In Deutschland sind die Grundstücks- und Immobilienpreise in den vergangenen Jahren explosiv gestiegen. Nun kommt es erstmals zu einer spürbaren Abkühlung des Immobilienmarkts. Augenscheinlich sehen viele Investoren aktuell ein schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis bei heimischen Immobilien und orientieren sich internationaler. Erstmals seit 2009 dürfte der Umsatz mit Immobilien in diesem Jahr sinken. Mit einer höheren Kaufkraft, gutem Wetter und kulinarischen Genüssen ist Griechenland bei deutschen Auswanderern beliebt.
Starkes Interesse an griechische Immobilien: Deutschland überholt China
Das Interesse der deutschen Bevölkerung ist für griechische Immobilien stark angestiegen. Dabei berichtete am Donnerstag die Tageszeitung „Kathimerini“, dass deutsche Immobilieninvestoren mittlerweile unangefochten auf Platz 1 stehen und sogar die Chinesen überholen konnten.
Besonders beliebt sind dabei Einfamilienhäuser mit einem Wert von 250.000 bis 400.000 Euro, die in der Nähe von traditionellen Touristenregionen liegen. Dazu zählen beispielsweise Kreta, die Halbinsel Chalkidiki oder Peloponnes. Bei den stark gestiegenen Häuserpreisen in Deutschland ist das griechische Betongold deutlich erschwinglicher. Bei steigenden Inflationsraten soll das vorhandene Kapital noch bestmöglich investiert werden, um den Wertverlust zu mindern. Zugleich bleibt Griechenland auch in Zeiten hoher Inflation im Euro-Raum attraktiv, da die Kaufkraft eines Euros rund 25 % mehr beträgt. In Griechenland bekommen die Menschen noch mehr für ihr Geld.
In Deutschland neigt sich der jahrelange Immobilienboom dem Ende entgegen. Nun schauen sich viele Bundesbürger offenbar nach Alternativen um. Besonders attraktiv: Griechenland. https://t.co/Etyo223TQf
— SPIEGEL Ticker (@SPIEGEL_alles) October 13, 2022
Hohes Wachstum bei Investitionen
Insgesamt sind die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 % gestiegen. Noch beträchtlicher ist das Wachstum im Vergleich zu 2020. In zwei Jahren stiegen die Investitionen in das griechische Betongold um 40 % an. Die griechische Zentralbank berichtete ebenfalls von massiven Auslandsinvestitionen. Demnach hätten Ausländer in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres fast 788 Millionen Euro in griechische Immobilien investiert – 61 % mehr als im Vorjahr.
Finanzierung für griechische Immobilien bald möglich
Die potenzielle Zielgruppe ist jedoch weitaus größer. Analysten gehen davon aus, dass ungefähr 250.000 deutsche Immobilienkäufer potenziell in Griechenland investieren könnten, was ein Marktvolumen von rund 5 Milliarden Euro entsprechen würde. Dies bleibt auch den griechischen Banken nicht verborgen, die nunmehr Finanzierungen für ausländische Investoren einrichten. Dies war in der Vergangenheit nicht möglich. In Zukunft soll die Immobilie selbst als Sicherheit dienen, um somit den griechischen Immobilienmarkt noch zugänglicher zu gestalten.