Walt Disney reduziert seine Stellen und möchte das Jahr 2023 nutzen, um Kosteneffizienz wieder höher zu gewichten. Dies dürfte Anleger freuen. Denn aktuell widmen sich die Investoren eher Unternehmen, die nackte Tatsachen in puncto Effizienz und Rentabilität aufweisen, denn auf Moonshot-Projekte spekulieren. Infolgedessen geht der Hype um das Metaverse temporär zurück. Dies zeigt aktuell mehr als deutlich die Personalpolitik. Denn im Zuge der jüngsten Entlassungen wurde die Metaverse-Abteilung beim US-amerikanischen Unterhaltungskonzern vollständig gestrichen. Aktuell scheint man sich nicht in der Lage zu sehen, viel Kapital in das Metaverse zu investieren.
7.000 Mitarbeiter müssen gehen: Metaverse-Abteilung mit 50 Mitarbeitern ersatzlos gestrichen
Der ehemalige Disney-CEO Bob Chapek bezeichnete das Metaverse einst, als „nächste große Entwicklung des Geschichtenerzählens“. Doch vorerst hat es sich auserzählt – denn bereits im Februar 2023 kündigte Walt Disney die Entlassung von 7000 Mitarbeitern an. Nun wurde bekannt, dass die Abteilung „Storytelling & Consumer Experiences“ mit den rund 50 Mitarbeitern aufgelöst wurde. Diese zeigte sich in erster Linie für die Metaverse-Ambitionen verantwortlich.
Disney has eliminated its metaverse division, a 50-employee unit, as part of a broader restructuring https://t.co/wrDXE6ZhvV
— The Wall Street Journal (@WSJ) March 28, 2023
Übrigens befindet sich Walt Disney damit in guter Gesellschaft. Denn auch Meta schraubte die Investitionen zuletzt etwas zurück, obgleich der Fokus klar und deutlich ausgerichtet bleibt. Mark Zuckerberg sieht das Metaverse als nächstes „big thing“.
Walt Disney wurde im Jahr 1923 gegründet und hat im Laufe der Jahre einige der bekanntesten Marken der Unterhaltungsbranche hervorgebracht, beispielsweise Micky Maus, Marvel, Star Wars und Pixar. Dabei hat sich das Unternehmen ständig weiterentwickelt, um mit den Veränderungen der Technologie und der Unterhaltungsindustrie Schritt zu halten. Eine der jüngsten Entwicklungen war der Start von Disney Plus im Jahr 2019. Der hauseigene Streaming-Dienst sollte das Wachstum des Unternehmens ankurbeln und es den Fans ermöglichen, auf ihre Lieblingsinhalte zuzugreifen. Das Unternehmen erweitert fortlaufend das Geschäftsmodell, um auf die sich ändernden Bedürfnisse und Vorlieben der Verbraucher einzugehen.
Metaverse bei Walt Disney: Aufgeschoben, nicht aufgehoben!
Das Metaverse hat das Potenzial, die Unterhaltungsbranche auf unterschiedliche Art zu revolutionieren. Es könnte eine völlig neue Art der Interaktion zwischen Nutzern und digitalen Inhalten ermöglichen, die über die traditionelle Erfahrung von Filmen oder Videospielen hinausgeht. Mit der Möglichkeit, sich in virtuellen Welten realitätsnah zu bewegen und mit anderen Nutzern in Echtzeit zu interagieren, könnte das Metaverse eine Disruption für Unterhaltung darstellen, wie wir sie heute kennen. Doch oftmals ist das Metaverse mehr Buzzword im Marketing denn reale Ambition. Die Entwicklung befindet sich noch in einem frühen Stadium.
Metaverse bei König der Löwen
Zum Beispiel könnten Nutzer interaktive Live-Events besuchen, Konzerte in 3D erleben oder sogar in Echtzeit an virtuellen Spielen teilnehmen. Das Metaverse könnte auch dazu beitragen, die Grenzen zwischen den verschiedenen Medien zu verwischen und eine nahtlose, interaktiven Erfahrung zu kreieren.
Das Metaverse könnte das Geschäftsmodell von Disney in vielerlei Hinsicht verändern. Durch die Integration einer virtuellen Welt in Disney-Filme könnte das Unternehmen ein umfassenderes Erlebnis für die Fans schaffen – und davon gibt es immer noch viele. Disney könnte auch interaktive Erlebnisse anbieten, die direkt auf die bekannten Marken abgestimmt sind, beispielsweise interaktive Themenparks oder personalisierte VR-Erlebnisse.
Schauen wir uns den beliebten Blockbuster „König der Löwen“ an. Hier könnte das Metaverse eine interaktive Erfahrung schaffen, bei der Nutzer in die Welt von Simba eintauchen und mit den Charakteren interagieren, anstatt nur passiv zuzuschauen. Disney könnte dann auch interaktive Live-Events in der virtuellen Welt von König der Löwen anbieten.
Zugleich sehen Analysten weiterhin massives Zukunftspotenzial. Dennoch dürfte sich vorerst die Anzahl der Unternehmen, die auf das Metaverse abzielen, enger konzentrieren. Man darf gespannt sein, wie Unternehmen ihre Metaverse-Ambitionen nach dem Ende der aktuellen Krise verwirklichen wollen.