Nach einer turbulenten Woche am Aktienmarkt, in welcher der S&P 500 schlussendlich etwas leichter schloss, machte CNBC-Moderator Jim Cramer den Anlegern Hoffnung. Denn seiner Meinung nach würden Aktien in den nächsten Wochen deutlich stärker performen.
“You’ve got to adjust your mindset to a world where the bears are finally in retreat, because I’m betting the next four weeks will be much better than what we’ve come to be used to,”
US-Aktien schließen leichter zum Wochenende: Risiken bleiben bestehen
Obgleich Aktien am gestrigen Freitag überwiegend positiv notierten, gab es für die breiten Indizes Verluste auf Wochensicht. Diese scheinen insbesondere durchwachsenen Unternehmensergebnissen, Wirtschaftsaussichten und Aussagen von Mitarbeitern der Fed geschuldet. Auf Monatssicht konnten sich Aktien dennoch nach der ersten Abkühlung bei der US-Inflation etwas erholen.
Nun könnte nach Jim Cramer das Sentiment der Investoren eine weitere Aufwärtsbewegung begünstigen. Die Bodenbildung schreite voran. Die Bären am Aktienmarkt haben mittlerweile das Nachsehen und könnten sich indessen sukzessive zum Eindecken ihrer Positionen entscheiden.
Jim Cramer setzt auf Old-Economy: Keine guten Zeiten für Technologie-Aktien!
US-Moderator Jim Cramer hat auch eine klare Meinung, welche Aktien jetzt kaufenswert sind und den Markt outperformen. Dabei offenbaren die Technologie-Aktien für den ehemaligen Hedgefonds-Manager eine signifikante Schwäche. Denn im Technologiesektor sei der Wettbewerbsdruck extrem, was sich wiederum negativ auf die Wachstumschancen auswirke.
Demgegenüber komme nun die „Rache der alten Garde“. Langweilige, konventionelle Unternehmen würden den Markt zurückerobern.
Aus der Pharma-Branche empfiehlt Jim Cramer Johnson & Johnson sowie Eli Lilly and Company zum Kauf, während bei den Luftfahrt-Aktien Boeing sowie Honeywell eine spannende Wahl sein könnten.
Das Verteidigungsunternehmen Raytheon Technologies und die Maschinenbauer Deere & Co sowie Caterpillar landen ebenfalls auf der Empfehlungsliste. Dazu kommen die Lebensmittelkonzerne Starbucks und PepsiCo.
Zu guter Letzt komplettiert der Stahlproduzent Nucor die Buy-Liste von Jim Cramer. Hier sei insbesondere die nachhaltige Gewinnung von Stahl langfristiger Wettbewerbsvorteil und biete hervorragende Aussichten auf Q4 und 2023.
Kontraindikator Jim Cramer: Jetzt Aktien verkaufen?
Nichtsdestotrotz sollte man ob der weiterhin starken Unsicherheit am Aktienmarkt vorsichtig bleiben. Denn die jüngste Erholung basiert auf einem wackligen Fundament. Zugleich ist „Mad Money“-Moderator Jim Cramer nicht unbedingt für seine Treffsicherheit bei Zukunftsprognosen bekannt. In der Vergangenheit empfahl er bereits Tech-Aktien am Allzeithoch, anschließend folgte der massive Crash der Growth-Aktien. Nun solle man Technologie-Aktien meiden, obgleich manch ein Unternehmen immer attraktiver bewertet scheint.
Die Fondsmanager von Tuttle Capital Management gingen sogar so weit, einen „Inverse Cramer Fonds“ aufzulegen, der gegen die Aktienempfehlungen von Jim Cramer handelt.
TRADING IS A MAD WORLD!
Tuttle Capital Management filed two new ETFs on Wednesday that will track the stock recommendations of television personality Jim Cramer so you could do the opposite.
This was Cramer's reaction: pic.twitter.com/qhHZql8IlS
— Satoshi Stacker (@StackerSatoshi) October 6, 2022
Verkaufen sollte man dennoch seine Aktien nicht, obgleich eine inverse Herangehensweise vielleicht das Gegenteil indizieren würde. Vielmehr könnten auch die nächsten Wochen volatil verlaufen. Viel dürfte letztendlich davon abhängen, ob sich die Inflation wirklich nachhaltig beruhigt und die Fed möglicherweise die hawkische Geldpolitik ein wenig lockert.
Auch die folgenden beiden Vergleiche aus der Vergangenheit von Jim Cramers TV-Karriere zeigen, dass man nicht jeder Zukunftsprognose unbedingt folgen sollte.
Jim Cramer: Elizabeth Holmes is the next Steve Jobs, April 2015
Jim Cramer: Sam Bankman-Fried is the next JP Morgan, September 2022 pic.twitter.com/YN01N332Pn
— Not Jerome Powell (@alifarhat79) November 11, 2022