Erneut wird es in der laufenden Woche eine Vielzahl von Events geben, die die Märkte bewegen können. Die Berichtssaison setzt sich fort und die ersten Big-Tech-Unternehmen aus den USA melden ihre Zahlen. Zugleich gibt es erneut makroökonomische Daten, die Indikator für die weitere konjunkturelle Entwicklung sind. Die EZB verkündet ihre Zinsentscheidung und in Großbritannien geht die Suche nach einem Nachfolger der zurückgetretenen Premierministerin Liz Truss weiter, während Ethereum in dieser Woche einen Meilenstein in der Entwicklung erleben könnte.
Berichtssaison setzt sich fort: Diese Unternehmen melden jetzt Quartalszahlen
Die ersten Wochen der Berichtssaison verliefen solide. Während Netflix bei den Q3-Zahlen überraschen konnte und die Aktie seitdem stark performt, lief es für Tesla gegenteilig, nachdem die Auslieferungszahlen wohl nicht das für 2022 anvisierte Niveau erreichen.
$NFLX Netflix Q3 FY22:
Q3 Key metrics:
• Subs +2.4M Q/Q (vs. +1.0M guidance).
• Revenue +6% Y/Y to $7.9B (vs. +5% guidance)
• Operating margin 19% (vs. 16% guidance).
• Operating cash flow $0.6B.Q4 Guidance:
• Subs +4.5M.
• Revenue +1% Y/Y.
• Operating margin 4%. pic.twitter.com/h8E7LGX2Yd— App Economy Insights (@EconomyApp) October 18, 2022
Hauptaugenmerk liegt in der aktuellen Woche auf den US-amerikanischen Technologie-Unternehmen und deren Entwicklung im herausfordernden Marktumfeld. Am Dienstag öffnet der Google-Mutterkonzern Alphabet seine Quartalsbücher, Microsoft und Visa sind ebenfalls an der Reihe. Ein Tag später wird am Mittwoch Meta Platforms aus dem dritten Quartal berichten. Ob Apple weiterhin dem schwierigen Umfeld trotzen und Amazon endlich wieder besser performen kann, erfahren Anleger am Donnerstag.
Überblick über die Quartalszahlen diese Woche:
24.10
- ATOSS Software AG
- Philips N.V.
- R. Berkley Corp.
25.10
- 3M
- Alphabet
- Biogen
- Coca-Cola
- General Motor
- Microsoft
- Moody’s
- MSCI
- Novartis
- SAP
- Visa
26.10
- Aena
- BASF
- Boeing
- Deutsche Bank AG
- Ford Motor
- Iberdrola
- Meta
- Puma
- Roper Industries
- Service Now
- The Kraft Heinz Company
- Thermo Fisher Scientific Inc.
27.10
- Amazon
- American Tower
- Apple
- Baidu
- Caterpillar
- HelloFresh
- KION Group
- Lufthansa AG
- Ping An
- Shell
- Stanley Black & Decker
28.10
- AbbVie
- Bank of China
- Chevron
- Church & Dwight Co.
- Next Era Energy
- Volkswagen
Neue Konjunkturdaten: Diese makroökonomischen Daten sind wichtige Indikatoren
Natürlich folgen auch weitere Konjunkturdaten, die einen neuen Eindruck über den Zustand der einzelnen Volkswirtschaften ermöglichen.
Bereits am heutigen Morgen wurde in China das Wirtschaftswachstum auf 3,9 % im dritten Quartal 2023 taxiert. Damit lag das Bruttoinlandsprodukt über den Erwartungen. Demgegenüber lagen die Einzelhandelsumsätze in China unter den Erwartungen und wuchsen nur um 2,5 %, anstelle erwarteter 3,3 %. Auch in China ist der Konsum aktuell rückläufig, das einstige Wirtschaftswunder wird vor eine Herausforderung gestellt.
In Deutschland wird heute der Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, das Gleiche gilt für die Eurozone, Großbritannien und die USA.
