Das Drama um Terra Luna zieht immer weitere Kreise! Jetzt rückt Terra-Gründer Do Kwon ins Visier der Polizei: Es geht um Steuerhinterziehung in Höhe von 78,5 Millionen Dollar – und Unterschlagung. Droht dem Terra-Luna-Chef Gefängnis?

Polizei ermittelt gegen Terra Luna Gründer

Das Luna-Debakel nimmt einfach kein Ende! Südkoreanischen Medien zufolge schulden Terra-Gründer Do Kwon und sein Team Steuern in Höhe von 100 Milliarden Won – das entspricht umgerechnet 78,5 Millionen Dollar! Gleichzeitig ermitteln die Behörden wegen angeblicher Unterschlagung.

Erstmals über den Fall berichtet hat die südkoreanische Publikation hankyung.com, auch das „koreanische Google“ Naver.com und das Krypto-Nachrichtenportal WatcherGuru (eine Million Follower!) greifen die Meldung auf. WatcherGuru:

„BREAKING: Terraform Labs schuldet der südkoreanischen Regierung 78,5 Millionen Dollar an Steuern.“

 

Der übersetzten Version von Naver zufolge hat die nationale Steuerbehörde im Juni letzten Jahres eine Untersuchung eingeleitet, durch die Vorwürfe der Unterschlagung/Veruntreuung von Luna und Bitcoin in Steuerparadiese aufgedeckt wurden. Es wird sogar Fluchtgefahr angenommen.

Noch ist unklar, ob es sich hierbei um eine fehlerhafte Übersetzung handelt. Der Artikel von Park Jin-woo, einem Reporter der Korea Economic Daily, erwähnt Terraform Labs, ebenso Do Kwon. Der Beitrag führt den Terra-Gründer sogar mit seinem vollständigen rechtlichen Namen Kwon Do-hyung.

Der Übersetzung zufolge hat die nationale Steuerbehörde gegen „Terraform Labs“-CEO Kwon Do-hyung und sein Unternehmen Terraform Labs eine Körperschafts- und Einkommenssteuer von über 100 Milliarden Won verhängt. Der Artikel bezeichnet Kwon und Terraform Labs als verantwortlich für den „Luna-Zwischenfall“ – „eine Kryptowährung, deren Marktkapitalisierung von 50 Billionen Won innerhalb einer Woche verschwunden ist“.

Kurz vor dem Lunar-Zusammenbruch sei bestätigt worden, dass Kwon versucht habe, ein inländisches Unternehmen zu liquidieren und seinen Wohnsitz ins Ausland zu verlegen. Das habe den Verdacht aufkommen lassen, dass er versucht, Steuern zu vermeiden.

So habe die nationale Steuerbehörde bereits im Juni letzten Jahres eine spezielle Steueruntersuchung gegen die Anchor Company und Terraform Labs durchgeführt. Der Grund: Hinterziehung von Körperschafts- und Einkommenssteuer.

Im Oktober letzten Jahres soll die nationale Steuerbehörde dann die Ergebnisse einer Steueruntersuchung mitgeteilt haben: eine Einkommenssteuer von 4,66 Mrd. Won gegen Terra Virgin (eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Terra Singapore) und deren CEO Do Kwon.

Dann der nächste Hammer: Eine Untersuchung habe angeblich bestätigt, dass Kwon eine 92%ige Beteiligung an Terra Singapore besitzt. Der Vorstandsvorsitzende Shin, der offengelegt hatte, dass er keine Verbindung zu Terraform Labs hat, soll einen Anteil von 8% besitzen.

Damit nicht genug: Angeblich sollen Terra-Gründer Kwon und andere auch versucht haben, ins Ausland zu fliehen! Dafür spreche beispielsweise, dass die inländische Terraform Labs-Zentrale in Busan und die Niederlassung in Seoul am 4. bzw. 6. Mai aufgelöst wurden. Also kurz vor dem „Luna-Vorfall“.

Die Bitcoins, die Terra-CEO Do Kwon gekauft und an die Luna Foundation Guard (LFG) geschickt hat, gelten zudem als „unentgeltliches Geschenk“ – eine zusätzliche Besteuerung sei deshalb sehr wahrscheinlich, so die Übersetzung.

Terra-Gründer Do Kwon, sonst sehr aktiv auf Twitter, hat auf die Nachricht bislang noch nicht reagiert. Zuvor war sein Unternehmen in den Schlagzeilen, weil das Team auseinanderbricht und mehrere Mitglieder der Rechtsabteilung gekündigt hatten.

Terra Luna: Der große Krypto-Crash von 2022

Man sollte meinen, Terra (LUNA) ist nach dem 99,9%-Absturz mal am Tiefpunkt angekommen. Aber, weit gefehlt: Der Coin kann theoretisch bis in alle Ewigkeit abstürzen, könnte jeden Tag weitere 99,9% verlieren.

Terra Luna: Kurs im Monatschart. Bild: Coinmarketcap.com

Auch die jüngste Nachricht über angebliche Steuerhinterziehung des Terra-Gründers hat der einstigen Top-10-Kryptowährung zugesetzt: Innerhalb der letzten 24 Stunden musste Terra LUNA weitere 20% seines Wertes einbüßen, tradet infolge bei 0,0001442 Dollar. Gelingt dem Coin die Erholung, werden Anleger, die jetzt tausende Coins für wenige Dollar erwerben, zu Millionären. Dogecoin-Gründer Billy Markus rät seinen Followern auf Twitter aber ab:

„Bitte tun Sie Folgendes, bevor Sie Ihr hart verdientes Geld in etwas investieren

1) recherchieren

– wirklich recherchieren. Hype-YouTube-Videos sind keine Recherche. Stattdessen über die Grundlagen von Krypto und Märkten im Allgemeinen lesen.

2) Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand

– Haben Sie einen Plan. Investieren Sie nicht emotional.“

Dass ausgerechnet der Erfinder der Scherzwährung Dogecoin zu besonnenem Investieren aufruft, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie.