iPhone 14

In der kommenden Woche wird das wertvollste, börsennotierte Unternehmen der Welt Apple die Geschäftsbücher für Investoren öffnen. Am 02. Februar vermeldet das US-Unternehmen aus Cupertino seine Quartalszahlen für die Monate Oktober bis Dezember 2022. Eine Studie von IDC dürfte Apple-Aktionären jetzt Sorgen bereiten. Denn die Shipments im Smartphone-Markt sollen im vierten Quartal 2022 um 18,3 % eingebrochen sein. Der kumulierte Rückgang 2022 beläuft sich demnach auf 11,3 %. Insbesondere im wichtigen chinesischen Markt ist die Anzahl der Smartphone-Verkäufe um 13 % Year-to-Year in 2022 gefallen. Verschiedene Belastungsfaktoren bedingten den stärksten Rückgang bei den „Annual Shipments“ seit 2013.

Shipments brechen ein: -18,3 % im vierten Quartal 2022, Apple Branchenführer im Schlussquartal

Shipments Q4

Im vierten Quartal 2022 gab es einen kumulierten Rückgang von 18,3 % bei den Shipments. Damit betrugen die Shipments weltweit 300,3 Millionen Einheiten. Den Spitzenplatz behält Apple mit 72,3 Millionen Geräten oder einem Marktanteil von 24,1 %. Den Marktanteil konnte man im vierten Quartal 2022 trotz deutlichem Rückgang sogar ausbauen. Dieser betrug im Q4 2021 nur 23,1 %. Apples Shipments brachen zwar ebenfalls deutlich ein, allerdings lag der Rückgang mit 14,9 % unter dem branchenweiten Durchschnitt.

“We have never seen shipments in the holiday quarter come in lower than the previous quarter. However, weakened demand and high inventory caused vendors to cut back drastically on shipments”

Noch solider sieht die Entwicklung bei Apple bei einer ganzjährigen Betrachtung aus. Während annualisiert die Shipments um 11,3 % sanken – besonders stark bei OPPO und vivo mit 22,7-22,8 % -, gab es bei Apple einen Rückgang von 4 %. Auch bei dieser Betrachtung ist Apple durch seinen Fokus auf hochpreisige Geräte und einen eher liquiden Kundenkreis besonders stabil. Beim „Total Volume of Shipments“ in 2022 führt jedoch Samsung das Ranking an.

Shipments 2022

Shipments vs. Sales: Anleger sollten diesen Unterschied kennen

Dass die Anzahl der Shipments signifikant einbricht, bedeutet noch nicht, dass auch die Verkäufe an die Kunden zurückgingen. Denn zwischen den Termini „Shipments“ und „Sales“ gibt es einen wichtigen Unterschied.

Die Shipments sind die Anzahl der verkauften Smartphones an die Händler oder Einzelhändler. Alle Geräte, die vom Hersteller an seine Zwischenhändler geliefert werden, fallen unter diese Kennzahl.

Demgegenüber sind die Verkäufe oder Sales diejenigen Smartphones, die dann wirklich von den Händlern an die Kunden verkauft wurden. Hierbei handelt es sich um die endgültige Kennzahl.

Normalerweise ist die Anzahl der Shipments höher als die Sales, da manche Geräte nicht verkauft werden und ein Teil der Geräte im Lager verbleibt.

Der starke Rückgang bei den Shipments im Q4 2022 ist auch diesem Umstand geschuldet. Denn durch eine sinkende Nachfrage und hohe Lagerbestände mussten die Händler von den Herstellern nicht so viele Smartphones kaufen.

Zukunftsprognose: Erholung erst Ende 2023, makroökonomische Sorgen und Inflation belasten

Die Experten von IDC sehen eine potenzielle Erholung im Smartphone-Markt erst im späten Verlauf des Jahres 2023. Die Verkäufer agieren deutlich vorsichtiger und planen die Shipments zunehmend konservativer, da sie sich in einer makroökonomisch herausfordernden Lage vermehrt auf die eigene Profitabilität konzentrieren. Zugleich belastet die steigende Inflation die Kaufkraft der Konsumenten. Diese fahren ihre Investitionen in neue Smartphones deutlich zurück.

Verkäufe in China brechen ein: Vivo bleibt die Nummer 1

Im chinesischen Markt sind die Verkäufe im vergangenen Jahr um 13 % gesunken, da die Konsumenten zunehmend Vorsicht walten lassen. Vivo war mit einem Marktanteil von 18,6 % die beliebteste Handymarke unter Chinesen. Apple rangiert im eigentlich vergleichsweise schnell wachsenden chinesischen Markt auf Platz 3. Im vierten Quartal 2022 wurde Apple in China auch durch die Produktionsstopps beim Zulieferer Foxconn getroffen. Die Einschränkungen der Lieferkette fielen hier deutlich heftiger als zunächst erwartet aus.