Öl

Die OPEC+ hat bereits am vergangenen überraschend angekündigt, die Ölproduktion um 1,16 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen. Dies führte unmittelbar zu einem Anstieg der Ölpreise, da das Angebot somit effektiv verknappt wird. Einige Analysten prognostizieren, dass der Preis pro Barrel nun sogar auf 100 US-Dollar steigen könnte. Dabei dürfte die Betroffenheit regional stark variieren. Länder wie Indien, Japan und Südkorea werden voraussichtlich am stärksten betroffen sein, wenn der Ölpreis eine neue Hausse erlebt. Die Kürzungen der OPEC+ sollen von Mai bis Ende 2023 reichen.

OPEC : Ölproduktion gedrosselt, Saudi-Arabien federführend & auch Russland beteiligt

Die Förderstaaten der OPEC+ planen, ab Mai ihre Ölproduktion deutlich zu senken und die reduzierte Fördermenge bis zum Jahresende beizubehalten. Saudi-Arabien ist das führende OPEC-Land und wird die Ölproduktion um 500.000 Barrel pro Tag senken. Auch der Irak wird eine signifikante Reduktion von 211.000 Barrel pro Tag durchführen. Russland beteiligt sich ebenfalls an der OPEC+Politik. Insgesamt wird die Fördermenge der OPEC+-Staaten ab Juli um 1,66 Millionen Barrel täglich sinken.

“That means the most exposed are import reliant emerging market industries, especially in South and Southeast Asia, as well as the super-import dependent heavy industries of Japan and South Korea.”

Ein wesentlicher Grund für die geplante Ölförderkürzung der OPEC+ Staaten ist die Sorge um günstige Ölpreise. Denn der Ölpreis erlebte zuletzt eine deutliche Korrektur. Im Vergleich zum letzten Sommer ist Öl für Industriestaaten deutlich billiger erhältlich. Deshalb wollen die Förderstaaten nun die Ölförderung reduzieren und einen erneuten Preisanstieg bedingen. Denn die Sorgen um die Weltwirtschaft sind weiterhin intakt. Eine Abschwächung der Weltwirtschaft würde die Nachfrage nach Rohöl verringern und somit die Ölpreise drücken. Die aggressive Straffungspolitik der Notenbanken weltweit schürt Gefahren für die Ölproduzenten.

Treibt der Ölpreis die Inflation wieder an?

Die Einschränkung der Ölförderung und der damit verbundene Preisanstieg erschweren den Notenbanken den Kampf gegen die Inflation. Schließlich waren es auch gerade die nachlassenden Energiepreise, die eine erste Abkühlung bei der Inflation indizierten. Eine massive Drosselung der Ölförderung wird die Arbeit der Fed nun erschweren. Es ist jedoch unklar, ob die Entscheidung der OPEC+ langfristig Auswirkungen auf die Verbraucherpreise hat, da die Energiepreise inzwischen weniger Gewicht haben. Zuletzt fungierten die Preise für Dienstleistungen und Nahrungsmittel als Inflationstreiber. Doch vergessen sollte man nicht, dass insbesondere Druck von der Angebotsseite im Energiemarkt im letzten Jahr als Preistreiber fungierte.

Übrigens reagierte der Ölpreis nach der Nachricht stark bullisch. Die Futures schossen am Montag nach der überraschenden Förderkürzung deutlich ins Plus. Indessen konsolidiert der Ölpreis im zuletzt mehrfach getesteten Widerstandslevel zwischen 80 und 82 $. Bis die Kursziele bei rund 100 $ abgeholt werden, muss der Ölpreis zunächst diesen Widerstand überwinden und anschließend auch noch die multiple Widerstandszone bei 92-95 $ ansteuern.

Ölpreis

Kein Angriff auf die USA: Diese Länder trifft ein steigender Ölpreis viel härter

Die Kürzung des Ölangebots und der damit verbundene Anstieg des Rohölpreises hat Auswirkungen auf alle Länder. Besonders aber diejenigen, die stark von Ölimporten abhängig sind und immer noch auf einen hohen Anteil fossiler Brennstoffe setzen.

Japan ist beispielsweise zu 80 bis 90 % von Rohölimporten aus dem Nahen Osten abhängig, ohne nennenswerte inländische Produktion. Auch Südkorea ist stark abhängig vom Erdöl und bezieht mehr als 75 % der Energieimporte aus Öl. Europa und China sind ebenfalls stark exponiert, Schwellenländer wie Argentinien, die Türkei, Südafrika, Pakistan und Sri Lanka, mit einer 100 %-Abhängigkeit dürften zugleich aufgrund der schwachen Währungen Probleme bekommen, die Importe weiterhin zu finanzieren.

Allerdings dürfte der steigende Ölpreis nur temporär ein deutlich höheres Level erreichen. Sobald der Rohölpreis die Marke von 100 Dollar pro Barrel erreicht und dort vorerst verharrt, haben die Produzenten einen Anreiz, ihre Produktion wieder zu steigern, was dann durch ein steigendes Angebot wieder eine Preiskorrektur bedingen würde.

Der gigantische Einfluss der OPEC

Die OPEC+ ist eine Allianz zwischen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) weiteren großen Ölproduzenten außerhalb der OPEC. Die Abkürzung “OPEC+” bezieht sich auf die erweiterte Gruppe, die es bereits seit Ende 2016 gibt.

Die OPEC+ hat das Ziel, die weltweite Ölproduktion zu kontrollieren, um den Ölpreis zu stabilisieren und zu lenken. Mit regelmäßigen Beschränkungen bei der Fördermenge können die Staaten das Angebot auf dem Weltmarkt regulieren und den Preis unterstützen. Wenn die Mitglieder der OPEC+ ihre Ölförderung drosseln, wird das Angebot auf dem Weltmarkt knapper. Wenn die Nachfrage nach Öl stabil bleibt oder steigt, kann dies zu höheren Preisen führen. Umgekehrt kann die Erhöhung der Förderung zu einem Anstieg des Angebots und möglicherweise zu einer Preiskorrektur führen, wenn sich die Nachfrage nicht dementsprechend entwickelt. Die OPEC+ hat somit massiven Einfluss auf die Preisgestaltung am Ölmarkt.

Dazu kommt das Vertrauen als preisbildenden Faktor. Wenn die Marktteilnehmer das Gefühl haben, dass die OPEC+ in der Lage ist, die Produktion effektiv zu steuern und den Ölpreis zu stabilisieren, beteiligen sie sich aktiver im Ölmarkt. Doch natürlich gibt es über die OPEC+ hinaus andere Faktoren, die den Ölpreis beeinflussen: beispielsweise geopolitische Spannungen (aktuell mit Russland), Konjunktur und Änderungen der Energiepolitik (mehr New Energy).

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