Neue Inflationsdaten von der zuständigen Statistikbehörde Eurostat: Die Inflationsrate ist nämlich nicht rückläufig, sondern stieg sogar von 6,9 % im März auf 7 % im April. Eigentlich gingen Experten von einer unveränderten Rate aus. Damit entwickelt sich die Inflation hartnäckig und manifestiert sich, nachdem diese vom Rekordhoch aus dem Oktober mit 10,6 % zunächst deutlich zurückkam. Dies dürfte nun für die Europäische Zentralbank (EZB) der Impuls sein, die Zinsen weiter aggressiv zu erhöhen. Bereits am Donnerstag steht der nächste Zinsentscheid für den Euroraum an. Soeben könnte der eigentlich fix erwartete Zinsschritt um 25 Basispunkte möglicherweise sogar zur Disposition stehen. Erhöhen die Notenbanker die Leitzinsen sogar um 0,5 %? Und ist wirklich alles so schlimm, wie es scheint?
Schlechter als erwartet und dennoch wenig überraschend
Bereits zuvor hatten die Experten nicht damit gerechnet, dass wir eine massive Abschwächung bei der Inflation sehen. Im März sank die Rate noch von 8,5 % im Februar auf 6,9 % im März. Jedoch ging man davon aus, dass die Inflation auf dem exakt gleichen Niveau verharrt. Allerdings stieg diese um 0,1 % an. Da die Inflation weiter rund 5 % über dem Zielniveau bleibt, dürfte der leichte Anstieg doch wenig am Status quo ändern.
Die allgemeine Inflationsrate wird vor allem durch den Anstieg der Energiepreise gestützt, die im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen sind, nachdem sie im März noch gesunken waren. Zusätzlich treiben die Preise von Lebensmitteln sowie Dienstleistungen und Industriewaren immer deutlicher die Inflation an.
Euro zone inflation picks up but core unexpectedly slows https://t.co/aG8J73rph1 pic.twitter.com/kP8u2uG089
— Reuters (@Reuters) May 2, 2023
Leichter Rückgang bei Kerninflation: Wenig dynamische Abschwächung der Teuerung
Im April sank die Kerninflation im Gegensatz zur allgemeinen Inflation leicht von 5,7 auf 5,6 Prozent. Die Kernrate der Inflation berücksichtigt jedoch nicht die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel und gibt somit einen besseren Überblick über die tatsächliche Inflation in der gesamten Wirtschaft. Diese zeigt auf, wie weit sich die Teuerung über die anfänglichen Preisschocks bei Energie und Nahrungsmittel hinaus ausgebreitet hat. Obwohl die Kerninflation noch immer auf dem höchsten Niveau seit Einführung des Euro verharrt, deutet ihr leichter Rückgang im April darauf hin, dass es Hoffnung auf eine weitere Abschwächung des Preisauftriebs gibt.
Die Kerninflation ist ein Maß für die Inflation, das sich auf die Veränderung der Preise von Gütern und Dienstleistungen konzentriert, die nicht so stark von kurzfristigen Schwankungen betroffen sind. Dazu gehören beispielsweise Nahrungsmittel und Energieprodukte, da deren Preise oft stark schwanken. Diese finden sich somit in der Kernrate nicht wieder.
Die Notenbanken bevorzugen oft die Kerninflation, weil sie ein besserer Indikator für den langfristigen Trend der Inflation ist. Ein stabiler und moderater Inflationsverlauf ist ein wichtiger Faktor für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Die Aufgabe der Notenbanken ist gerade die Wahrung der Preisstabilität. Das erklärte Ziel – eine Inflationsrate von 2 %.
Wichtige Woche: EZB & Fed Zinsentscheid voraus
Bereits morgen wird die US-Notenbank Federal Reserve ihren Zinsentscheid bekanntgeben. Hier preist der Markt fast vollständig eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ein, erst recht, nachdem sich die Bankenkrise zuletzt beruhigt hatte. Am Donnerstag folgt dann die EZB, die ihrerseits entweder einen kleinen Zinsschritt mit 25 Basispunkte oder eine große Zinserhöhung um 0,5 % durchsetzen dürfte.
The European Central Bank looks set to deliver a 25bp compromise hike this week. We see some downside risks for EUR/USD ahead of thishttps://t.co/NorRyaXoHR pic.twitter.com/iPeDpltv8s
— ING Economics (@ING_Economics) May 2, 2023
Infolge einer langen Phase mit niedrigen, teilweise negativen Zinsen begann die US-Notenbank Fed früher als die Europäische Zentralbank mit der Zinswende. Denn die EZB hat erst seit Juli 2022 sechs Zinserhöhungen in Folge vorgenommen. Der Zinssatz, zu dem Banken Geld von der EZB leihen können, beträgt derzeit 3,5 Prozent, während der Einlagenzins bei 3,0 Prozent liegt. Diese Zinserhöhungen waren die Stärksten in der EZB-Historie.
Die meisten Volkswirte prognostizieren aktuell, dass im Verlauf des Sommers der Höhepunkt der Zinserhöhungen in der Eurozone erreicht wird. Der niedrigere Einlagenzins dürfte dann zwischen 3,5 und 4 Prozent liegen. Neben der Zinserhöhung geht es dabei auch um die Signalwirkung, dass die EZB die Inflation weiter genau beobachtet und unbedingt auf das Zielniveau drücken möchte.
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