Am Dienstag berichtet die Bank of Japan den Verbraucherpreisindex, dieser wird auch in Singapur bekanntgegeben. Während in Japan die Inflationsrate demnach unter 2 % bleiben soll, dürfte diese in Singapur bei 7,5 % verharren. Zugleich werden in den USA der Immobilienindex und der Hauspreisindex Aufschluss über den Real-Estate-Markt geben.
Donnerstag gibt es dann aus den USA das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal 2022, während zeitgleich die EZB mit der Pressekonferenz über die Zinsentscheidung beginnt.
EZB-Zinsentscheidung: Wie reagiert der Markt auf den Zinsschritt der Europäischen Zentralbank?
Das Hauptaugenmerk dürfte für europäische Anleger in der laufenden Woche jedoch auf der EZB liegen. Denn diese wird in der laufenden Woche ihre Zinsentscheidung verkünden. Der Markt geht von einer drastischen Erhöhung um 75 Basispunkte aus.
#Geldpolitik : #Umfrage: #Volkswirte erwarten #EZB-Zinsschritt in #Höhe von 0,75 #Punkten https://t.co/jjroEhWGU7
— alpha | beta | asset management (@alphabetaam) October 20, 2022
Spannend dürfte jedoch sein, ob die europäischen Notenbanker Informationen zum weiteren Vorgehen verkünden und welche Reaktion der Markt bereithält. Dürfte die EZB-Zinsentscheidung wie erwartet am Donnerstag den Zinssatz um 0,75 % von 1,25 auf 2 % erhöhen, könnten die Märkte etwas leichter notieren. Für erhebliche Kursausschläge müsste es wohl heftigere Überraschungen geben – die nächste Zinserhöhung ist vom Markt eingepreist und wird bei grassierend hoher Inflation auch gefordert.
Liz Truss Nachfolge: kehrt endliche Ruhe in Großbritannien ein?
Das Chaos in Großbritannien geht weiter. Nachdem Liz Truss in ihrer kurzen Amtszeit für starke Turbulenzen an den Märkten sorgte, folgte der Rücktritt. In den vergangenen Tagen gab es Diskussionen, dass Ex-Premier Boris Johnson erneut kandidieren könnte. Dies scheint nun ausgeschlossen. Vielmehr gilt Rishi Sunak als wahrscheinlichster Kandidat für die Nachfolge. Auch in der laufenden Woche wird es wieder Diskussionen und News geben, die hoffentlich für mehr Ruhe in Großbritannien sorgen. Dies könnte Rishi Sunak gelingen – schließlich hatte er bereits in seinem Wahlkampf gegen die später siegreiche Liz Truss davor gewarnt, dass deren Wirtschaftspolitik an den Märkten für Verwerfungen sorgen könne.
The United Kingdom is a great country but we face a profound economic crisis.
That’s why I am standing to be Leader of the Conservative Party and your next Prime Minister.
I want to fix our economy, unite our Party and deliver for our country. pic.twitter.com/BppG9CytAK
— Rishi Sunak (@RishiSunak) October 23, 2022
Ethereum News: Sinkt der Token Supply dank Deflation unter das Merge-Niveau?
Auch bei Ethereum könnte es in der laufenden Woche spannende News über die Tokenomics geben. Denn der Merge vor exakt 38 Tagen hat einen deflationären Effekt erzeugt. Seit dem 08. Oktober ist der Total Supply im Ethereum-Netzwerk nun rückläufig. Die aktuelle Inflationsrate wird noch mit jährlich 0,02 % angegeben, obgleich Ethereum nun den ersten deflationären Monat erleben könnte.
Even though we are in a #BearMarket and network activity is low, Ethereum has already started to be deflationary.
What do you think will happen to the deflation in #Ethereum when we are in a bull run with network activity at its highest?
(6/6)
— Mundo Crypto Oficial (@MundoCrypto_ES) October 18, 2022
Zugleich scheint bei fortschreitender Dynamik könnte das Ethereum-Netzwerk bereits in der nächsten Woche, den Total Supply auf Merge-Niveau unterschreiten. Dies dürfte Anlegern vor Augen führen, dass sich der Total Supply insbesondere bei steigender Netzwerkaktivität in den nächsten Monaten und Jahren drastisch verringern wird.