Ein neuer Bloomberg-Bericht sieht Bargeld im Jahr 2023 besser als in der Vergangenheit positioniert. Dabei referiert man auf eine jüngst veröffentlichte Umfrage, die auf einen steigenden Anteil von Bargeld in den Portfolios der Investoren verweist. Denn zwei Drittel der Befragten präferieren mehr Barmittel als zuvor. Die ungewohnte Beliebtheit von Bargeld sagt dabei viel über das wirtschaftliche Umfeld aus. Denn trotz signifikanter Inflation und grassierender Vernichtung der Kaufkraft haben Anleger augenscheinlich Angst vor einer Fortsetzung der Korrektur an den Finanzmärkten. Weitere Zinserhöhungen und eine drohende Rezession machen die Anleger augenscheinlich auch in 2023 noch nervös, sodass diese lieber den einkalkulierten Verlust des Geldwerts wählen.
Mike Wilson: Kurzfristig bullisch, mittelfristig starkes Korrekturpotenzial
Mike Wilson, seines Zeichens Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley, verwies kürzlich bei Bloomberg abermals auf das mittelfristig Korrekturpotenzial, wonach der S&P 500 Index möglicherweise um bis zu 20 % aufgrund schwacher Unternehmensgewinne fallen könnte. Allerdings ist Mike Wilson kurzfristig eher bullisch, wenn die Anleihen-Renditen und der Dollar weiter fallen. Die aktuelle Bärenmarktrallye sei demnach noch nicht am Ende.
Mike Wilson is turning bullish
“Equity markets survived a crucial test of support last week that suggests this bear market rally is not ready to end just yet.” pic.twitter.com/CLhYqoRtC3
— Cheddar Flow (@CheddarFlow) March 6, 2023
Das mittelfristige Korrekturpotenzial positioniert Bargeld augenscheinlich für manch einen Investor als sicheren Hafen in 2023. Da auch die Renditen bei hochverzinslichen Konten weiter steigen, wird Bargeld attraktiver, obgleich die Renditen unterhalb der Inflation nominale Wertverluste bedingt.
Cash is trash – Inflation auf Rekordniveau, Geldwert wird fortlaufend vernichtet
Das Sprichwort “cash is trash” ist ein in der Finanzwelt bekannter Ausdruck. Dieser beschreibt das Halten von Bargeld als langfristig unvorteilhafte Strategie für den Erhalt oder Aufbau von Vermögen. Bargeld verliert im Laufe der Zeit an Wert. Insbesondere die Inflation kann den Wert von Bargeld im Laufe der Zeit erheblich reduzieren. Denn die Kaufkraft sinkt durch steigende Preise, während der nominale Geldwert unverändert bleibt. Ein langfristiges Halten von Bargeld verursacht zugleich signifikante Opportunitätskosten, da Anleger auf Wachstumschancen verzichten.
Cash is trash ist somit auch eine Aufforderung, dass sich das Investieren in Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Kryptos lohnt, da diese langfristig eine höhere Rendite erzielen können als Bargeld.
Die Inflation in Deutschland bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Verbraucherpreise im Februar lagen um 8,7 Prozent höher als Vergleichsmonat aus dem Vorjahr, einen Rückgang im Vergleich zum Januar gab es nicht. Ökonomen gehen zunehmend davon aus, dass die Inflationsrate im März deutlich sinken wird. Denn der explosionsartige Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs fällt nun heraus, da immer die Preisentwicklung zum Vorjahr in Verhältnis zum Status quo gesetzt wird. Dadurch dürfte die Inflationsrate ab März spürbar zurückgehen.
How Inflation looks like in Germany …
Before & After …
music … pic.twitter.com/jvUYqz5DEe
— Wall Street Silver (@WallStreetSilv) March 4, 2023
Bargeld für Rücksetzer einplanen: Günstig Aktien kaufen in 2023?
Leo Kelly, Chief Executive Officer bei Verdence Capital Advisors, betonte bei Bloomberg, dass eine Cash-Reserve im laufenden Jahr sinnvoll sein könnte. Demnach bietet Bargeld eben auch eine Chance. Denn 2023 dürfte es erneut viel Volatilität an den Märkten geben, sodass Anleger das Bargeld zu attraktiven Kursen einsetzen können. In diesem Sinne kann eine Cash-Reserve dazu beitragen, bei Korrekturen günstig einzusteigen.
„We’re encouraging people that it’s okay to hold cash, that it’s not just a lead weight on your ankle weighing you down.“
Dennoch eignet sich der Ratschlag vornehmlich für aktive Händler. Langfristige Anleger mit einer passiven Investitionsstrategie fuhren in der Vergangenheit mit ihrem passiven Portfolio am besten, wenn sie weitgehend voll investiert waren.
Fascinating data from JPMorgan: if you’ve been invested in the S&500 since 2003, you have a 9.8% annualised return. But if you missed the best 30 days during those 20 years, you’ve only had a 0.8% return! Having missed just the 10 best days takes down your return to 5.6%. pic.twitter.com/AKeqq6BMpz
— Wasteland Capital (@ecommerceshares) March 4, 2023
Cash mittelfristig keine Alternative
Rachel Elson, Vermögensberaterin bei Perigon Wealth Management, knüpft an diese These an. Demnach würden Investoren weiterhin durch das Halten von Bargeld gegenüber der Inflation verlieren. Bargeld sei demnach nur vorzugswürdig, wenn man für kurzfristige Anschaffungen spare – denn dann könne man endlich mit der Cash-Reserve auch wieder Renditen erzielen. Mittelfristig bleibt „Cash“ aber eben doch „Trash“.
Nicht „Cash ist Trumpf“: Passiven ETFs gehört die Zukunft, so eine Umfrage
Nach einer Umfrage glauben die meisten Befragten, dass aktive Manager in den nächsten Jahren zunehmend Marktanteile an passive Fonds verlieren werden. Eine gute Nachricht für alle Fondsmanager jedoch: Lediglich 25 % der Befragten glauben, dass es in Zukunft keine aktiven Manager mehr geben wird. Gründe für das Fortbestehen seien unter anderem: Die Fähigkeit, eine Outperformance zu erzielen, eine Benchmark-Agnostik in unsicheren Marktphasen und die Natur des Menschen, auf überdurchschnittliche Renditen abzuzielen.
Obwohl einige Anleger glauben, dass aktive Fonds attraktive Optionen sein können, gibt es ebenfalls Bedenken. Können aktive Fonds den Vergleichsindex langfristig schlagen? Statistisch gesehen haben passive Fonds in der Vergangenheit gegenüber den meisten aktiven Pendants eine bessere Performance erzielt. Vorgaben und Einschränkungen für aktive Fonds machen es mitunter schwierig, auf bestimmte Marktbedingungen zu reagieren und opportunistisch zu handeln. Von den hohen Kosten ganz zu schweigen.
FightOut - Nächster 100x Move2Earn Coin?
- Unterstützt von LBank Labs & Transak
- Verdienen Sie Belohnungen während Workouts
- Stellen Sie sich dem Wettbewerb im Metaverse
- Vorverkauf jetzt gestartet - bereits $1M gesammelt
- Community & Gym Chain in der echten Welt