Pivot

Die Finanzmärkte haussieren. Makroökonomische Zuversicht macht sich breit. Die aktuelle Woche stand ganz im Zeichen der Notenbanken, die in wichtigen Volkswirtschaften ihren ersten Zinsentscheid für 2023 verkündeten. Während die Federal Reserve bereits gestern die Märkte in einen Party-Modus versetzte, folgten heute die EZB und Bank of England (BoE). Die Zinsentscheidungen trafen durchweg die Annahmen der Marktteilnehmer. Dennoch könnte der Pivot nun immer näher rücken – eine Hoffnung, die Marktteilnehmer zum Einstieg verleitet und Aktien sowie Kryptowährungen auf neue Verlaufshochs in 2023 treibt.

Federal Reserve mit 0,25 % Zinserhöhung: Märkte erwarten im März den nächsten kleinen Zinsschritt

Die US-Notenbank Federal Reserve machte gestern den Anfang und entschied sich für einen kleinen Zinsschritt um 25 Basispunkte. Die abschwächende Teuerung führte zu einem etwas moderateren Vorgehen bei der US-Geldpolitik. Dennoch handelte es sich beim gestrigen Zinsschritt um die achte Anhebung in Folge. Der Leitzins bewegt sich nun in einer Spanne zwischen 4,5 und 4,75 % – das höchste Niveau seit November 2007. Dennoch beteuerte Powell hawkisch, dass man den Kurs beibehalten wolle und die Zinsen auf etwas über 5 % anheben wird.

Fed Zinsen

Der Markt geht aktuell bei der nächsten Fed-Sitzung erneut von einem kleinen Zinsschritt aus. Dennoch wirkt das Statement von Jerome Powell weniger hawkisch als die letzten Äußerungen. Mit dem kleinen Wort „probably“ behält sich der Chef-Notenbanker zugleich einen dovishen Ausweg offen, bei weiterhin rückläufiger Inflation die Straffungspolitik möglicherweise zeitnah zu beenden.

EZB trifft Erwartungen: Leitzinsen steigen um 50 Basispunkte

Die Europäische Zentralbank (EZB) gab sich bei der heutigen Zinsentscheidung ebenfalls keine Blöße und hob die Zinsen in der Euro-Zone wie erwartet um 50 Basispunkte an. Der Leitzins stieg damit auf 3 %, während der Einlagenzins auf 2,5 % angehoben wurde. Zugleich bekräftigte Christine Lagarde für den März einen weiteren Zinsschritt um 50 Basispunkte. In der Pressekonferenz signalisierte Christine Lagarde Entschlossenheit, die Inflation weiterhin zu bekämpfen. Trotz positiver Entwicklungen müsse man aller Voraussicht nach über den März hinaus die Zinsen weiter anheben, um wieder das Inflationsziel bei 2 % zu erreichen. Insbesondere die Löhne dürften in den nächsten Monaten der entscheidende Parameter sein, um nicht die sich abkühlende Inflation wieder anzufachen.

Bank of England hebt Leitzins auf 4 %: Keine Einigkeit über Zinserhöhung

Die Bank of England hat am heutigen Donnerstag gemäß den Erwartungen den Leitzins auf 4 % erhöht, ein neues 14-Jahres-Hoch. Zugleich beteuerten die Notenbanker, dass man weiterhin die Inflationsbekämpfung forcieren wolle. Die Rezession solle demgegenüber weniger hart und kürzer als erwartet ausfallen. Die Wachstumsprognose falle nun dank sinkender Energiepreise und eines robusten Arbeitsmarkts optimistischer aus. Die britische Inflationsrate lag im Dezember bei 10,5 %, ein nur leichter Rückgang um 0,2 % im Vergleich zum November. Dennoch waren sich die Notenbanker nicht einig – teilweise wurde eine Pausierung der Zinserhöhungen präferiert.

Wann kommt der Pivot?

Der Pivot beschreibt eine Änderung der geldpolitischen Strategie der Zentralbanken, bei dem diese ihre aktuellen Prioritäten ändern. Während die Notenbanken aktuell global noch auf die Bekämpfung der Inflation abzielen, bedeutet der Pivot einen Schwenk zu den Konjunkturaussichten. Der Pivot wird dann mit einer Lockerung der Geldpolitik einhergehen. Die Zinsen werden wieder gesenkt, um den Märkten mehr Liquidität zuzuführen, Investitionen zu ermöglichen und die Konjunktur anzutreiben.

Noch lassen sich die Notenbanken nicht in die Karten schauen, wann es zum ersehnten Pivot kommt. Doch eins scheint sicher – die Zentralbanken beschäftigen sich nicht nur mit der Entwicklung der Teuerung, sondern wollen auch die Inflationserwartungen steuern. Während die Inflation den Anstieg der Preise über einen bestimmten Zeitraum misst, geht es bei den Inflationserwartungen um die Schätzungen der Verbraucher für die zukünftige Inflation. Diese lassen sich mit den Äußerungen der Notenbanker steuern.

Neben der Inflation, die häufig primär von Medien und Experten behandelt wird, kommt jedoch auch der Inflationserwartung große Bedeutung zu. Denn Inflationserwartungen beeinflussen die zukünftige Inflation und lassen sich durch die Geldpolitik besonders gut steuern. Der Pivot könnte somit näher als gedacht sein, wenn man aktuell davon ausgeht, dass die Notenbanken vornehmlich die Inflationserwartungen steuern.

Sofern die Teuerung weiter zurückläuft, könnte in der zweiten Jahreshälfte der Druck zunehmen, die Geldpolitik wieder zu lockern. Bereits nach der nächsten Sitzung dürften die Diskussionen ernster werden, ob nicht eine Pausierung der Zinserhöhungen sinnvoll wäre, um die verzögert auftretenden Auswirkungen fundiert zu evaluieren.

Der Arbeitsmarkt ist (noch) zu robust

Aktuell sind es insbesondere die Arbeitsmarktdaten, die aufgrund der Robustheit, ein Ende der Zinserhöhungen unwahrscheinlicher machen. Denn Powell blickte zuletzt sorgenvoll auf den US-Arbeitsmarkt. Aktuell sei die Nachfrage weiterhin höher als das verfügbare Angebot. Dies begünstige eine Lohn-Preis-Spirale, welche dann die Inflation wieder antreibt. In der Vergangenheit zeigten sich jedoch regelmäßig rezessive Tendenzen dynamisch. Zunächst blieb der Arbeitsmarkt in vergangenen Rezessionen robust, bis dann die Arbeitslosenquote explosiv anstieg.

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