Es war wohl das wichtigste Treffen der Woche. Der US-Notenbankchef Jerome Powell äußerte sich vor dem Kongress über die weitere Geldpolitik. Die Märkte erhofften sich im Voraus Hinweise auf den Pivot der US-Notenbank. Tendenziell erwartete man verhaltene Aussagen des Fed-Vorsitzenden. Doch dieser äußerte sich vehement hawkisch und behielt sich Spielraum für deutlich schnellere und stärkere Zinsanhebungen offen. Den Märkten gefiel das gar nicht. Nahezu ausnahmslos tauchten die Leitindizes im Anschluss ab.
Kein Pivot in Sicht: Jerome Powell bleibt ausdrücklich hawkisch
Die jüngsten positiven Wirtschaftsdaten deuten nach der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve daraufhin, dass das Endniveau der Leitzinsen höher als erwartet ausfallen wird. Denn bis dato gelang keine Abschwächung der Konjunktur. Soweit nichts Neues – denn der Markt diskutierte natürlich schon über die makroökonomischen Daten. Angesichts der anhaltend hohen Inflation signalisiert Powell nun einen höheren Zinsgipfel und betont abermals, dass es ein “langer und schwieriger Weg” werde, die Inflation auf das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent zu senken.
Jerome Powell verwies zugleich darauf, dass es kaum Anzeichen für eine Disinflation bei den Dienstleistungen gebe – ergo exklusive Wohnen, Lebensmittel und Energie. Diese Einschränkung bleibt wichtig, da Jerome Powell eigentlich in der Pressekonferenz nach der Fed-Sitzung im Februar anpries, dass die Disinflation in der Wirtschaft begonnen habe. Diese weniger hawkische Aussage bedingte einen rasanten Anstieg der Aktienkurse – nun die Kehrtwende.
Die Aussagen von Jerome Powell lassen zwei Schlussfolgerungen zu. Zum einen wird das Ende des Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich höher ausfallen als bisher von der Fed prognostiziert. Zum anderen könnte die Entscheidung für einen kleinen Zinsschritt im letzten Monat nur temporär sein – bleibt die Inflation hoch und die Wirtschaft robust, könnten die Notenbanker bald zu 50 Basispunkten zurückkehren.
Der Pivot in der Geldpolitik bezieht sich auf den Wechsel in der Ausrichtung derselbigen – Anleger sehnen sich den Pivot herbei, da eine Lockerung der Geldpolitik wohl den nächsten Bullenmarkt einläutet. Doch noch scheint der Pivot nicht in Reichweite. Die Entscheidungen der Zentralbanken hinsichtlich des Pivots haben erhebliche Auswirkungen auf den Finanzmarkt und können die Anlagestrategien beeinflussen.
Schock für die Märkte: Starker Start in die Woche abrupt beendet
Jerome Powell schafft es erneut, die Euphorie aus dem Markt zu nehmen. Die Zinserwartungen verändern sich umgehend, auch ein größerer Zinsschritt bei der Fed-Sitzung Ende März wird nun befürchtet.
Mal wieder ein verbaler Dämpfer für die Märkte: Fed-Chef Jerome Powell kündigt höhere Zinsen an als erwartet und notfalls auch ein schnelleres Tempo …
Für den 22. März hat sich die Erwartung sofort verändert: 50 bps nun fast genauso wahrscheinlich für die Trader wie 25 bps pic.twitter.com/AGaLvXwzNI
— Mario Lochner (@mario_lochner) March 7, 2023
Aktuell gehen fast 70 % der Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed am 22.03 die Zinsen um 50 Basispunkte erhöht. Gestern war das Verhältnis noch umgekehrt, da gingen über 68 % der Trader von einem kleinen Zinsschritt von 25 Basispunkte aus.
Dies wirkte sich auch massiv auf die Märkte aus. Der S&P 500 notiert über 1,5 % im Minus und fällt damit wieder unter 4000 Punkte. Etwas überraschend fällt der Technologie-lastige Nasdaq 100 schwächer mit rund 1,34 %. Positiv fällt auf, dass die heutige Korrektur noch nicht einmal die Gewinne aus der vergangenen Woche vernichten konnte. In den letzten fünf Tagen notiert der Nasdaq immer noch im Plus. Die Stimmung könnte auch jetzt schlechter sein, doch die Märkte bleiben im März 2023 zäh.
Steigen die Zinsen über 6 %?
Die Fed hatte zuvor ein Leitzinsniveau von 5,1 Prozent für Ende 2023 prognostiziert. Powell deutet nun jedoch an, dass der “Dot Plot” stärker steigende Zinsen indiziert – ursächlich ist die weiterhin grassierende Inflation. Eine Anhebung um 25 Basispunkte bei den nächsten drei Sitzungen der Fed auf 5,50 Prozent sei soeben wahrscheinlicher als die ehemals prognostizierten 5,1 Prozent. Falls die nächsten Daten aus Wirtschaft und Arbeitsmarkt weiterhin positiv ausfallen, könnte ein Zinsgipfel von sechs Prozent sogar realistisch sein. Die Fed könnte also die Zinsen stärker erhöhen als bisher geplant, maßgeblich sind jetzt die kommenden Wirtschaftsdaten, insbesondere die Entwicklung des Arbeitsmarkts und der Inflation.
Sen. John Kennedy: “You’re trying to put people out of work. That’s your job, is it not?”
Federal Reserve Chair Jerome Powell: “Not really. We’re trying to restore price stability.”
Sen. John Kennedy: “You’re trying to raise the unemployment rate, are you not?”
Powell: “No.” pic.twitter.com/wgFwHGcSSp
— Real Mac Report (@RealMacReport) March 7, 2023
Marktteilnehmer werden derartige Ereignisse jetzt mit Argusaugen beobachten – denn beispielsweise gibt es am Freitag den neusten Arbeitsmarktbericht aus den USA. Bleibt der US-Arbeitsmarkt resilient, dürften stärker steigende Zinsen noch wahrscheinlicher werden.
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