PC Markt

Die Intel Aktie (USA: INTC) notierte in einer schwachen Handelswoche gestern leicht fester. Dabei sind die Aussichten denkbar düster. Nun vermeldete das Marktforschungsunternehmen IDC, dass der PC-Markt im dritten Quartal 2022 um 15 % einbrach. Dies trifft insbesondere das US-amerikanische Unternehmen Intel, das traditionell stark vom Absatz der PCs abhängig ist. Soeben plant der ehemalige Branchenführer in der Chipindustrie massive Entlassungen, um Kosten einzusparen und den Turnaround zu schaffen. Anleger reagierten gestern verhalten positiv auf diese News. Die Intel Aktie schloss leicht fester im US-Handel. Demgegenüber ist Apple entsprechend den Marktforschungsdaten der Gewinner im PC-Markt.

Sinkende Nachfrage im PC-Markt: Year-to-Year 15 % Rückgang

IDC veröffentlicht in einem neuen Bericht, dass der PC-Markt im jüngst abgeschlossenen Quartal um rund 15 % eingebrochen ist. Demgegenüber seien lediglich 74,3 Millionen Einheiten weltweit verkauft worden. Allerdings verweist IDC zugleich darauf, dass sich das Volumen weiterhin über dem Niveau vor der Corona-Pandemie bewege. Nichtsdestotrotz hätte der Rückgang noch drastischer ausfallen können. Allerdings schwächte vornehmlich Apple mit einem erneut starken Wachstum den Rückgang ab.

“Supply has also reacted to the new lows by reducing orders with Apple being the only exception as their third quarter supply increased to make up for lost orders stemming from the lockdowns in China during the second quarter.”

Dabei seien die Verluste, insbesondere bei HP Inc. oder Dell Technologies, dramatisch, mit einem Einbruch von über 20 % in Q3 2022.

Die fünf größten Unternehmen – weltweite PC-Verkäufe

Unternehmen Marktanteil 2021 Marktanteil 2022 2021-2022 Q3 Wachstum
1. Lenovo 23,1 % 22,7 % -16,1 %
2. HP Inc. 20,2 % 17,1 % -27,8 %
3. Dell Technologies 17,4 % 16,1 % -21,2 %
4. Apple 8,2 % 13,5 % 40,2 %
5. ASUS 6,9 % 7,5 % -7,8 %

Mit einem starken Wachstum im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist Apple zweifelsfrei der Gewinner. Dabei konnte man den Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr signifikant steigern. Es scheint bei der aktuellen Dynamik gut möglich, dass Apple bereits im nächsten Jahr die Top 3 der größten PC-Unternehmen anvisiert.

Marktanteile PC Markt

Umsatzwarnung bei Intel: Gigantischer Stellenabbau geplant

Intel leidet besonders unter dem schwächelnden PC-Markt und den zugleich sinkenden Marktanteilen. Die globalökonomisch schwierige Situation führte bereits Anfang des Jahres zu einer Umsatzwarnung. Hier erwartete Intel zwar grüne Zahlen, dennoch solle der Jahresumsatz zweistellig einbrechen. Nun möchte man kostenseitig reagieren und wird wohl tausende Mitarbeiter entlassen. Zwar fehlt es noch an einer offiziellen Bestätigung seitens der Verantwortlichen bei Intel. Doch insbesondere beim Sales & Marketing seien Entlassungen von 20 % der Belegschaft geplant. Nach Bloomberg werden bereits vor der nächsten Quartalskonferenz am 27. Oktober die Pläne offiziell bestätigt. Intel will und braucht den operativen Turnaround, um nicht in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Hoffnungsschimmer für Intel: IDM 2.0 und Mobileye-IPO

Die Intel Aktie verlor im laufenden Jahr rund 44 % ihres Werts. Damit zeigen die Anteilsscheine des kalifornischen Unternehmens eine klare Underperformance zur allgemeinen Chip-Branche. Hoffnungsschimmer für Intel sind die IDM 2.0 Strategie, die mittlerweile von CEO Pat Gelsinger seit über einem Jahr forciert wird.

Zugleich wird Intel das Unternehmen Mobileye an die Börse bringen. Mobileye wurde 1999 gegründet und beschäftigt sich mit der Entwicklung von Hard- und Software für die Fahrassistenzsysteme – sprich autonomes Fahren. Mobileye gilt aktuell als das spannendste Asset von Intel. Mit den dringend benötigten Erlösen könnte das Unternehmen Investitionen tätigen, um zum etablierten Auftragsfertiger in der Chipindustrie zu werden. Hier möchte man TSMC Marktanteile abnehmen und könnte auch vom Taiwan-Risiko profitieren, das möglicherweise einige Kunden zur Auftragsfertigung von Intel treibt, sofern diese technologisch vergleichbare Standards bieten kann.