Der Bitcoin Stromverbrauch ist ein großer Nachteil an der Kryptowährung und steht immer wieder in der Kritik. Doch wie hoch ist der Bitcoin Stromverbrauch weltweit wirklich? Und wie sieht der Bitcoin Stromverbrauch im Vergleich zu Banken aus?
Wir haben den Bitcoin Stromverbrauch genauer unter die Lupe genommen und auch mit dem Banksystem verglichen. Mit diesem Ergebnis werden viele Leser garantiert nicht gerechnet haben. Außerdem schauen wir uns an, welche möglichen Lösungen den Stromverbrauch zukünftig senken können.
Wie viel Strom wird bereits aus erneuerbaren Energien gewonnen und wie könnte Bitcoin positiv zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen? Das und mehr gibt es in diesem Artikel.
Wieso verbraucht Bitcoin Strom?
Die Kryptowährung Bitcoin hat einen enorm hohen Stromverbrauch – Warum? Bitcoin verbraucht hauptsächlich Strom durch das sogenannte Mining oder auch Schürfen. Dieser Prozess erfordert eine hohe Computerleistung, wofür ganze Rechenzentren gebraucht werden. Diese fressen Unmengen an Strom.
Das geht sogar so weit, dass einige Länder, wie China und der Kosovo, Mining von Bitcoins offiziell verboten haben. Auch vielen anderen Ländern bereitet dieser hohe Stromverbrauch Probleme.
Der Grund für diesen Energieverbrauch ist der komplexe Blockchain Prozess, der beim Mining erforderlich ist. Computer müssen komplizierte mathematische Aufgaben lösen, um Blöcke zu erstellen und die Aufgabe zu lösen.
Alle Rechner des Bitcoin Netzwerks arbeiten gleichzeitig an dieser Mathe-Aufgabe und wer sie als Erstes löst, erhält eine festgelegte Anzahl an Bitcoins. Diesen Prozess nennt man auch Proof-of-Work.
Diese mathematischen Aufgaben sind mittlerweile so komplex, dass die Leistung eines normalen Computers nicht ausreicht. Es werden spezielle Mining-Rechner verwendet, die für diese Arbeit enorm viel Strom verbrauchen. Das verursacht für die Miner höhere Kosten und es stellt sich die Frage, ob sich das Schürfen überhaupt noch lohnt.
Wie hoch ist der Stromverbrauch von Bitcoin?
Wie hoch ist der Anteil des Bitcoin Stromverbrauchs weltweit in Prozent? Weltweit entspricht der jährliche Stromverbrauch von Bitcoin etwa 0,59 Prozent. Anfang des Jahres wurde der Bitcoin Stromverbrauch 2022 auf 125 Terawattstunden Strom geschätzt. Und das ist nur der BTC – andere Kryptowährungen brauchen ebenfalls einiges an Strom.
Damit man sich das besser vorstellen kann: Der jährliche Stromverbrauch der kompletten Schweiz lag im Jahr 2021 bei 58,1 Terawattstunden Strom. Bitcoin braucht also mehr als doppelt so viel Strom, wie ein komplettes Land. Da stellt sich die berechtigte Frage, ob sich das BTC Mining noch lohnt und ob es bessere Alternativen gibt.
Bitcoin Stromverbrauch pro Transaktion
Um eine Bitcoin Transaktion zu tätigen, braucht man ebenfalls Energie. Der Bitcoin Stromverbrauch pro Transaktion liegt bei etwa 2165 Kilowattstunden Strom. Das reicht für einen typischen amerikanischen Haushalt für 74 Tage. Täglich werden etwa 350.000 dieser Transaktionen getätigt.
Bitcoin Stromverbrauch pro Block
Wie schnell ein Bitcoin geschürft werden kann, hängt vom jeweiligen Rechner ab. Durchschnittlich dauert es etwa zehn Minuten. Eine Analyse von CyberMonday hat ergeben, dass das Schürfen eines Bitcoins etwa so viel Strom verbraucht wie ein normaler Haushalt in neun Jahren. Der Stromverbrauch für 1 Bitcoin könnte eine Familie neun Jahre lang mit Strom versorgen.
In einem Block befinden sich aktuell 6,25 Bitcoins und pro Tag werden davon durchschnittlich 144 geschürft. Das entspricht täglich 900 neuen Bitcoins, was nach den Werten der CyberMonday Analyse ganzen 8.100 Jahren Haushaltsstrom entsprechen würde. Und das an nur einem Tag.
