Meta

Der Wandel von Facebook zu Meta brachte dem Unternehmen viel öffentliche Aufmerksamkeit ein. Mark Zuckerberg entschied sich für eine riskante Transformation des Social-Media-Giganten und vernichtete mit diesem Weg bis heute über zwei Drittel der einstigen Marktkapitalisierung. Die letzten Quartalszahlen offenbarten die Problematik von Meta. Belastungsfaktoren wirken sich negativ auf die Profitabilität aus. Während der Umsatz mittlerweile sinkt, steigen die Kosten – Letztgenanntes soll sich jetzt ändern.

Zuckerberg möchte es wie Musk machen und soll einen dramatischen Stellenabbau planen. Nach einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) wird Meta am Mittwoch ankündigen, mehrere tausend Mitarbeiter zu entlassen. Im vorbörslichen Handel reagierte die Meta Aktie heute leicht positiv.

Über 87.000 Mitarbeiter bei Meta: tausende Mitarbeiter sollen nun gehen

Meta gab die Größe der eigenen Belegschaft zuletzt mit über 87.000 Mitarbeitern an. Nach einem Medienbericht von Wall Street Journal sollen Massenentlassungen noch in dieser Woche beginnen. Mehrere tausend Mitarbeiter sollen zeitnah gehen, um die Kosten zu reduzieren. Verantwortliche von Meta äußerten sich nicht zu dem Bericht. Das fehlende Dementi könnte man jedoch auch als Bestätigung vom traditionell gut informierten Wall Street Journal (WSJ) sehen.

Zuckerberg deutete schon im Earning-Call Entlassungen an

“In 2023, we’re going to focus our investments on a small number of high priority growth areas. That means some teams will grow meaningfully, but most other teams will stay flat or shrink over the next year. In aggregate, we expect to end 2023 as either roughly the same size, or even a slightly smaller organization than we are today.”

Bereits bei den Quartalszahlen für die Monate Juli bis September verwies Zuckerberg auf das sich wandelnde Umfeld für Meta. Demnach werde man sich im Hinblick auf die vorhandenen Probleme 2023 bei den Investments auf bestimmte Bereiche mit großem Wachstum konzentrieren, um diese zu priorisieren. Einige Teams werden bedeutsamer, andere eben nicht. Letztgenannte dürften somit bald das Unternehmen verlassen. Wirklich überraschend kommt das nicht.

Fokus auf Kostenseite: Ausgaben sollen um 10 % sinken

Mark Zuckerberg identifiziert die globale Konjunktur, die Verluste bei Werbekunden und steigende Kosten wegen langfristiger Investitionen (Metaverse) als größte Herausforderungen für Meta in 2022. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Gewinn um rund vier Prozent auf nur noch 28 Milliarden US-Dollar. Beim Gewinn ist der Rückgang besonders dramatisch – Metas Gewinn halbierte sich und betrug nur noch 4,4 Milliarden US-Dollar.

Neben den ebenfalls sinkenden Einnahmen sind insbesondere die steigenden Kosten ursächlich für das schwache Ergebnis. Denn der Fokus auf das neue Steckenpferd von Mark Zuckerberg, das Metaverse, zahlt sich (noch?) nicht aus. Allein im vergangenen Quartal machte das neue Geschäftssegment 3,7 Milliarden US-Dollar Verluste, im laufenden Jahr über neun Milliarden.

Meta in „guter“ Gesellschaft: Twitter, Microsoft und Co. bauen Stellen ab

Zwar dürfte der Stellenabbau bei Meta ob des dramatischen Gewinnrückgangs besonders umfangreich erfolgen. Dennoch ist Meta keineswegs allein auf weiter Flur. Vielmehr traf es insbesondere den Werbemarkt in den vergangenen Monaten drastisch. Ergo entschieden sich ob der makroökonomischen Belastungsfaktoren immer mehr Unternehmen, die Kosteneffizienz in den Mittelpunkt zu rücken, die betriebswirtschaftlich häufig mit einer Personalreduktion einhergeht.

Twitter, Snap Inc. oder Microsoft sind nur drei Beispiele, die Mitarbeiter entließen. Besonders drastisch traf es auch den Kryptomarkt, in welchem Unternehmen wie Coinbase oder Crypto.com ebenfalls massiv Stellen abbauten.