In der aktuellen Handelswoche wird der Blick global auf neue Informationen aus den USA am Donnerstag gerichtet. Denn die größte Volkswirtschaft der Welt wird den Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat September bekannt geben. Während die Inflation im Vormonat noch bei 8,3 % lag, erwarten die Analysten eine neue Teuerungsrate von 8,1 % für den September. Nichtsdestotrotz hoffen Marktteilnehmer zunehmend auf eine positive Überraschung. Eine Inflationsrate unter 8 % könnte eine Erholung an den Märkten begünstigen, sofern die Fed den Rückgang bereits als erste Wirkung der eigenen Zinspolitik erachtet. Spannend bleibt es in der laufenden Woche allemal – der Donnerstag ist mit dem neuen Verbraucherpreisindex zweifelsfrei in der Lage, für beträchtliche Kursbewegungen an den Märkten zu sorgen.
Verbraucherpreisindex (VPI): Das erwarten die Experten
Am Donnerstag um 14.30 Uhr werden in den USA die jüngsten Daten für den Monat September veröffentlicht. Der Verbraucherpreisindex (VPI) erfährt im aktuellen Jahr enorme Bedeutung, da die Inflation das omnipräsente Thema ist und die Fed auf Basis dieser Daten die nächsten Zinserhöhungen beschließen könnte. Dabei gehen die Experten von einem leichten Rückgang der Inflationsrate aus. Diese soll von 8,3 % auf 8,1 % sinken. Es scheint offensichtlich, dass die Teuerungsrate weiterhin auf hohem Niveau verharrt.
Anders sieht es bei der Kernrate des Verbraucherpreisindex für den September aus. Hier erwartet man sogar einen Anstieg der Teuerungsrate um 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr, nachdem diese im August noch bei 6,3 % lag. Die Kernrate spiegelt die Teuerung bestimmter Produkte wider, exklusive von Lebensmitteln oder Energie, die private Konsumenten kaufen.
Somit basieren die Erwartungen der Analysten auf der Vermutung, dass die Teuerungsrate bei Energie und Lebensmitteln leicht nachlässt. Demgegenüber werden jedoch andere Produkte mittlerweile auch stärker von Teuerungen betroffen sein.
Fed Zinspolitik: Robuste Arbeitsmarktdaten geben Spielraum
Erst vergangene Woche gab es neue Daten vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Dieser zeigt sich weiterhin robust. Viele Unternehmen suchen Mitarbeiter. Die Arbeitsmarktdaten übertrafen sogar die Prognosen. Während die Analysten mit rund 250.000 neuen Stellen rechneten, konnte die US-Wirtschaft im September 263.000 Arbeitsplätze schaffen. Zugleich sank die Arbeitslosigkeit erneut auf 3,5 %.
Der aktuelle Arbeitsmarktbericht gibt der Fed weiteren Spielraum. Die niedrige Arbeitslosigkeit in Kombination mit steigenden Löhnen wird als zusätzliches Inflationsrisiko identifiziert. Zugleich schlägt die technische Rezession noch nicht auf den US-Arbeitsmarkt durch.
Wann ist die nächste Fed Sitzung?
Damit werden harte Zinsschritte weiterhin wahrscheinlich. Die nächste Fed Sitzung ist in 22 Tagen – am 2. November 2022. Aktuell erwarten die Marktteilnehmer erneut in der überwiegenden Mehrheit eine Erhöhung des Leitzinses um 75 Basispunkte. Demgegenüber geht rund ein Viertel davon aus, dass es die Fed dieses Mal bei einer Zinserhöhung von 0,5 % belassen wird. Übrigens waren vor rund einem Monat noch 80 % der Auffassung, dass die Zinsen nur um 50 Basispunkte steigen werden. Zunehmend werden somit stärker steigende Zinsen in die Märkte eingepreist.