erwerbsquote deutlich zu erhöhen – insbesondere auch bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Im Hinblick auf Indiens Wachstumsstory gibt es darüber hinaus weitere Risiken. Korruption und Bürokratie sind nach wie vor weit verbreitet. Das hinduistische Kastensystem, das die soziale Hierarchie festlegt und den Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten erschwert, unterstützt diese Problematik. Zwar schreitet der Abbau voran, doch wohl langsamer als erwartet. Ein hoher Anteil der Wirtschaft funktioniert immer noch informell, wodurch Steuereinnahmen für weiteres Wachstum möglicherweise fehlen.
Indien befindet sich zugleich auf einem langfristigen Weg der Entstaatlichung, bei dem der Staat zunehmend staatliche Unternehmen privatisiert und damit Chancen für private Investoren eröffnet. Es ist jedoch wichtig, dass dieser Weg konsequent fortgesetzt wird, um ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten und die Rolle des Staates in der Wirtschaft weiter zu reduzieren. Nur so kann das volle Potenzial von Indiens Wirtschaft freigesetzt werden.
Deutschland noch vor Indien: Die größten Volkswirtschaften
Aktuell befindet sich Deutschland sogar noch vor Indien auf Platz 4. Dies dürfte sich jedoch zeitnah ändern. Denn Experten sehen in den nächsten Jahren ein schwächelndes (oder sogar stagnierendes) Wirtschaftswachstum für die Bundesrepublik Deutschland. Das waren die 10 größten Volkswirtschaften im Jahr 2022:
Land | BIP in Milliarden US-Dollar |
USA | 25.464 |
China | 18.100 |
Japan | 4.233 |
Deutschland | 4.075 |
Indien | 3.386 |
Großbritannien | 3.070 |
Frankreich | 2.784 |
Russland | 2.215 |
Kanada | 2.139 |
Italien | 2.012 |
Indien wird beliebter: Large-Cap-Unternehmen setzen auf Indien – Beispiel Foxconn
Ein aktueller Bericht des US-Nachrichtenmagazins CNBC offenbart die Absichten von Foxconn, die eigene Präsenz in Indien auszubauen. Im Zuge zunehmender geopolitischer und wirtschaftlicher Spannungen haben viele westliche Unternehmen, darunter auch Apple, mit der Expansion nach Indien begonnen. Hier wollen die Unternehmen ihre Lieferketten diversifizieren. Das jüngste Beispiel ist Foxconn, einer der führenden Apple-Zulieferer.
Foxconn hat nun ein Joint-Venture-Projekt mit dem indischen Mischkonzern Vedanta geplant, bei dem es um die Herstellung von Halbleitern und Displays in Gujarat, einem Bundesstaat Indiens, geht. Das Projekt hat einen Wert von 19,5 Milliarden Dollar.
Diese Entscheidung von Foxconn verdeutlicht, dass westliche Unternehmen wie Apple zunehmend bestrebt sind, das Risiko in ihrer Lieferkette zu verringern und ihre Abhängigkeit vom chinesischen Festland zu reduzieren. Durch die Expansion nach Indien können sie von den wachsenden Möglichkeiten und der aufstrebenden Wirtschaft des Landes profitieren. Zugleich profitiert Indien von massiven Investitionen.
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