Apple Vision Pro

Auf der WWDC 2023 veröffentlichte Apple das lang ersehnte VR/AR-Headset des Unternehmens – die Apple Vision Pro. Diese soll für einen Preis von 3.500 $ ab dem kommenden Jahr erhältlich sein. Damit macht das beliebte Technologie-Unternehmen aus Cupertino ernst und greift in einem Marktsegment an, das bis dato vom Facebook-Konzern Meta nach Belieben dominiert wurde. Zugleich äußerte sich Meta-CEO Mark Zuckerberg zuletzt wenig beeindruckt. Demnach setzte Apple schlichtweg andere Zielsetzungen. Während sich Meta an die breite Masse an Nutzern richtet, dürfte Apples Ansatz (vorerst) eine geringere Zielgruppe erreichen.

Dennoch könnten mittelfristig sowohl Apple als auch Meta profitieren – denn die Apple Vision Pro ist auf den zweiten Blick auch ein Segen für den ehemaligen Marktführer Meta.

„Revolutionäre Plattform für Augmented Reality“ – das Apple Vision Pro

Apple-CEO Tim Cook bezeichnete das Apple Vision Pro als „revolutionäre Plattform für Augmented Reality“. Bei der WWDC 2023 stellte das Unternehmen aus Cupertino die Produktneuheit vor und setzt erneut auf eine Premium-Preisstrategie. Im kommenden Jahr wird das Headset zunächst im US-amerikanischen Markt gelauncht. Am besten beschreibt man das Headset wohl als Mischung aus VR und AR, das von einer Vielzahl von Sensoren und Kameras unterstützt wird. Noch wird das hohe Preisschild der Apple-Hardware als hinderlich angesehen. Denn der Eintritt in den Massenmarkt wird so wohl kaum gelingen. Allerdings dürften die Bestandteile kontinuierlich günstiger werden, sodass Apple Raum für öffentlichkeitswirksame Rabattaktionen haben wird.

Mark Zuckerberg wenig begeistert von Apple Vision Pro

Nur wenige Tage vor der Entwicklerkonferenz hat Mark Zuckerberg die Quest 3 angekündigt, eine neue VR-Brille, die lediglich 500 $ kosten wird. Die Quest 2 gibt es dann sogar für 300 $. Zwar tritt mit Apple der wohl größte vorstellbare Konkurrent in das eigene Marktsegment ein. Dennoch habe Mark Zuckerberg eine andere Vision von der VR/AR-Brille als dies bei Apple der Fall ist. Der Tech-Blog „The Verge“ berichtete kürzlich über Zuckerbergs Äußerungen gegenüber Mitarbeitern. Demnach sehe Zuckerberg bei der Apple Vision Pro keine einzige Technologie, die Meta nicht bereits erforscht (und ggf. verworfen habe).

“Ich denke, dass ihre Ankündigung den Unterschied in den Werten und der Vision, die unsere Unternehmen mitbringen, in einer Weise verdeutlicht, die ich für sehr wichtig halte.”

Zugleich sieht Zuckerberg mit einem Seitenhieb an Apple eine lustige Reise – denn zwischen Meta und Apple identifiziert der CEO einen „realen, philosophischen Unterschied“.

„Noch wichtiger ist, dass unsere Vision für das Metaversum und die Präsenz grundlegend sozial ist. Es geht darum, dass Menschen auf neue Art und Weise interagieren und sich auf neue Art und Weise näher kommen. Bei unserem Gerät geht es auch darum, aktiv zu sein und etwas zu tun. Im Gegensatz dazu war jede Demo, die gezeigt wurde, eine Person, die allein auf einer Couch saß. Ich meine, das könnte die Vision der Zukunft der Computertechnik sein, aber das ist nicht die, die ich will. Es gibt einen echten philosophischen Unterschied in der Art und Weise, wie wir an diese Sache herangehen. Und zu sehen, was sie anbieten und wie sie konkurrieren wollen, hat mich noch mehr begeistert und in vielerlei Hinsicht optimistisch gemacht, dass das, was wir tun, wichtig ist und Erfolg haben wird. Aber es wird eine lustige Reise werden.“

Macht Apples Strahlkraft ein neues Marktsegment groß?

Mit dem iPhone etablierte Apple das Marktsegment der Smartphones, das im vergangenen Jahrzehnt die mobile Kommunikation dominierte. Die Veröffentlichung eines neuen Produkts von Apple, wie beispielsweise einer AR/VR-Brille, hat das Potenzial, ein neues Marktsegment zu etablieren. Apple hat eine beeindruckende Geschichte der Markteinführung von innovativen Produkten, die ganze Branchen beeinflusst hat. Obgleich auch Meta kein Unbekannter ist, kommt das Zuckerberg-Unternehmen zweifelsfrei nicht an Brand, Reputation und Strahlkraft von Apple heran.

Wachstumsmarkt AR/VR

Mit Apples Einführung einer AR/VR-Brille könnte ein neuer Wachstumsmarkt entstehen. Durch die enorme Reichweite und Beliebtheit von Apple-Produkten wird ein breiteres Publikum auf die Technologie aufmerksam – ein Wachstumstreiber.

Zugleich dürfte die Förderung weiterer Entwicklungen im Vordergrund stehen. Denn Apple ist bekannt dafür, die Entwicklung neuer Technologien voranzutreiben und die Messlatte für Innovationen immer höher zu legen. Das Metaverse? Mit Apple könnte der Erfolg greifbarer werden, wenn auch möglicherweise anders als vorgestellt.

Denn die Präsenz von Apple in einem Markt hat oft die Aufmerksamkeit anderer Unternehmen und Investoren geweckt. Andere Unternehmen und Investoren erkennen das Potenzial und bedingen einen verstärkten Wettbewerb. Bereits jetzt kündigten erste Unternehmen wie Disney ihre Entwicklung an. Disney+ wird vom ersten Tag auf dem Gerät verfügbar sein, eine Revolution des Home-Entertainments?

Apple hat eine starke Marke und eine große Fangemeinde. Die Einführung einer AR/VR-Brille von Apple führt zu einem erhöhten Bewusstsein für die Technologie – so viele öffentliche Diskussionen, wie es bereits in den letzten Tagen gab, konnte Meta mit dem Quest-Headset nicht auslösen.

Ergo ist Apple für Meta weit mehr als ein Konkurrent, sondern eben auch ein potenzieller Katalysator für die Entstehung eines neuen Wachstumsmarktes. Die Markteinführung der Apple Vision Pro begünstigt ein umfassenderes Wachstum des gesamten Segments und kommt damit allen Beteiligten zugute.

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