Bitcoin Stromverbrauch pro Monat
Diese Zahlen lassen sich bisher nur schätzen. Glaubt man den Schätzungen der Cambridge University und deren Bitcoin Stromverbrauch Rechner, liegt der Bitcoin Stromverbrauch 2022 bei etwa 125 Terawattstunden Strom. Das entspricht einem Bitcoin Stromverbrauch weltweit von 10,41 Terawattstunden pro Monat.
Bitcoin Stromverbrauch vs. Banken im Vergleich
In den Nachrichten steht häufig die Bitcoin Kryptowährung in der Kritik. Der Bitcoin Stromverbrauch vs. Banken wird allerdings oft außer Acht gelassen. Dabei verbrauchen Banken und die Goldindustrie selbst jährlich Unmengen an Strom. Ein Bericht von Galaxy Digital zeigt eine Bitcoin Stromverbrauch Statistik, im Vergleich zu Banken und der Goldindustrie.
Bei den Werten handelt es sich zwar um Schätzungen, doch es ist ganz klar zu erkennen, wer den höchsten Stromverbrauch hat – und es ist nicht Bitcoin.
Gehen wir von einem jährlichen Bitcoin Stromverbrauch von 125 Terawattstunden aus, so liegt der Wert von Banken bei 263,72 Terawattstunden Strom pro Jahr. Das ist mehr als das doppelte! Bei der Goldindustrie sprechen wir von etwa 240,61 Terawattstunden Strom pro Jahr.
Auch das ist bedeutend mehr als der Stromverbrauch von Bitcoin und wird oft bei Berichten über den enormen Energieverbrauch von Bitcoin nicht beachtet.
Banken verbrauchen sehr viel Strom, was das System besonders sicher und robust machen soll. Allerdings garantiert Bitcoin über die Blockchain ebenfalls modernste Sicherheit, teilweise sogar sicherer als andere Systeme, da nichts dem Zufall oder menschlichem Vertrauen überlassen wird.
Zusätzlich zu den Datenzentren und Rechenzentren, kommen zum Stromverbrauch der Banken, die einzelnen Filialen, Geldautomaten und Co. Diese Sonderausgaben an Energie fallen bei Kryptowährungen, wie BTC oder Ethereum, vollständig weg, da keine Bankfilialen oder Automaten betrieben werden.
Weltweit mag das Banksystem zwar um einiges größer sein als das Bitcoin Netzwerk, allerdings ist der Stromverbrauch um ein Vielfaches höher und muss ebenso dringend reduziert werden. Auch für Banken sollte auf Hochtouren an modernen und klimafreundlichen Lösungen gearbeitet werden.
Wie lässt sich der Bitcoin Stromverbrauch reduzieren?
Bitcoin würde sich in erster Linie durch das Nutzen von erneuerbaren Energien umweltfreundlicher machen lassen. Norwegen geht mit gutem Beispiel voran. Das Land macht etwa einen Prozent der weltweiten BTC-Hashrate aus und nutzt hierfür zu 100 Prozent erneuerbare Energien. Insgesamt wird das Mining immer nachhaltiger.
Allein dieses Jahr ist die Bitcoin-Hashrate um 23 Prozent gestiegen, der Energieverbrauch hingegen um 23 Prozent gesunken. Das bedeutet eine 63 Prozent effektivere Mining-Rate. Diese erneuerbaren Energien kommen von Wind, Wasser und Sonne, im Mining Bereich kommt der Strom aktuell hauptsächlich aus Wasserkraft.
Tatsächlich nutzen mittlerweile der Großteil aller Miner erneuerbare Energien. Anfang Oktober lag dieser Anteil nach Angaben bereits bei 76 Prozent. Das bedeutet, dass der Bitcoin Stromverbrauch im Vergleich zu vorherigen Jahren insgesamt gesunken ist.
Eine weitere Bitcoin Stromverbrauch Lösung wäre das Wechseln der Blockchain Technologie von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake. Aktuell arbeiten alle Rechner in einem Netzwerk gleichzeitig an den komplexen mathematischen Aufgaben und versuchen, diese als erstes zu lösen – wie von Gründer Satoshi Nakamoto ursprünglich entwickelt. Das verursacht einen enorm hohen Energieaufwand, da sehr viele Rechenzentren auf einmal arbeiten.
