Sono Motors

Es klang zu schön, um wahr zu sein. Ein Auto, das von der Sonnenenergie kontinuierlich aufgeladen wird und somit die Vision einer emissionsfreien Mobilität neu denkt. Das deutsche Unternehmen Sono Motors trieb viele Jahre die Idee von einem selbstladenden Sonnenauto voran und sammelte über 300 Millionen Euro Kapital ein. Bereits mehrmals stand der Traum auf der Kippe, der Liquiditätsbedarf überstieg die Kapitalausstattung der Bilanz. Nun wollten die Verantwortlichen mit einer letzten Sammelaktion das Solarauto mit dem Namen „Sion“ doch noch retten. Bereits einige Tage vor dem anvisierten Ende war jedoch klar – die formulierte Bedingung von 3500 Anzahlungen ist nicht erreichbar. Nur rund die Hälfte dieser Zusagen konnte man in zwei Monaten sammeln. Die zweifelsfrei spannende Idee eines reinen Photovoltaik-Autos ist (vorerst) gescheitert – Sono Motors wird sich indessen auf das deutlich bodenständigere Solargeschäft für B2B-Kunden konzentrieren.

CEO Laurin Hahn äußerte sich wie folgt:

„Die Umstrukturierung ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung von Sono Motors. Auch wenn wir mit dem Sion-Programm unser ursprüngliches Herzensprojekt einstellen mussten, bietet uns die Verlagerung unseres gesamten Fokus auf B2B-Solarlösungen die Möglichkeit, weiterhin innovative Produkte in der Solarindustrie zu entwickeln.“

Schwere Entscheidung für Sono Motors: Dieses Mal scheitert „Sion“ endgültig

Schaut man sich die Pressemitteilung des Unternehmens Sono Motors an, wirkt die Einstellung von Sion wie ein logischer Schritt in einer makroökonomisch herausfordernden Phase. Denn hier sei es insbesondere auch die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte, die eine schwere Entscheidung erforderlich machte:

„Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren und unser Geschäft zu verschlanken. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen.“

Dabei war das Solarauto Sion eigentlich eine Herzensidee der Unternehmer. Doch bereits mehrere Male stand das Projekt kurz vor dem Aus. Ein ständiges Auf und Ab prägte die Entwicklung der Solarautos – bis zum jetzt (endgültigen) Aus, zumindest bei Sono Motors.

Sono Motors wurde von zwei Studienfreunden gegründet, die in ihrer heimischen Garage einen alten Renault Twingo in ein Elektroauto mit Solarmodulen umbauten. Das Unternehmen sammelte in der Historie über 100 Millionen Euro in mehreren Finanzierungsrunden ein, mehr als die Hälfte davon über Crowdfunding. Später beteiligen sich auch Venture-Capital-Unternehmen und sicherten so das Überleben von Sono Motors.

Im November 2021 rettete sich das Unternehmen abermals mit einem Börsengang an der US-amerikanischen Nasdaq. Mit dem Emissionserlös von netto 137 Millionen Euro rückte die Serienfertigung des eigenen Solarautos wirklich in Reichweite, das Aus wurde abermals abgewendet.

Rückzahlungsplan für Reservierungen: Sion-Programm steht zum Verkauf

Reservierungen für das Solarauto Sion möchte das Unternehmen nun rückabwickeln. Dafür hat das Unternehmen einen Rückzahlungsplan ausgearbeitet, der eine Rückerstattung in mehreren Raten vorsieht – zzgl. eines Bonus. Die erste Rate ist für den Mai 2023 vorgesehen. Sonstige Zahlungszusagen aus der #savesion-Kampagne werden von Sono Motors natürlich nicht eingezogen.

Mittlerweile soll Sono Motors 52 angemeldete oder erteilte Patente besitzen, eine signifikante Steigerung im Vergleich zu 10 beim Börsengang im November 2021. Zugleich geht man fest davon aus, dass das Konzept eines Solarautos funktioniert. Auch in Zukunft sollen die Technologien für das laufende Geschäft genutzt werden, zugleich möchte man das Sion-Programm verkaufen. Doch noch scheint die Auswahl an Interessenten überschaubar. Ob es Interessenten geben wird und wer letztendlich die ambitionierte Vision vom sonnenladenden Auto vorantreibt, werden wir gespannt beobachten.

Grüne Vision stößt an ihre Grenzen: Begeisterte Investoren sahen viel Vision & wenig Taten

Sono Motors hat in den letzten Jahren viel Geld von Investoren eingesammelt. Doch bis heute gibt es keine unabhängigen Tests oder Erfahrungen, die einen alltagstauglichen Einsatz des Sion unter Beweis stellen. Es ist weiterhin unklar, ob die Idee eines Autos mit Solartechnik eine disruptive Idee oder zum Scheitern verurteilt ist – insbesondere in unseren Breitengraden, in denen die Sonne gerne mal für mehrere Tage hinter den Wolken verschwindet.

Dennoch haben Investoren und potenzielle Kunden das Unternehmen in den vergangenen Jahren unterstützt, beim Börsengang wurden 10 Millionen Aktien für insgesamt 150 Millionen Dollar verkauft. Eine grüne Vision trifft den Zeitgeist, Innovation natürlich auch.

Zugleich konnte Sono Motors rund 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen sowie rund 330 Millionen Euro von Investoren einsammeln. Trotz dieser Unterstützung konnte Sono Motors kaum einen echten Beweis für seine grüne Vision liefern.

Dass irgendwann dennoch Solarautos über die deutschen Straßen fahren, scheint gewiss – zumindest, wenn man die Worte des scheidenden COOs Thomas Hausch heranzieht.

„Leider endet meine Aufgabe bei Sono Motors, das erste bezahlbare Solar-Elektroauto zu bauen. Ich bin persönlich überzeugt, dass wir früher oder später viele SEVs auf der Straße sehen werden, auch ohne den Sion.“

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