Optimismus Wirtschaft

Positive Nachrichten aus der Wirtschaft. Der neue ifo-Geschäftsklimaindex sieht zunehmend optimistischere Erwartungen. Die deutsche Wirtschaft startet mit einer höheren Zuversicht in das neue Jahr – der Index stieg auf 90,2 Punkte im Januar von 88,6 Punkte im Dezember. Die aktuelle Entwicklung ist insbesondere auf den Handel, den Dienstleistungssektor und dem verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen. Im Bauhauptgewerbe gibt es demgegenüber kaum Veränderungen. Die Unternehmen blicken hier tendenziell pessimistisch auf das laufende Jahr.

Die jüngsten Daten machen auch Hoffnung, dass Deutschland doch eine technische Rezession vermeidet. Im ersten Quartal 2023 dürfte das BIP in Deutschland zurückgehen. Da man jedoch für das zweite Quartal mit Wachstum rechnet, dürfte es zu keiner technischen Rezession kommen. Schließlich erfordert diese per definitionem einen Rückgang des BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen.

Ifo-Geschäftsklimaindex mit viertem Anstieg in Folge: Trendindikator zeigt mehr Zuversicht

ifo Geschäftsklimaindex

Mit der vierten Verbesserung des Geschäftsklimaindex in Folge gibt es wieder deutlich mehr Zuversicht in der deutschen Wirtschaft. Die nachhaltige Steigerung offenbart eine intakte Trendwende. Offenbar waren die anfänglichen (pessimistischen) Erwartungen übertrieben. Nun dürfte die Konjunktur besser als erwartet verlaufen. Das Risiko einer Rezession sinkt und die einzelnen Unternehmen gehen von einem besseren Geschäft in der Zukunft aus. Dieser Trend zeigt sich übrigens weltweit. Denn auch der S&P Global Einkaufsmanagerindex legte zuletzt deutlich zu. Zugleich gehen immer mehr Ökonomen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in 2023 doch noch (leicht) wachsen wird.

Trendwende im verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistungssektor und Handel: Bauhauptgewerbe hat das Nachsehen

Eine erste Trendwende kann man in drei der vier relevanten Sektoren beobachten. Zuletzt stieg das ifo-Geschäftsklima im verarbeitendem Gewerbe, Dienstleistungssektor und Handel. Anders sieht dies im Baugewerbe aus. Hier stagniert der ifo-Geschäftsklimaindex zu. Die Erholung ist nur sehr gering ausgeprägt. Die steigenden Zinsen belasten den Immobilienmarkt besonders. Fachkräftemangel und durch die Inflation explodierende Baukosten sorgen für pessimistische Erwartungen.

ifo Segmente

Different sieht dies jedoch bei der Beurteilung der allgemeinen Geschäftslage aus. Während die Geschäftserwartungen beispielsweise im Dienstleistungssektor von deutlich mehr Zuversicht geprägt waren, ging die Beurteilung der Geschäftslage sogar zurück. Die Unternehmen sind augenscheinlich deutlich unzufriedener mit ihren Geschäften im Hier & Jetzt. Dies zeigt sich auch in den anderen Segmenten, in denen die Geschäftserwartungen durchweg der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage überlegen waren.

Herausforderungen bleiben bestehen: Optimismus auf niedrigem Niveau

Der Trendindikator des ifo-Instituts macht Hoffnung. Dennoch sollten die Ergebnisse nicht übergewichtet werden. Denn Anfang 2023 gibt es noch signifikante Herausforderungen für die Unternehmen. Insbesondere eine Materialknappheit, Lieferschwierigkeiten und die andauernd hohen Energiekosten belasten die Geschäftsmodelle. Dazu kommen steigende Zinsen, die eine Refinanzierung schwierig machen. Das historisch starke Polster mit Aufträgen werde sukzessive abgearbeitet. Dies könnte in Zukunft bei einer doch schlechter verlaufenden Konjunktur die Probleme intensivieren.

Leichter Rückgang beim BIP in Q1 erwartet: Privater Konsum beflügelt Wachstum ab Q2

Die Konjunkturaussichten werden zuversichtlich, dennoch werden wir im ersten Quartal 2023 rezessive Auswirkungen spüren. Nach der Prognose des ifo-Instituts wird das BIP in diesem Zeitraum leicht sinken, da insbesondere der private Konsum als Wachstumskatalysator ausfällt. Hier belasten deutlich höhere Ausgaben für Strom und Gas. Dies dürfte sich jedoch im zweiten Quartal ändern, sodass die deutsche Wirtschaft dann langsam wächst und auch im gesamten Jahr 2023 das BIP um 0,3 bis 0,5 % steigen dürfte.