Am gestrigen Freitag kündigte Mark Zuckerberg ein neues Sprachmodell an, das man nun Forschern zur Verfügung stellen wolle. Zahlreiche Technologie-Unternehmen wie Microsoft oder Google veröffentlichten in den vergangenen Wochen ihre Chatbots. Weitere Konzerne wie Meta, Nvidia oder Amazon kündigten ihrerseits den verstärkten Fokus auf das neue Trend-Thema künstliche Intelligenz an. Nun möchte natürlich auch Meta auf die eigenen Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz aufmerksam machen und die Verwendung von AI in kommerzielle Produkte integrieren.
Mit folgenden Worten beschreibt Mark Zuckerberg, natürlich auf Facebook, die Einführung:
„Heute veröffentlichen wir ein neues, hochmodernes KI-Modell für Sprachen namens LLaMA, das Forschern helfen soll, ihre Arbeit voranzubringen. LLMs haben sich als sehr vielversprechend erwiesen, wenn es darum geht, Texte zu generieren, Gespräche zu führen, schriftliches Material zusammenzufassen und kompliziertere Aufgaben wie das Lösen mathematischer Theoreme oder die Vorhersage von Proteinstrukturen zu lösen. Meta hat sich diesem offenen Forschungsmodell verschrieben und wir werden unser neues Modell der KI-Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stellen.“
Sprachmodelle als Grundlage für KI-Anwendungen & Chatbots
Die neuste Veröffentlichung des Modells, das das Fundamental Research Team (FAIR) von Meta entwickelt hat, stellt die Basis für Anwendungen wie ChatGPT dar. Die LLM-Technologie biete demnach weitreichende Chancen, aktuell sehe man nur die Spitze des Eisbergs. Denn beispielsweise könnte Künstliche Intelligenz in der Zukunft mathematische Probleme lösen oder sogar wissenschaftliche Forschung betreiben.
Anders als ChatGPT oder Bard: Meta geht einen anderen Weg
Meta setzt dennoch auf Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zur Konkurrenz. Denn LLaMA soll in verschiedenen Größen erhältlich sein, von sieben Milliarde bis 65 Milliarde Parametern. Größere Modelle erweitern zwar die Möglichkeiten der KI, sind jedoch nicht immer notwendig und teurer im Betrieb. Mit Metas Lösungen könne man somit mehr bedarfsorientiert die KI einsetzen. Während die zugrundeliegenden Modelle für Googles und OpenAIs Chatbots der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, verpflichtet sich Meta dem offenen Forschungsmodell, sodass man das eigene Modell der KI-Forschungsgemeinschaft zugänglich machen möchte.
Today we're publicly releasing LLaMA, a state-of-the-art foundational LLM, as part of our ongoing commitment to open science, transparency and democratized access to new research.
Learn more & request access ➡️ https://t.co/8AeLVhMWkq pic.twitter.com/1BEkTngtnM
— Meta AI (@MetaAI) February 24, 2023
Eine Einbindung bei Instagram oder Meta sei vorerst nicht geplant. Vielmehr wolle man insbesondere die Forschung unterstützen und in diesem Bereich vorantreiben.
Doch auch mit Meta müssen Investoren rechnen, wenn es um die Zukunft der künstlichen Intelligenz geht. Meta wollte bereits 2013 zu einem der Big-Player rund um KI werden, doch zunächst blieb es vergleichsweise ruhig beim US-amerikanischen Tech-Giganten. Anschließend stellte man im November 2022 die KI-Anwendung Galactica vor, die Wissenschaftlern bei der Recherche und dem Schreiben von Texten helfen sollte – nach nur drei Tagen wurde Galactica wieder offline genommen. Meta veröffentlichte auch den Blenderbot 3, der Hintergrundinformationen aus dem Netz abruft und somit Fake News vorbeugen könnte.
OpenAI hat mit ChatGPT 3 nur wenige Tage später eine ähnliche Anwendung veröffentlicht und viel Begeisterung ausgelöst, während bei Meta die Kritiker in der Überzahl waren. Dennoch arbeitet Meta weiterhin an KI-Initiativen und möchte AI in Zukunft in die eigenen Produkte integrieren.
Seit Jahresbeginn konnte sich die Meta Aktie übrigens um rund 40 % erholen. Insbesondere die überraschend soliden Quartalszahlen und ein hoffnungsvoller Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 brachten zuletzt verstärkt Käufer zurück – die KI hatte hier noch keine sichtbaren Auswirkungen.
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