Carnival Cruises

 

Die Kreuzfahrtbranche hatte es in der Corona-Pandemie wahrlich nicht leicht. Dazu kommt, dass die Konsumenten mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen. Dies spielt den Reedereien ebenfalls nicht in die Karten. Die Carnival Aktie hat mittlerweile Kursverluste von rund 90 % erlebt. Vom All-Time-High bei 72 US-Dollar ist man meilenweit entfernt.

Dennoch gibt es nicht wenige Anleger, die auf einen lukrativen Turnaround beim global führenden Kreuzfahrtunternehmen spekulieren. Zugleich äußerte sich Morgan Stanley in dieser Woche und sieht im bearischen Szenario einen Totalverlust möglich. Turnaround oder Totalverlust? Das ist die Frage aller Fragen.

76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesen Anbietern.

Morgan Stanley: Bear-Case mit 0 Dollar Kursziel

Nach einer weiteren, beträchtlichen Senkung der Prognose beschäftigte sich der Analyst Jamie Rollo von Morgan Stanley erneut mit den Anteilsscheinen von Carnival. Das Kursziel wurde von 13 US-Dollar auf 7 US-Dollar je Aktie gesenkt. Ursächlich dafür sei insbesondere die neue EBITDA-Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Belastungsfaktoren für das operative Geschäft seien die schwächeren Preise, hohe Kosten für Treibstoffe und eine unterdurchschnittlich erwartete Auslastung.

Dies könne in einem Bear-Case-Szenario sogar zu einem Totalverlust für Anleger führen. Das Kursziel im Bear Case betrage 0 USD. Denn ein neuer Nachfrageschock oder Turbulenzen auf dem Markt für Hochzinsanleihen könnten Carnival in die Insolvenz treiben. Die Liquidität von Carnival ist bereits schwach, die Nettoverschuldung liegt bei über 30 Milliarden US-Dollar.

Die Horror-Entwicklung der Carnival Aktie

[fw-price-listing locale=”de” ticker=”CCL.NYSE” affiliate_label=”Jetzt kaufen” affiliate_link=”https://business2community.com/de/visit/etoro-stocks/” disclosure=”Ihr Kapital ist im Risiko ” color=”#F69422″ currencies=”USD”]

Bereits rund um das Jahr 2018 begann eine massive Korrekturbewegung bei der Carnival Aktie. Doch die Corona-Pandemie setzte dem Unternehmen und dem Aktienkurs so richtig zu. Kurz zuvor notierte die Carnival Aktie noch bei rund 50 US-Dollar. Im Anschluss folgte der Sturz auf unter 10 USD. Kurzzeitige Erholungen sorgten erneut für eine Verdopplung des Aktienkurses vom zugegebenermaßen geringem Ausgangsniveau. Doch in den vergangenen sechs Monaten halbierte sich die Aktie erneut. Nun notiert man unter 9 USD, das 52-Wochen-Tief wurde erst gestern markiert. 

Charttechnische Bodenbildung, Abwärtstrend intakt

Zumindest kurzfristig konnten die Carnival-Aktionäre durchatmen. Obgleich der Aktienkurs in der vergangenen Woche wieder um über 5 % fiel, bildete die Carnival Aktie einen Boden rund um 8,50 US-Dollar aus. Dieses Niveau war auch im Corona-Crash eine entscheidende Unterstützung. Häufig fungieren derartige Chartmuster als Trendwende für die Kursentwicklung. Doch noch ist der Abwärtstrend bei der Carnival Aktie intakt.

Carnival Aktie Support

Steigendes Zinsniveau eine Gefahr für Carnival

Durch die Corona-Pandemie ist der Schuldenberg beim Kreuzfahrtunternehmen signifikant gestiegen und liegt mittlerweile bei rund 35 Milliarden US-Dollar. Das steigende Zinsniveau setzt dem Unternehmen zu. Wenn die Zinsen weiter angehoben werden, könnte dies Carnival schneller als gedacht, an den Rand des Ruins treiben. Dazu kommen eine hohe Inflation und mögliche Rezession der Weltwirtschaft. Diese würde die Reiselust der Konsumenten signifikant senken, insbesondere kostenintensive Kreuzfahrten könnten von einer steigenden Preissensibilität betroffen sein.

Carnival Aktie jetzt kaufen?

Ein Kauf der Carnival Aktie drängt sich im Juni 2022 nicht auf. Denn die Carnival Aktie befindet sich in einem intakten Abwärtstrend, der Aktienkurs notiert rund 90 % unter dem All-Time-High. Die Schulden sind in der Corona-Pandemie ins Exorbitante gestiegen, das steigende Zinsniveau erschwert die Rückzahlung. Den Anlegern droht in den nächsten Monaten und Jahren eine signifikante Verwässerung durch Kapitalerhöhungen, die für Carnivals wirtschaftliche Handlungsfähigkeit dringend erforderlich sein könnten.

Zugleich scheint das Bear-Case-Szenario von Morgan Stanley nicht allzu unwahrscheinlich. Hohe Inflation und Rezession würden Carnival härter als andere Reise-Unternehmen treffen. Wer in die Carnival Aktie investiert und auf einen möglicherweise lukrativen Turnaround spekuliert, sollte auch einen Totalverlust einkalkulieren – schließlich könnte es am Ende nicht mehr rechtzeitig möglich sein, mit erhobenem Haupt von Bord zu gehen.

76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesen Anbietern.