Arm IPO

In einem schwierigen IPO-Markt im Jahr 2023 könnte das britische Halbleiterunternehmen Arm einen der am heißesten erwarteten Börsengänge des laufenden Jahres vollziehen. Denn in Zeiten steigender Zinsen und andauernder Rezessionsangst verschieben mehr Unternehmen ihren Börsengang und entscheiden sich gegen einen IPO in 2023. Anders könnte dies jedoch beim britischen Unternehmen Arm darstellen. Denn nach Informationen von Reuters möchten die Verantwortlichen im April 2023 die Dokumente für den IPO in den USA einreichen, um diesen dann noch im Laufe des Jahres 2023 abzuschließen. Dabei zielt man auf Emissionserlöse von 8 Milliarden $ ab. Nach der gescheiterten Übernahme durch Nvidia hatte sich die japanische Tech-Holding Softbank, Eigentümer von Arm, für einen Börsengang entschieden.

Arm Börsengang in 2023: Mindestens 8 Milliarden $ Emissionserlöse angestrebt

Der britische Chipentwickler Arm strebt mit dem Börsengang im laufenden Jahr ein Emissionsvolumen oberhalb der 8 Milliarden $ an. Dem Vernehmen nach sollen die Verantwortlichen im April 2023 die Papiere für den Börsengang einreichen. Der IPO ist dann noch für 2023 geplant. Der genaue Zeitpunkt hängt jedoch von den Marktbedingungen ab, um die maximalen Erlöse zu erzielen. Wahrscheinlich dürfte Arm somit erst im zweiten Halbjahr den Gang an die US-amerikanische Börse wagen.

Der Eigentümer Softbank hat sich für die Zusammenarbeit mit vier Investmentbanken entschieden, um den aller Voraussicht nach größten Börsengang der vergangenen Jahre abzuschließen. Federführend werden JPMorgan Chase, Barclays, Goldman Sachs und die Mizuho Financial Gruop den Börsengang planen. Die Vorbereitungen für den Börsengang sollen in den nächsten Tagen anlaufen, die Bewertungsspanne steht noch nicht fest.

Sicher ist jedoch, dass Arm den attraktiven IPO-Markt der Vereinigten Staaten von Amerika ausgewählt hat, um maximale Emissionserlöse zu erzielen. Die Bewertung könnte sich nach dem Börsengang auf über 50 Milliarden $ belaufen.

Die Verantwortlichen von Arm erklärten zuletzt, dass man eine Börsennotierung in den USA anstrebe. Eine Zweitnotierung werde es in London nicht geben.

Kaum Bewegung auf dem IPO Markt in 2023: Arm größter IPO des Jahres

Sollte der Börsengang in den USA gelingen, dürfte es sich um den größten IPO des Jahres handeln. Denn seit der Invasion Russlands in die Ukraine fanden kaum Börsengänge statt. Negativ wirkten sich auch die hohe Inflation und die steigenden Zinsen aus. Denn bei einer Bewertung mit dem zukünftigen Cashflow wird durch steigende Zinsen der Status quo geringer bewertet. Bei steigenden Zinsen wird der Barwert von zukünftigen Cashflows durch höhere Diskontierungssätze reduziert, sodass die Bewertung des Assets nach Discounted-Cashflow-Berechnungen geringer wird. Höhere Zinsen erhöhen die Opportunitätskosten und führen zu einer höheren Diskontierung von zukünftigen Cashflows, was die aktuelle Bewertung des Assets negativ beeinflusst.

Da junge Unternehmen, die den Börsengang wagen wollen, oftmals stark wachsen, aber noch nicht wirklich profitabel ist, speist sich die Bewertung gerade aus den zukünftigen Gewinnen. Growth-Unternehmen waren über weite Strecken des vergangenen Jahres wenig beliebt.

Arm: Die britische Tech-Hoffnung in der Halbleiterindustrie

Das Unternehmen Arm ist hauptsächlich auf die Produktion von Halbleitern spezialisiert. Diese werden in einer Vielzahl von Geräten eingesetzt, darunter Smartphones und Laptops. Meistens basieren die Chips, die sich in den Smartphones und Laptops befinden, auf der Arm-Architektur. Die Arm-Technologie findet sich jedoch auch in vielen anderen elektronischen Geräten wie Supercomputern und Smartwatches wieder.

Die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den meisten Tablet-Computern verwendet wird, stammt von ARM. Unternehmen wie Apple und Samsung nutzen die Arm-Designs, um ihre eigenen Smartphone-Prozessoren zu entwickeln. Auch Qualcomm, ein bekannter Chipkonzern, bekannt für seine Android-Smartphones, greift auf die Arm-Technologie zurück.

Arm war bereits einmal an der Börse notiert, bis es 2016 von Softbank für rund 32 Milliarden Dollar in übernommen wurde. Softbank wollte Arm als strategische Ergänzung für die IoT-Ambitionen nutzen. Im Jahr 2020 bot Nvidia an, Arm für 40 Milliarden Dollar zu kaufen, um die KI-Position zu stärken. Letztendlich entschied man sich aufgrund regulatorischer Hürden gegen den Deal. Infolgedessen wird Arm nun den Börsengang wagen.