Bei Proof-of-Stake wird das Recht, die mathematische Aufgabe zu lösen, vorher an einen Rechner vergeben. Dieser arbeitet dann allein an der Aufgabe und schürft die Bitcoins. Das senkt den gesamten Stromverbrauch des Bitcoin Netzwerks enorm.
Aktuell arbeiten bereits Kryptowährungen wie Cardano, Solana, Polkadot und Avalanche mit Proof-of-Stake. Vor kurzem wechselte sogar der Riese Ethereum zum Proof-of-Stake Verfahren. Das soll unglaubliche 99,9 Prozent weniger Energie verbrauchen. Das sorgt natürlich für Druck bei Bitcoin. Können wir auch hier einen Wechsel erwarten? Bisher ist das nicht geplant.
Bitcoin bleibt weiterhin bei Proof-of-Work. Wie sich das in der Zukunft entwickeln wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen. Klar bleibt, Proof-of-Stake würde den Bitcoin Stromverbrauch in der Zukunft drastisch senken.
Ist Bitcoin klimaschädlich?
Ist Bitcoin wirklich so klimaschädlich, wie es dargestellt wird? Das Verfahren ist sicherlich noch nicht ideal, der Bitcoin Stromverbrauch im Vergleich zu Banken ist aber dennoch weitaus niedriger. Wie wir bereits festgestellt haben, brauchen Banken mehr als doppelt so viel Strom jedes Jahr, als die BTC Kryptowährung.
Die Bitcoin Stromverbrauch Statistik lässt trotzdem Luft nach oben. Durch den steigenden Anteil an erneuerbaren Energien wird Bitcoin immer umweltfreundlicher. Tatsächlich könnte der Krypto-Riese den Ausbau und die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien erheblich beschleunigen und unterstützen.
Energieerzeuger können neue Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien bauen und diese zum BTC-Mining zur Verfügung stellen. Das würde das Schürfen ebenfalls rentabler machen, da die Stromkosten auf Dauer nicht mehr so hoch wären. Die Gewinne können dann in den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien investiert werden.
Mit dieser Strategie würde Bitcoin den Wandel zu nachhaltigerer Energiegewinnung positiv beeinflussen und fördern. Für die Umsetzung gibt es bereits die unterschiedlichsten Konzepte, wann und wie schnell es wirklich dazu kommt, muss abgewartet werden.
Bis dahin könnte Bitcoin von Strom profitieren, der keine anderen Abnehmer findet. Es gibt viele Plantagen, die zu gewissen Tages- und Jahreszeiten nicht genug Abnehmer für ihren Strom finden. Anstatt diesen zu verschwenden, könnte er von Bitcoin-Minern abgenommen werden.
Das würde den Strom preiswert machen und sich positiv auf das Klima auswirken. Bitcoin profitiert von Energie, die anderweitig nicht genutzt worden wäre.
Unterm Strich lässt sich folgendes sagen: ja, der Bitcoin ist klimaschädlich, doch er hat hohes Potenzial und könnte die Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft sehr positiv beeinflussen. Außerdem wird stark daran gearbeitet, den Stromverbrauch zu senken und möglichst komplett auf erneuerbare Energien zu setzen.
Im Vergleich zum Finanzsektor, den Bitcoin ersetzen möchte ist Bitcoin nicht klimaschädlicher – im Gegenteil. Wir erwarten eine vielversprechende Entwicklung in der Stromgewinnung von Bitcoin. Vielleicht sogar einen Wechsel zur Proof-of-Stake Methode.
Fazit
Der Bitcoin Stromverbrauch ist zwar weltweit enorm hoch, allerdings gibt es viele klimafreundliche Lösungen, die nach und nach umgesetzt werden. Fakt ist, dass schon heute ein Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt und Bitcoin an weiteren Lösungen arbeitet.
Zusätzlich darf man nicht vergessen, dass der Bitcoin Stromverbrauch im Vergleich zu Banken sehr viel geringer ist und auch für diese Branchen moderne, nachhaltige Lösungen erforderlich sind, um effektiv dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Wer seinen CO2-Fußabdruck so gering wie möglich halten möchte, sollte seine Transaktionen auf das Nötigste beschränken und auf erneuerbare Energien zurückgreifen. Minern empfehlen wir, auf Kryptowährungen zu setzen, die bereits den Proof-of-Stake Prozess nutzen.
Dieser ist um einiges nachhaltiger und verbraucht mehr als 99 Prozent weniger Strom. Für die Zukunft hoffen wir auf einen kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien, wie es Norwegen bereits vorgemacht hat.