Volkswagen

Volkswagen, Europas größter Autohersteller, kündigte im Rahmen der jüngsten Geschäftszahlen für 2022 an, in den kommenden Jahren 180 Milliarden Euro in Elektroautos und Digitalisierung zu investieren. Mit einem soliden Jahresergebnis im Rücken will VW seine Position als Vorreiter in der Elektromobilität stärken. Nun zielt man fokussiert auf den Ausbau der batterieelektrischen Fahrzeuge bis 2025 ab. Der Anteil soll von rund 7 % auf 20 % steigen. Insbesondere die Premium-Marken Audi und Porsche sowie die Leasingsparte VW Financial Services haben dem Konzern ein solides Ergebnis für 2022 gesichert.

Mehr Investitionen von VW: 180 Milliarden Euro für E-Mobilität und Digitalisierung

Volkswagen plant, in den kommenden fünf Jahren den Anteil seines Investitionsbudgets in Elektroautotechnik und Digitalisierung zu erhöhen, um gegen die wachsende Konkurrenz zu bestehen. Die neue Konzernstrategie sieht vor, in den Jahren 2023 bis 2027 rund 180 Milliarden Euro zu investieren. Dabei sollen über zwei Drittel des Kapitals in die Bereiche Elektrifizierung und digitale Vernetzung fließen. Dem Vernehmen nach sehe man den Schritt als notwendig an, um im zunehmend wettbewerbsorientierten Markt zu bestehen. Auch der Erwartungen der Kunden werden anspruchsvoller, speziell im Hinblick auf Nachhaltigkeit der Fahrzeuge und die Verwendung innovativer Technologie.

CFO Arno Antlitz: „Wir wollen im laufenden Jahr erneut eine robuste Rendite erwirtschaften. Unsere starke finanzielle Basis versetzt uns dabei in die Lage, auch in einem fordernden wirtschaftlichen Umfeld fortgesetzt in die Elektrifizierung und Digitalisierung unseres Unternehmens zu investieren.

Digitalisierung und Elektrifizierung sind für Automobilhersteller aus verschiedenen Gründen wichtig. Zum einen werden digitale Technologien in der Fahrzeugentwicklung und Produktion eingesetzt, um die Effizienz zu steigern und die Qualität der Produkte zu verbessern. Zum anderen unterstützen diese bei der Etablierung neuer Geschäftsmodelle, wie beispielsweise vernetzte Dienstleistungen und disruptive Mobilitätslösungen. Die Elektrifizierung (Ausbau des Anteils elektrischer Fahrzeuge) ist ebenfalls von großer Bedeutung, da alternative Mobilität als Zukunftstrend den Verbrennerautos den Rang abläuft und Unternehmen zugleich für die Einhaltung von zukünftigen Emissionsstandards und gesetzlichen Vorschriften den Wandel vorantreiben müssen.

Solide Zahlen für Volkswagen: Operative Rendite soll 2023 sinken

Bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2022 richten die Verantwortlichen ihren Blick in die Zukunft des Wolfsburger Konzerns. Man möchte auch in den kommenden Jahren starke Geschäfte erzielen. Im vergangenen Jahr konnte der Konzern trotz sinkender Absatzzahlen durch höhere Preise den Umsatz steigern. Obwohl die Auslieferungen um sieben Prozent auf zurückgingen, konnte VW den Umsatz um fast zwölf Prozent steigern. Der Gewinn stieg ebenfalls um 2,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro.

„2022 war ein wichtiges Jahr für den Volkswagen Konzern. Trotz extremer Herausforderungen haben wir Fortschritte beim Umsetzen unserer Strategie erzielt.“

Für das laufende Jahr strebt VW nun eine operative Rendite von 4 Prozent an, während das frühere Ziel bei 6 Prozent lag. Dies dürfte den Aktionären eher nicht gefallen haben, obgleich man sich den Herausforderungen bewusst ist.

VW Aktie gibt deutlich nach: zweistellige Verluste in der vergangenen Woche

Am heutigen Handelstag ging die VW Aktie mit einem Minus von rund 4 % deutlich leichter aus dem Handel. Damit notieren die Anteilsscheine des deutschen Traditionskonzerns auf Wochensicht zweistellig im Minus. Unterschiedlich interpretierten Analysten die jüngsten Quartalszahlen. Während Jefferies das Sell-Rating mit einem Kursziel von 115 Euro bestätigt, sieht Bernstein wenigstens leichtes Aufwärtspotenzial bei einem Hold-Rating. RBC und JPMorgan bleiben für die VW Aktie bullisch und empfehlen diese zum Kauf.

VW Aktie

Die Erholungsbewegung in 2023 wurde durch eine schwache Handelswoche abrupt beendet. Jetzt dürfte das Unterstützungsniveau bei rund 120 Euro entscheidend sein. Positiv wäre eine Rückeroberung des GD50 bei rund 129 Euro.