6G

Nach CNBC-Informationen haben die Führungskräfte der weltweit größten Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche nun ein zeitliches Ziel für die Einführung von 6G – dem nächsten Standard für mobiles Internet. Wahrscheinlich soll der Rollout rund um das Jahr 2030 stattfinden. Dennoch sollte man nicht zu viel Hype in die 6G-Technologie stecken, wenn es nach den Verantwortlichen der Unternehmen. Denn noch stehe nicht einmal 5G flächendeckend zur Verfügung. Zugleich haben viele Unternehmen nach eigenen Angaben noch massive Probleme, die initial beträchtlichen Investments zu amortisieren. So beispielsweise der Chief Development Officer von SK Telecom:

„Wir haben die Einführung von 5G noch nicht abgeschlossen. Ich glaube nicht, dass es schon ausgereift genug ist, um ernsthaft über 6G zu sprechen … es ist noch ein bisschen zu früh.“

Dennoch dürfte es nicht allzu lange dauern, bis sich Verbraucher und auch Anleger mit der Fantasie von 6G beschäftigen. Denn was könnte 6G eigentlich mehr als 5G?

Was ist 6G? Die nächste Generation des mobilen Internets

Normen sind unerlässlich für die Funktionsfähigkeit der Telekommunikationsnetze. Derartige technischen Regeln werden weltweit akzeptiert und legen dann präzise fest, wie eine Technologie funktioniert und wie sie interoperabel ist. Schließlich sollen Mobilfunkstandards nicht an der Grenze eines Landes enden. Die Erstellung dieser Normen dauert mehrere Jahre und inkludiert die Beteiligung von Unternehmen, Wissenschaftlern und diversen Branchen. Bereits jetzt arbeiten die Verantwortlichen an 6G-Normen, obgleich sich diese im Jahr 2023 noch im Forschungsstadium befinden. Die Konzentration liegt weiterhin auf der Einführung von 5G und deren Weiterentwicklung. Noch gebe es keine genauen Anwendungsfälle, die man nicht mit 5G realisieren könne – doch die Zukunft wird möglicherweise einiges an Innovationen bereithalten, die man sich heute noch gar nicht vorstellen kann.

6G bezieht sich somit auf die nächste Generation von Mobilfunktechnologie, die voraussichtlich rund um das Jahr 2030 eingeführt wird. Dann soll 6G noch schneller und leistungsfähiger als 5G sein und Datenübertragungsraten von mehreren Terabit pro Sekunde bewerkstelligen – Informationsübertragung in Echtzeit. Zudem möchten die Entwickler mit 6G auch eine höhere Zuverlässigkeit, geringere Latenz, bessere Energieeffizienz und größere Anwendungsvielfalt fördern.

Der Hauptunterschied zwischen 6G und 5G liegt in der erwarteten Geschwindigkeit, Latenz und Zuverlässigkeit. Während 5G Datenübertragungsraten von bis zu 20 Gbit/s und Latenzen von weniger als einer Millisekunde aktuell leistet, wird 6G voraussichtlich deutlich schneller sein. Unter Einbeziehung von KI oder IoT in der Entwicklung scheinen die Anwendungsszenarien maximal vielfältig.

Der CEO von Nokia, Lundmark, äußerte sich kürzlich hinsichtlich des 6G-Netzwerks optimistisch. Damit könne man eine verbesserte Cybersicherheit bewerkstelligen und mehr künstliche Intelligenz-Features implementieren. Das 6G-Netzwerk fungiere dann als eine Art großer Sensor – beispielsweise werden die Erstellung von automatisierten Fabriken oder Autonomes Fahren einfacher mit 6G möglich.

5G-Adoption noch ausbaufähig: Unternehmen planen schon die Next-Generation

Die Einführung von 5G begann im Jahr 2019 in China, Südkorea und den USA, – die nächste Generation nach 4G verspricht rasant schnelle Geschwindigkeiten im mobilen Internet. Trotzdem ist die Akzeptanz bei den Verbrauchern global noch stark ausbaufähig, da eben nur einer von sieben Verbrauchern ein 5G-Smartphone nutzt. Hier könnte sich übrigens auch eine Wachstumschance für Smartphone-Hersteller ergeben.

Die Telekommunikationsbranche vermarktet 5G als innovatives Netzwerk, das bereits neue Technologien wie fahrerlose Autos unterstützen kann. Dies liegt daran, dass im Vergleich zu 4G die Latenzzeit geringer ist, um Daten schnell zu übertragen. 5G schafft Fantasie, 6G soll dies umso mehr.

Obgleich Mobilfunkanbieter mehrere hundert Milliarden Dollar in den Ausbau von 5G investierten, haben sich diese häufig noch nicht amortisiert. Experten sehen das meiste Potenzial von 5G noch in der Zukunft.

Die Einführung und Verbreitung von 5G-Netzwerken ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden, die die Adoption hemmen. Einige der wichtigsten Probleme sind die fehlende Infrastruktur, das neue Frequenzspektrum, ein effektiver Datenschutz sowie mancherorts rechtliche Bedenken.

Es besteht augenscheinlich noch viel Arbeit für die Telekommunikationsbranche – sowohl bei 5G als auch erst recht bei 6G. Doch Fantasie gibt es eben auch.