iPhone 14

 

China galt viele Jahre als der beste Standort zur Produktion von Elektronik. Aktuell titelt die New York Times, dass Apple das eigene Imperium mit Chinas Unterstützung aufgebaut hat – allerdings führen Covid-19-Restriktionen zu einem Problem, wenn es beispielsweise um die Produktion der neuen iPhones geht, sodass die Erfolgsgeschichte von Apple und China auf dem Prüfstand steht.

Dazu existieren einfach mannigfaltige Risiken bei einer zunehmenden Verschärfung der politischen Konfrontation zwischen den USA und China, die dann mitunter auch auf dem Rücken Apples ausgetragen werden dürften. Im Jahr 2022 hält sich die Apple Aktie im Vergleich zur Tech-Konkurrenz beständig, die letzten Quartalszahlen offenbaren eine relative Stärke im Vergleich zu Amazon, Meta und Co. Doch die China-Risiken sind wohl nirgends derart ausgeprägt wie beim wertvollsten Unternehmen der Welt aus Cupertino.

Covid-19-Restriktionen in China: iPhone Produktion in Zhengzhou läuft reduziert

Bereits in der vergangenen Woche gab Apple eine offizielle Pressemeldung heraus, bei welcher vorübergehende Auswirkungen auf die Verfügbarkeit des iPhone 14 Pro und iPhone Pro Max konstatiert werden. Diese seien darauf zurückzuführen, dass die primäre Anlage für die Montage in China deutlich reduzierte Kapazitäten aufweist. Die Ursache bleibt die Zero-Covid-Politik im Reich der Mitte. Deshalb müssen Kunden wahrscheinlich längere Wartezeiten in Kauf nehmen, um ihr neues iPhone in den Händen zu halten.

„Wir arbeiten eng mit unserem Zulieferer zusammen, um auf ein normales Produktionsniveau zurückzukehren und gleichzeitig die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter:innen sicherzustellen.“

Lange Lieferzeiten für iPhone 14 Pro: Sinkt jetzt die Nachfrage?

Sofern aktuell eine Bestellung für das iPhone Pro über die offizielle Website von Apple getätigt wird, müssen Kunden mit einer langen Lieferzeit rechnen. Wer die teuerste Hardware, die erst in diesem Herbst erschien, kaufen möchte, muss somit Wartezeit einkalkulieren. Allerdings gibt es auch gute Nachrichten für Apple. Denn die Beratungsfirma Counterpoint Research geht davon aus, dass die hohe Popularität der Smartphone-Modelle dazu führen werde, dass die Mehrheit der Kunden schlichtweg bis zur Verfügbarkeit warten wird. Eine drastisch sinkende Nachfrage auf Basis der Produktionsgeschwindigkeit, die nicht mit der Nachfrage korrespondiert, scheint eher unwahrscheinlich.

Lösen Indien und Vietnam bald China ab?

Aktuell ist China weiterhin der wichtigste Produktionsstandort für Apple. Doch das Unternehmen diversifizierte die Produktion in den vergangenen Jahren sowohl innerhalb des Reichs der Mitte als auch in verschiedenen Ländern. Erste Tech-Unternehmen wie Amazon oder Google haben bereits eine zunehmende Verlagerung nach Vietnam forciert, obgleich China wohl weiterhin insbesondere für die hochkomplexe Produktion das Mittel der Wahl bleiben wird. Auch Indien bringt sich zunehmend in Stellung, um Apples Wunsch nach stärkerer Unabhängigkeit in China zu entsprechen. Denn Lieferzeiten von rund einem Monat nehmen die Apple-Kunden dank starker Kundenbindung und dem attraktiven Branding wohl noch in Kauf. Wenn es jedoch zwei Monate oder mehr werden sollten, dürfte sich dies zunehmend ändern. Längere Lieferzeiten sind somit auch eine Gratwanderung, die Apple mit seinen treuen Kunden sorgfältig evaluieren sollte.

Apples Wandel schreitet voran: Service-Geschäft wird immer wichtiger

Dennoch bleibt Apple nicht einzig und allein von der Hardware-Produktion in China abhängig. Denn zweifelfrei ist die Hardware, mithin das iPhone, das wichtigste Geschäftssegment für den Technologiekonzern. Dennoch werden auch die Service-Angebote immer besser und Apple diversifiziert sich zunehmend von der Abhängigkeit in China sowie der Bereitschaft der Kunden, ständig neue iPhones zu kaufen. Vielmehr stehen die Apple-Services für einen Cashflow im Abo-Modell – und möglicherweise Apples Zukunft?