Aktien

Michael Burry, ein junger und ehrgeiziger Hedgefonds-Manager, fand sich 2005 in einem Büro inmitten eines Stapels von Immobilienkrediten wieder. Während andere Investoren den Boom des US-Immobilienmarktes feierten, erkannte Burry ein gefährliches Muster. Er studierte sorgfältig die Kreditdokumente und stieß auf immer mehr riskante Hypotheken mit variablen Zinssätzen und niedrigen Anforderungen an die Bonität.

Nach Burry würden die Hypotheken nun den Grundstein für eine bevorstehende Katastrophe legen. Er recherchierte weiter und analysierte die Finanzmodelle großer Banken. Burry erkannte, dass die Risiken dieser Hypotheken nicht ausreichend eingepreist waren und dass der Markt ein falsches Bild zeichnete.

Entschlossen, seine Überzeugungen in die Tat umzusetzen, kaufte Burry Kreditausfallversicherungen. Seine Entscheidung wurde von Kollegen und Investoren belächelt, doch er beharrte weiterhin auf das bevorstehende Black-Swan-Event.

Jahre vergingen, in denen die Immobilienpreise stiegen und der Markt nach wie vor optimistisch war. Doch Burry hielt unbeirrt an seinen Positionen fest, obwohl seine Investoren kaum nervöser sein könnten. Dann platzete 2008 die Immobilienblase und die Finanzkrise setzte ein.

Der Markt kollabierte, Banken gerieten in Schwierigkeiten, und Burrys Wette zahlte sich aus. Sein kleiner Hedgefonds erzielte enorme Gewinne.

Burrys erfolgreiche Wette machte ihn zu einer Legende in der Finanzwelt. Der Film „The Big Short“ erzählt von seinem Erfolg, der ihm bis heute Aufmerksamkeit von Investoren beschert, die die Entscheidungen seines Hedgefonds genau betrachten.

So ähnlich dürfte es vor der großen Finanzkrise 2008 abgelaufen sein. Nun positioniert sich die Legende „The Big Short“ erneut aufregend am Aktienmarkt. Denn die jüngsten offiziellen Unterlagen zeigen Engagements im ersten Quartal, die sich erneut weitgehend diametral zur allgemeinen Marktstimmung verhalten.

Bankenkrise in den USA: Regionalbanken leiden, Großbanken profitieren

Erst waren es die US-Regionalbanken, dann folgte mit der Credit Suisse ein Big Player. Notfallmaßnahmen der Federal Reserve stützen die US-Banken. Auch die jüngsten Quartalszahlen offenbarten insbesondere bei den systemrelevanten Großbanken eine weitgehend gesunde Bilanz. Die Ergebnisse lagen über den Erwartungen. Doch die Risiken schwelen weiter in den USA. Neue Regionalbanken geraten ins Taumeln. Zugleich stellt sich die Frage, inwieweit die Notfallmaßnahmen der Federal Reserve nachhaltig Schaden abwenden können oder ob die steigenden Zinsen nicht unweigerlich eine massive Bankenkrise entfachen.

Tendenziell gelten die Regionalbanken als die Verlierer. Einlagen werden abgezogen, während Großbanken von dieser Entwicklung sogar profitieren könnten. Denn schwierige Marktphasen und existenzielle Krisen führen zu einer Konsolidierung, bei der die großen Anbieter ihre Marktmacht ausbauen.

 

Michael Burry kauft Bank-Aktien und setzt dabei auf …

Immer wieder verwies Michael Burry auf die steigenden Risiken am Aktienmarkt. Die Bankenkrise hätte enorme Sprengkraft. Dennoch sieht man aus den Fillings, mit Stand 31. März 2023, dass sich Michael Burry durchaus aggressiv positionierte. Denn dieser sammelte im ersten Quartal 2023 eine Reihe an Bank-Aktien ein, mit Fokus auf kleinere Regionalbanken. Der Hedgefonds Scion Asset Management kaufte dabei u.a. die Aktien von New York Community Bankcorp, Capital One Finl Corp, Wells Fargo, Pacwest Bancorp oder First Republic Bank. Übrigens war Michael Burry zuvor an keiner dieser Banken beteiligt.

Bei der Pacwest Aktie hatte Michael Burry wohl kein gutes Händchen. Denn aktuell notiert die PacWest Aktie rund 50 % im Minus, wenn man den letzten Monat berücksichtigt – immer ausgehend von der Prämisse, dass Burry die Bank-Aktien noch hält.

Mit der First Republic Bank lag Michael Burry vollständig falsch. Diese wurde Anfang Mai von JPMorgan Chase übernommen – ein Totalverlust.

Eher ungewöhnlich scheint das Vorgehen dennoch. Während Michael Burry 2008 keinerlei Vertrauen in das Finanzsystem hatte (völlig zu Recht), sieht er dieses Mal augenscheinlich geringere Risiken, als sie vom Markt eingepreist werden.

Doch eigentlich passt auch wiederum genau dieser Ansatz zu Michael Burry. Denn dieser hat erneut zwei Trends identifiziert, die der Markt seiner Meinung nach falsch interpretiert. Dennoch hat er mittlerweile einiges von seinem Ruf eingebüßt, denn auch “The Big Short” lag oft falsch.

 

China nicht investierbar? Nicht, wenn es nach Michael Burry geht

Geopolitische Risiken, die Ein-China-Politik, eine unberechenbare politische Führung und hohe Bewertungsabschläge machen China als Investment nicht gerade beliebt. Seit dem rigorosen Vorgehen gegen die chinesischen Technologie-Unternehmen wurde massiv Kapital aus China abgezogen. Frei interpretiert nach dem aktuellen Burry-Portfolio dürften diese Risiken jedoch übertrieben sein.

Denn Michael Burry baute im ersten Quartal 2023 die Position an chinesischen Technologie-Aktien massiv aus – dabei wurden die Investments mehr als verdoppelt.

Während Michael Burry zum 31. Dezember 2022 noch 75.000 JD.com Aktien hielt, kaufte er 175.000 weitere Aktien hinzu und hält aktuell 250.000 Anteilsscheine am chinesischen E-Commerce-Unternehmen. Übrigens fiel die JD.com Aktie im laufenden Jahr schon um 35 % und notiert aktuell unweit des 3-Jahres-Tiefs. Hier dürfte Michael Burry durch den Ausbau der Position den Einstandskurs deutlich gesenkt haben, aber weiterhin auf Verlusten sitzen.

Zugleich setzt Michael Burry auch auf Alibaba. Hier gab es zwar keine derart ausgeprägte Korrekturbewegung, dennoch läuft die Aktie aktuell eher seitwärts.

 

Übrigens sind JD.com und Alibaba damit die beiden größten Positionen bei Scion Asset Management und machen rund 20 % des gesamten Aktien-Portfolios aus.

Brandneuer LPX Token jetzt im Vorverkauf

Bewertung

  • Benutzerfreundliches Dashboard
  • Die besten Kryptos finden
  • Alles von Web3 an einem Ort vereint
  • Jetzt LPX Token günstig im Presale kaufen
Ihr Kapital ist im Risiko.