Zinsen Inflation Geld

Die Federal Reserve entscheidet sich entsprechend den Erwartungen des Markts gegen eine weitere Zinserhöhung. Nach 10 Anhebungen in Folge bekommt der Markt Zeit zum Verschnaufen. Der Leitzins verharrt in einer Spanne zwischen 5 und 5,25 %. Die Reaktion fällt im ersten Moment bearisch aus. Dennoch fangen sich Aktienindizes und Kryptowährungen schnell und verteidigen zuletzt ihr Plus, Resilienz ist weiterhin ausgeprägt.

Nichtsdestotrotz sollten Anleger jetzt nicht unmittelbar in Euphorie verfallen. Denn sinkende Zinsen, lockere Geldpolitik und mehr Liquidität für den Markt befinden sich immer noch nicht in unmittelbarer Reichweite.

Hier kommen fünf Dinge vom Fed Zinsentscheid und der Rede des Vorsitzenden Jerome Powell, die Anleger jetzt unbedingt wissen müssen.

1. Weitere Zinspause beim Juli-Treffen eingepreist

Der Markt wendet sich direkt dem nächsten Fed Zinsentscheid zu. Für das Treffen am 26. Juli wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % eine weitere Zinspause erwartet. Eine Zinssenkung ist mit unter 5 % eher unwahrscheinlich. Dennoch könnte die Federal Reserve dem Markt im Sommer 2023 eine Verschnaufpause gönnen, dies zeigen Daten der CME Group eindeutig:

Fed zinsen

2. Inflationsdruck bleibt hoch: Kampf gegen Inflation für gesunde Wirtschaft entscheidend

In seiner Begleitrede verweist Jerome Powell auf den anhaltenden Inflationsdruck. Zwar tendierte der gestern berichtete CPI für den Mai mit 4 % deutlich tiefer als erwartet. Der Rückgang von 4,9 % im April auf 4 % im Mai fiel überraschend stark aus. Die Inflation ist rückläufig, die Kerninflation sank jedoch nicht so schnell wie erwartet und verharrt bei 5,3 %. Dies dürfte auch der Grund sein, warum Jerome Powell weiterhin von einem hohen Inflationsdruck spricht. Denn die Kerninflation soll auch im Juni nur geringfügig sinken. Das Inflationsziel von 2 % bleibt damit noch ein gutes Stück entfernt.

Eine Inflation von 2 % gilt als ideal und fungiert als Anreiz für wirtschaftliches Wachstum und Investitionen. Hier bleiben die Preise stabil und eine ausreichende Flexibilität für geldpolitische Maßnahmen ist gegeben.

Preisstabilität ist für eine gesunde Wirtschaft essenziell, da sie Vertrauen und Planungssicherheit schafft. Wenn die Preise stabil sind, können Unternehmen besser kalkulieren, Investitionen planen und langfristige Verträge abschließen. Verbraucher können ihr Einkommen besser verwalten und konsumieren. Preisstabilität fördert zudem den Wettbewerb, da Unternehmen aufgrund vorhersehbarer Kosten effizienter arbeiten. Insgesamt bedingt die Preisstabilität somit ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und eine stabile Entwicklung – damit räumt Jerome Powell dem Kampf gegen Inflation weiterhin oberste Priorität ein.

3. Moderates Wirtschaftswachstum für die USA – sanfte Landung

Eine sanfte Landung der US-Wirtschaft bleibt weiterhin möglich. Während einige Ökonomen eine technische Rezession in der zweiten Jahreshälfte erwarten, geht die Federal Reserve von einem moderaten Wirtschaftswachstum in den USA aus. Damit könnte die sanfte Landung der US-Wirtschaft gelingen, bei gleichzeitig stetig rückläufiger Inflation und trotz aggressiver Straffungspolitik.

4. Arbeitsmarkt weiterhin heiß: Nachfrage größer als Angebot

Erneut betont Jerome Powell ein Ungleichgewicht auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Trotz zuletzt durchwachsener Daten und einer möglichen ersten Abkühlung bleibt der Arbeitsmarkt heiß. Die Jobreports zeigen erneut eine hohe Anzahl an neu geschaffenen Stellen, obgleich die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe zuletzt auch über den Erwartungen lagen. Die Fed dürfte weiterhin den Arbeitsmarkt genau beobachten.

Ein heißer Arbeitsmarkt, in dem die Nachfrage nach Arbeitskräften das Angebot übersteigt, kann die Inflation belasten und den Preisdruck verschärfen. Unternehmen konkurrieren um qualifizierte Arbeitskräfte, was zu steigenden Löhnen führt. Diese höheren Lohnkosten begünstigen einen Anstieg der Inflation und verstärken den Preisdruck, eine Lohn-Preis-Spirale droht.

5. Wirkung der Zinserhöhungen steht noch aus, Leitzinsprojektion steigt trotzdem

Zinserhöhungen wirken erst verzögert auf die Inflation, da sie Zeit benötigen, um auf die wirtschaftlichen Aktivitäten und Preise durchzuschlagen. Die Anpassungen in der Geldpolitik brauchen Zeit, um im Finanzsystem zu wirken und letztendlich die Inflation zu beeinflussen. Jerome Powell geht davon aus, dass die volle Wirkung der zehn Zinserhöhungen noch nicht eingetreten ist.

Die Leitzinsprojektion wurde trotz rückläufiger Inflation und Zinspause angehoben. So liegt die Zielrate für Ende 2023 bei 5,6 %, für Ende 2024 bei 4,6 %.

Negativ dürfte der Markt jedoch folgende Äußerung aufnehmen. Denn Jerome Powell warnt, dass es einige Jahre dauern könne, bis die Zinsen wieder gesenkt werden. Allerdings dürfte dies auch der Steuerung der Inflationserwartungen geschuldet sein. Zugleich widerspricht diese Aussage (noch) den Leitzinsprojektionen.

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