Mit Meta oder Amazon entschieden sich bereits etablierte Technologiekonzerne für eine gravierende Reduzierung der Belegschaft. Denn in den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der Mitarbeiter dynamisch. Die Technologiebranche gilt als besonders gefährdet, das Wachstum soll sich nach Corona deutlich abschwächen, obgleich die langfristigen Trends intakt sind. Während der US-Arbeitsmarkt aktuell noch robuste Daten liefert, dürfte sich dies in 2023 ändern. Denn mit Goldman Sachs plant nun auch eine der größten US-Banken Mitarbeiterentlassungen und möchte im nächsten 8 % der Mitarbeiter feuern, um sich für das schwieriger werdende Wirtschaftsumwelt zu wappnen.
Insider berichten von Massenentlassungen im Januar 2023: Planungen noch nicht abgeschlossen
Insider berichten beim US-amerikanischen Nachrichtenmagazin CNBC von bevorstehenden Entlassungen bei der renommierten US-Bank Goldman Sachs. Demnach wolle man im Januar einen personellen Kahlschlag durchführen und plane dabei, bis zu 8 % der Mitarbeiter des Finanzdienstleisters zu entlassen. Dabei sollen sich die Entlassungen auf alle Bereiche der Bank konzentrieren. Besonders gefährdet scheint jedoch das Verbraucherkundengeschäft, das für die US-Banken immer unwichtiger wird. Allerdings fügte der Insider hinzu, dass die Planungen der Bank noch nicht abgeschlossen seien. Es liege somit im Bereich des Möglichen, dass die Entlassungsrunde doch noch kleiner ausfällt.
Goldman Sachs Group may eliminate as many as 4,000 jobs, or roughly 8% of the workforce, as Chief Executive Officer David Solomon battles to contain a slump in profit and revenue. https://t.co/Ez2RDv4Rq1
— FORTUNE (@FortuneMagazine) December 16, 2022
Stellenabbau startete bereits im September: Kürzungen auch bei anderen Finanzdienstleistern
Erste Entlassungen gab es bei Goldman Sachs bereits im September. Damals baute das Unternehmen jedoch nur einige hundert Stellen ab. Ähnliche Kürzungen folgten auch bei anderen Finanzdienstleistern, beispielsweise der Citigroup oder Barclays. Sollten sich die aktuellen Pläne bestätigen, dürfte es sich jedoch mit Abstand um den stärksten Personalabbau im aktuellen Marktumfeld in der Finanzbranche handeln.
„Unternehmen haben zu viele Mitarbeiter eingestellt“
In den letzten Jahren boomten die Kapitalmärkte. An der New Yorker Wall Street gab es massives Wachstum und die Unternehmen stellten sich zukunftsorientiert auf, indem sie Mitarbeiter einstellten. Bis vor kurzem war Goldman Sachs nämlich noch auf dieser Seite am Arbeitsmarkt aktiv und beschäftigte zum 30. September des laufenden Geschäftsjahres rund 49.100 Mitarbeiter – eine Steigerung von rund 14 % zum Vorjahr.
Gegenwind für Kapitalmärkte: Kostenreduzierung dringend erforderlich
Bereits in der vergangenen Woche kündigte der CEO von Goldman Sachs David Solomon an, dass man einen stärkeren Fokus auf die Kostenseite richten wolle. Insbesondere kurzfristig sei es aufgrund eines stärkeren Gegenwinds für die Kapitalmärkte erforderlich, die Kosten zu reduzieren. Dennoch dürfte es einige Zeit dauern, bis sich die Reduzierung der Belegschaft auch auf die Zahlen des Unternehmens ausschlägt. Man wolle ausdrücklich flexibel bleiben und die Größe von Goldman Sachs jederzeit an das Marktumfeld anpassen, um die sich daraus bietenden Chancen zu nutzen. David Solomon hält sich somit augenscheinlich eine Tür offen bei einer wieder anlaufenden Konjunktur zurück zur ehemaligen Einstellungspolitik zu kehren.
Goldman Sachs CEO David Solomon strikes a downbeat note about the economic outlook and says smaller bonuses and even job cuts should come as no surprise https://t.co/ay5cc31py6
— Bloomberg Wealth (@wealth) December 10, 2022