In der vergangenen Woche öffnete auch das Investmentvehikel von Warren Buffett seine Bücher. Im dritten Quartal verloren die Beteiligungen von Berkshire Hathaway erneut rund 10 Milliarden $ an Wert. Im Bärenmarkt schwindet der Wert des eigenen Portfolios – mittlerweile summieren sich die Verluste für 2022 auf über 60 Milliarden $. Unbeirrt führt Star-Investor Warren Buffett seinen Weg fort. Schließlich hat er bereits zahlreiche Bärenmärkte erlebt. Obgleich die Berkshire Aktie im laufenden Jahr rund 8 % stieg und damit locker die breiten Indizes outperformte, kauft Warren Buffett fleißig eigene Aktien zurück. Das Rückkaufprogramm summierte sich im dritten Quartal auf rund eine Milliarde $. Die Berkshire Hathaway Quartalszahlen:
Nettoverlust von 2,7 Milliarden $: Aktien-Portfolio verliert an Wert
Zweifelsfrei merkt auch Berkshire Hathaway mit dem eigenen Aktienportfolio aktuell den Bärenmarkt. Inflation, steigende Zinsen und Rezessionsangst belasten die Märkte. Doch mit den anderen Unternehmen, die das Konglomerat aus Omaha besitzt, konnte man die Earnings deutlich steigern – auf 7,761 Milliarden $ in Q3 und damit 20 % mehr als im Vorjahr.
Schlechter sah es naturgemäß mit dem Aktienportfolio aus, das um 10,449 Milliarden $ an Wert verlor. Daraus resultierte ein Nettoverlust von 2,7 Milliarden $ im vergangenen Quartal – doch derartige Schwankungen sind gänzlich normal und dürften bei der Beteiligungsgesellschaft für wenig Kopfschmerzen sorgen. Natürlich verwies man erneut auf die Bedeutungslosigkeit der quartalsweisen Schwankungen und der daraus resultierenden Verluste je Aktie.
„The amount of investment gains/losses in any given quarter is usually meaningless and delivers figures for net earnings (losses) per share that can be extremely misleading to investors who have little or no knowledge of accounting rules.“
Alles auf Berkshire Hathaway: 1 Milliarde $ Aktienrückkäufe
Eine Dividende zahlt Berkshire Hathaway immer noch nicht, obgleich Warren Buffett selbst diese als wichtiges Kriterium bei seinen Investments berücksichtigt. Dennoch wird der verfügbare Cashflow in letzter Zeit vornehmlich an die eigenen Aktionäre ausgeschüttet, indem Berkshire eigene Aktien zurückkauft. Auch im vergangenen Quartal gaben die Verantwortlichen rund eine Milliarde $ für den Rückkauf eigener Anteilsscheine aus, die den Kurs wohl ebenfalls deutlich im bearischen Umfeld stützten.
Immer mehr Cash: Trotz Inflation sammelt Buffett weiter Kapital
Die Inflation liegt in den USA auf Rekordniveau. Der VPI liegt aktuell bei 8,2 % für den Monat September. Im Oktober erwarten die Analysten eine Inflation von 8 % und damit einen leichten Rückgang. Dennoch ist der Verlust der Kaufkraft immens. Ökonomen gehen auch 2023 von einer langsam sinkenden Inflation aus. Nichtsdestotrotz sammelt sich bei Berkshire Hathaway immer mehr Cash an. Im Vergleich zum letzten Quartal Ende Juni stieg der Bargeldbestand weiter an.
Mittlerweile hält Berkshire Hathaway Cash in Höhe von 109 Milliarden $. Trotz stark gefallener Kurse scheint Warren Buffett immer noch nicht bereit, massiv in den Aktienmarkt zu investieren. „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ – sein eigenes Motto beherzigt das Orakel von Omaha aktuell nicht wirklich oder könnte seine Investments zumindest noch ausbauen.
Die größten Käufe im laufenden Jahr waren HP, Chevron, Paramount Global, Citigroup und Activision Blizzard.
Das aktuelle Portfolio von Berkshire Hathaway
Das aktuelle Portfolio von Berkshire Hathaway zeigt am Aktienmarkt erneut eine klare Dominanz von Apple. Ganz große Veränderungen blieben bis dato aus. Die fünf größten Positionen:
- Apple
- Bank of America
- Coca-Cola
- Chevron
- American Express