Inflation, Zinserhöhungen und Fachkräftemangel trüben die mittelfristigen Konjunkturaussichten ein. Die hohe Inflation belastet Unternehmen und Verbraucher, während die steigenden Zinsen Investitionen dämpfen. Gleichzeitig verschärft der anhaltende Fachkräftemangel aufgrund der demografischen Entwicklung die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland.
Um das Wachstum anzukurbeln, sind effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation, zur Bewältigung der Zinsbelastung und zur Behebung des Fachkräftemangels erforderlich. Denn es kommt nicht von ungefähr, dass die deutsche Wirtschaft im europäischen Vergleich das Nachsehen hat und Anfang 2023 in eine technische Rezession rutschte.
Erste Ökonomen halten sogar eine länger anhaltende Rezession für möglich, die das gesamte Jahr 2023 andauert.
SCHLECHT: Trotz des Einbruchs im März haben sich die Auftragseingänge im April nicht erholt (-0,4%). Das ist ein schlechtes Signal – zumal auch die anderen Frühindikatoren in der Industrie nach unten weisen. Die technische Rezession im Winterhalbjahr war wohl kein Ausreißer. pic.twitter.com/DJm0jQTnyc
— Jörg Krämer (@DrJoergKraemer) June 6, 2023
Hier kommen drei Entwicklungen, die die Sorgen zumindest nicht verkleinern:
Inflation
Der Verbraucherpreisindex gilt als der wichtigste Indikator für die Entwicklung der Inflation, da er die durchschnittliche Veränderung der Preise für Waren und Dienstleistungen misst, die von Verbrauchern gekauft werden.
Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes wird die Inflationsrate in Deutschland voraussichtlich im Juni bei 6,4 % liegen, was einen Anstieg gegenüber den 6,1 % im Mai bedeutet. Dies verdeutlicht erneut die anhaltende Manifestation der Inflation.
Der beträchtliche Abstand von der angestrebten Zielrate von 2 % belastet die Konjunktur weiterhin und stellt eine Herausforderung dar. Die hohe Inflationsrate mindert die Kaufkraft der Verbraucher, bedingt höhere Produktionskosten für Unternehmen und beeinflusst das Wirtschaftswachstum negativ. Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation und zur Stabilisierung der Preise sind daher von großer Bedeutung, um die wirtschaftliche Entwicklung langfristig zu unterstützen. Doch die Zeichen der Zeit machen Hoffnung, dass die Teuerung weiter schnell nachlässt.
Inflation in Spanien: 1,9%
Inflation in Deutschland: 6,4%
Inflation EUR-Raum: 5,5%Die Inflation sinkt immer schneller. Doch gibt es Unterschiedlichkeiten bei der Geschwindigkeit mit der die Inflation sinkt.
Die vorlaufenden Indikatoren deuten auf eine weiter schnell fallende… pic.twitter.com/AWMSGVd0xq
— Diego R. Faßnacht, CFA (@DiegoFassnacht) June 30, 2023
Zinsen
Als Antwort auf die grassierende Inflation hat die EZB in einem beispiellosen Straffungszyklus die Zinsen angehoben. Mittlerweile liegt der EZB-Zinssatz bei 3,5 – 4 %. Zugleich ist die nächste Zinsanhebung im Juli 2023 eingepreist. Ob die Notenbanker im Anschluss die Zinsen weiter erhöhen, ist unklar. Dass im laufenden Jahr keine Lockerung ansteht, haben die Notenbanker oftmals bekundet.
Hier gibt es jedoch zugleich ein Problem. Denn durch die Europäische Währungsunion hat die deutsche Wirtschaft keinen individuellen Spielraum, mit Zinsen auf die Konjunktur zu reagieren. Vielmehr sucht die EZB eine Lösung für die gesamte EU, mit ihren äußerst differenten Mitgliedern. Denn beispielsweise liegt die Inflation in Spanien schon unterhalb der Zielrate.
Hohe Zinsen können die Konjunktur belasten und insbesondere für die deutsche Wirtschaft nachteilig sein. Durch die erhöhten Kreditkosten werden Investitionen und Konsum gedämpft, da Unternehmen und Haushalte weniger bereit sind, Kredite aufzunehmen. Dies kann zu einer verminderten Nachfrage führen und das Wirtschaftswachstum bremsen. Speziell für exportorientierte Unternehmen gefährdet dies die Wettbewerbsfähigkeit.
Eine solche Entwicklung kann die deutsche Wirtschaft negativ beeinflussen und zu einer Verlangsamung des Wachstums führen. Experten kritisieren zunehmend, dass die EZB die Zinsen erst zu spät angehoben hat und nun den Straffungszyklus unnötig lange herauszögert.
Erst startete die EZB mit ihrem Zinserhöhungszyklus zu spät, jetzt droht sie, diesen zu spät wieder zu beenden – mit erheblichen Risiken für die Volkswirtschaften. Eine Analyse von Robert Halver von der Baader Bank.https://t.co/NP0dRZNAC8#ezb #fed #zinsen
— Cash. Media Group (@cashmagazin) July 6, 2023
Demografie
Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt eine ernsthafte Herausforderung für die mittel- bis langfristige wirtschaftliche Entwicklung dar, vornehmlich im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Das Land steht vor einem deutlichen Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung aufgrund sinkender Geburtenraten und einer alternden Gesellschaft.
„Im Jahr 2018 waren in Deutschland 51,8 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 66 Jahren. Bis zum Jahr 2035 wird die erwerbsfähige Bevölkerung um rund 4 bis 6 Millionen auf 45,8 bis 47,4 Millionen schrumpfen. Anschließend wird sie sich zunächst stabilisieren und danach bis zum Jahr 2060 je nach der Höhe der Nettozuwanderung auf 40 bis 46 Millionen sinken. Ohne Nettozuwanderung würde sich die Bevölkerung im Erwerbsalter bereits bis 2035 um rund 9 Millionen Menschen verringern.”
Der Fachkräftemangel resultiert aus dem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Mit einer schrumpfenden Arbeitskräftepopulation wird es für Unternehmen schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, was die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Insbesondere in Schlüsselbereichen wie Ingenieurwesen, Informationstechnologie, Industrie und Gesundheitswesen wird der Mangel an qualifizierten Fachkräften bereits heute spürbar.
Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in digitale Technologien können dazu beitragen, dass Unternehmen effizienter arbeiten und neue Wachstumsfelder erschließen. Auch die Künstliche Intelligenz kann den Fachkräftemangel möglicherweise abmildern.
Eine ganzheitliche und langfristige Strategie zur Bewältigung des Fachkräftemangels ist unerlässlich, um die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland aufrechtzuerhalten. Andernfalls dürfte es auch nach Rezession & Inflation in Deutschland zu viele Probleme für ein attraktives Wirtschaftswachstum geben.
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