Die Zufriedenheit der Arbeitnehmer sinkt in Deutschland deutlich. Nach einer kürzlich erschienen Studie von Ernst & Young bezeichnen sich weniger als ein Drittel der Befragten in Deutschland als zufrieden mit der konkreten Arbeitssituation. Damit fällt der Anteil in den vergangenen zwei Jahren von 49 % auf 31 %. Der Sinkflug nimmt seinen Lauf. Als „eher unzufrieden“ oder „unzufrieden“ bezeichnen sich mittlerweile 17 % (2021: 10 %).
Damit sinkt auch die Motivation deutlich. Die große Mehrheit der Befragten sieht sich mit 71 % noch als motiviert. Dennoch waren es 2021 ebenfalls noch 78 %. Ein Mitglied der Geschäftsführung von EY sieht hier eine schwierige Situation, da sich die Motivation der einzelnen Arbeitnehmer und die steigende Unzufriedenheit drastisch auf die Unternehmen auswirken könne:
„Eine niedrige Motivation geht zulasten der Produktivität der Unternehmen, die sich ohnehin noch mit den Folgen der Corona-Pandemie, hohen Energie- sowie Produktionskosten und Herausforderungen durch weltweit zunehmende geopolitische Spannungen konfrontiert sehen. Die Gründe für mangelnde Zufriedenheit und Motivation können vielfältig sein, die Folgen sind jedoch immer die gleichen: Durch das nicht genutzte Potenzial verlieren Unternehmen Milliarden.“
Corona-Pandemie als negativer Katalysator
Die Corona-Pandemie stellte sich in diesem Zusammenhang als negativer Katalysator dar. Denn Unternehmen mussten eine signifikante Herausforderung bewältigen. Oftmals ging es um existenzielle Herausforderungen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter rückte in den Hintergrund. Irgendwie musste das Unternehmen die pandemische Ausnahmesituation überleben. Zwar hat das Home-Office durchaus das Potenzial, die Work-Life-Balance zu verbessern. Ohne direkten Austausch mit Kollegen und häufig potenziellen Doppelbelastungen durch Einschränkungen bei der Kinderbetreuung und fehlenden Freizeitaktivitäten hat die Corona-Pandemie für einen Einbruch von Motivation und Zufriedenheit gesorgt.
Auch EY sieht den Faktor Mensch als elementar wichtig für die Zufriedenheit und Motivation der Arbeitnehmer:
„Wir dürfen den Faktor Mensch nicht unterschätzen! Ein gutes Betriebsklima und ein kollegiales Umfeld empfinden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als motivierend und im Arbeitsalltag viel wichtiger als ein hohes Gehalt oder Bonuszahlungen. Geld allein macht offenbar tatsächlich nicht glücklich – der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, Freundschaften, die geknüpft werden: Offenbar sind es vor allem derartige ,weiche‘ Faktoren, die eine sehr große Rolle spielen.
Stolz auf die Arbeit: 95 % aller Angestellten sehen ihren Beitrag als „wichtig“ an
Besonders auffällig und zugleich schockierend ist die Diskrepanz zwischen der Zufriedenheit & Motivation sowie der Einordnung des eigenen Beitrags. Denn die eigene Tätigkeit wird als fast ausnahmslos positiv angesehen. Mit 95 % der Befragten sehen mehr Angestellte ihre Arbeit als wichtig, für den unternehmerischen Erfolg als noch 2021 (93 %).
Dies lässt trotz natürlich subjektiver Einschätzung der eigenen Leistung nur eine Schlussfolgerung zu. Angestellte fühlen sich zu wenig wertgeschätzt für ihre Arbeit. Ob berechtigt oder nicht – gerade dieser Umstand birgt Sprengkraft und könnte die Zufriedenheit und Motivation weiterhin negativ beeinträchtigen.
Die Lösung: Mitarbeiter mehr einbinden
Hinsichtlich des Führungsstils im Unternehmen gibt es differente Auswirkungen auf die Zufriedenheit. Schaut man sich die Mitarbeiter an, die einen gemeinsamen und gleichberechtigten Führungsstil in ihrem Unternehmen sehen, sind 50 % mit ihrem Job zufrieden. Wenn der Chef alleinig Entscheidungen nach Konsultation der Mitarbeiter trifft, liegt dieser Anteil bei nur 32 %. Sofern die Mitarbeiter vollständig außen vorgelassen werden, sind sogar nur 13 % der Befragten zufrieden.
Eine erhöhte Einbindung in Entscheidungen und mehr Partizipation der Mitarbeiter hat eine motivierende Wirkung und führt zu einer gesteigerten Zufriedenheit und Effektivität bei der Arbeit. Wenn Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, fühlen sie sich wertgeschätzt und ernst genommen. Das Gefühl der Mitbestimmung fördert das Engagement und die intrinsische Motivation. Die Beteiligung an Entscheidungen stärkt auch das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften, was zu einer positiven Arbeitsatmosphäre und einem besseren Zusammenarbeiten führt.
Dieser Weg dürfte somit im Interesse von Arbeitnehmern und Unternehmen gleichermaßen liegen – eine Win-win-Situation, die in streng hierarchischen und oftmals wenig innovativen Strukturen nicht immer leicht integrierbar scheint.
Brandneuer LPX Token jetzt im Vorverkauf
- Benutzerfreundliches Dashboard
- Die besten Kryptos finden
- Alles von Web3 an einem Ort vereint
- Jetzt LPX Token günstig im Presale kaufen