Nach einem starken Handelstag notiert die Invitae Aktie nachbörslich um rund 250 % im Plus. Die US-amerikanische Biotech-Aktie kann in einem starken Gesamtmarkt nach (vergleichsweise) positiven Inflationsdaten den breiten Markt locker outperformen. Das jüngste Kursplus bei der Invitae Aktie hellt die Stimmung bei den Aktionären zunehmend auf, die im laufenden Börsenjahr mit ihrem Biotech-Investment beträchtliche Verluste erleiden mussten. Doch wie gut waren die Quartalszahlen bei Invitae wirklich und könnte sich die Rallye weiter fortsetzen?
Invitae Aktie explodiert am Mittwoch um über 250 %
[fw-price-listing locale=”de” ticker=”NVTA.NYSE” affiliate_label=”Jetzt kaufen” affiliate_link=”https://www.business2community.com/de/visit/capital-com” disclosure=”Ihr Kapital ist im Risiko ” color=”#F69422″ currencies=”USD”]Wenn man sich die Headline anschaut, könnte man einen Tippfehler vermuten. Denn ein derartiges Kursplus an nur einem Handelstag ist rar am Aktienmarkt. Doch um einen Fehler handelt es sich hierbei nicht. Die Invitae Aktie reagiert äußerst positiv auf die jüngsten Quartalszahlen, die am Dienstag bereits verkündet wurden. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass für Anleger im laufenden Jahr massive Verluste entstanden sind. Seit Jahresbeginn notiert die Invitae Aktie immer noch deutlich im Minus. Vom 52-Wochen-Hoch ist der aktuelle Aktienkurs noch über 70 % entfernt.
Solide Quartalszahlen bei Invitae: Viel Cash in der Hinterhand
Die jüngsten Quartalszahlen waren zweifelsfrei solide und fielen besser als erwartet aus. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17,5 % steigen und liegt nun bei 136,6 Millionen US-Dollar. Der Verlust pro Aktie betrug im Berichtsquartal nur 0,68 US-Dollar. Sowohl der Gewinn als auch Umsatz lagen dabei leicht über den Erwartungen der Analysten. Zugleich bekräftigte das Unternehmen die Prognose für das laufende Jahr. Die makroökonomischen Belastungen scheinen das Geschäftsmodell aktuell nicht zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, dass man weiterhin die Kosten im Blick behalte und das Portfolio optimieren wolle. Die Cash-Position von Invitae belief sich Ende Juli 2022 auf 737 Millionen US-Dollar. Damit sollten Forschung und Entwicklung für die nächsten zwei Jahre finanziert sein. Dies gibt dem Unternehmen Handlungsspielraum bei der Entwicklung neuer Produkte, bei Anlegern kehrte die Hoffnung auf eine profitable Zukunft zurück.
Mit dem jüngsten Kursplus hat das Unternehmen wieder eine Market Cap von rund zwei Milliarden US-Dollar erreicht. Zuletzt wurde die Invitae Aktie sogar unter ihrem Cash-Wert gehandelt, was bereits ein mögliches Upside implizierte.
Dies nahm die US-Bank JP Morgan zum Anlass, die Invitae Aktie dennoch abzustufen. Das Rating wurde von Neutral auf Underweight verändert. Die Analysten sind sich unsicher, ob die Restrukturierung bei Invitae wirklich nachhaltig die nächsten Quartale beeinflussen kann.
Analystin Julia Qin:
„Uncertainties remain around execution over the next 12-18 months, and we would like to see more evidence on the effectiveness of the restructuring program as well as the healthiness of the retained business.“
$NVTA JP Morgan Chase Downgrades Invitae To Underweight From Neutral https://t.co/xKruSlBFiq
— Bio/Tech Stock Focus (@MarcJacksonLA) August 10, 2022
Kann sich die Invitae Aktie erholen? Short Squeeze coming?
Bis zum Rekordhoch ist es bei der Invitae Aktie noch ein weiter Weg. Dennoch macht das jüngste Kursplus Hoffnung auf eine Fortsetzung der Rallye. Den GD 50 konnte man durch die Kursexplosion mit Leichtigkeit überwinden. Der langfristige GD200 notiert bei etwas über 8 Euro und dürfte das nächste Kursziel darstellen.
Die positive Kursreaktion auf die Quartalszahlen dürfte nicht zuletzt von Shortsellern beschleunigt worden sein, die ihre ersten Positionen eindeckten. Ein neuer Short Squeeze könnte die Kursentwicklung in den nächsten Wochen antreiben. Schließlich war die Short-Quote zuletzt bei der Invitae Aktie beträchtlich. Vor weniger als zwei Wochen waren bei der Invitae Aktie über 50 Millionen Anteilsscheine leerverkauft – insgesamt gibt es rund 230 Millionen Anteilsscheine. Damit belief sich die Short-Quote auf fast 25 %.
Obgleich die ersten Shortseller ihre Positionen eingedeckt haben dürften, ist der Short-Anteil im Vergleich zur Aktienanzahl weiterhin beträchtlich. Mit weiteren Kursgewinnen könnten vermehrt Shortseller gezwungen sein, ihre Positionen aufzulösen. Dies gilt auch für den Fall von Gewinnmitnahmen, da die Shortseller bei einer technischen Gegenreaktion wohl ebenfalls das ihrem Portfolio immanente Risiko reduzieren dürften.
Ihr Kapital ist im Risiko.