Das Tempo, mit dem Unternehmer neue Unternehmen gründen, ist rückblickend im letzten Jahrzehnt so hoch wie nie. Dies liegt zum Teil daran, dass es im digitalen Zeitalter deutlich einfacher geworden ist, ein neues Unternehmen zu gründen und sogar Kunden auf der ganzen Welt zu erreichen. Die Digitalisierung hat hier weitreichende Möglichkeiten geschaffen.
Doch so schnell wie neue Unternehmen entstehen, so schnell scheitern auch viele, weil den Gründern das fundierte Fachwissen fehlt, um ihren neuen Unternehmungen zum Erfolg zu verhelfen. Die Startphase ist relativ einfach, aber die eigentliche Herausforderung beginnt nach der Eröffnung eines neuen Unternehmens. Unternehmenseigentümer müssen eine effektive Strategie entwickeln, ihre Produkte vermarkten, Kunden gewinnen und Probleme in Echtzeit lösen.
In diesem Leitfaden geben wir 12 wertvolle Tipps, die jedem neuen Unternehmer helfen können, das Startup zum Erfolg zu führen – zumindest schaffen Unternehmer das erforderliche Fundament, mit welchem das Start-up nicht gleich wieder vor dem Aus steht.
Tipp 1: Denken Sie über Ihre Ziele nach
Viele Existenzgründer haben eine Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung und stürzen sich sofort in die Gründung eines Unternehmens. Dabei vergessen sie, darüber nachzudenken, was ihr ultimatives Ziel ist, sobald das Unternehmen gestartet ist. Um einen Weg erfolgreich zu gehen, sollten Unternehmer das Ziel im Blick haben. Dies gilt übrigens für so ziemlich jeden Lebensbereich, sei es beim Sport, in der Beziehung oder der Geschäftswelt.
Soll sich ein kleines Start-up in ein riesiges Unternehmen mit Investoren, Hunderten von Mitarbeitern und Kunden in aller Welt verwandeln? Oder ist der Erfolg in den Augen des Unternehmers ein kleines Geschäft mit einem oder zwei Mitarbeitern und nachhaltigen Einnahmen?
Hier ist es wichtig, sich über langfristige Unternehmensziele Gedanken zu machen, denn diese spielen eine wichtige Rolle bei unternehmerischen Entscheidungen.
Ein Geschäftsinhaber, der sich mit einem kleinen Laden zufrieden gibt, könnte sich beispielsweise dafür entscheiden, das Geschäft selbst zu finanzieren und nur ein einziges, lokales Geschäft zu eröffnen. Ein Geschäftsinhaber, der den Sprung ins kalte Wasser wagen will, könnte sich mit Investoren zusammenschließen und von Anfang an Standorte in mehreren Städten eröffnen.
Unternehmer sollten auch über ihre eigene Risikobereitschaft in Bezug auf Geschäft und Finanzen nachdenken. Denn bei allen Vorteilen des Unternehmertums und der Selbstständigkeit gehen damit auch gewisse Nachteile und Risiken einher, die die Vorteile jedoch regelmäßig aufwiegen.
Unternehmer, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, sollten sich die Zeit nehmen, sich über ein adäquates Risikomanagement zu informieren.
Tipp 2: Erstellen Sie einen Geschäftsplan
Ein Geschäftsplan ist eines der wichtigsten Dokumente, die ein Gründer in der Anfangsphase des Unternehmens erstellen kann und sollte.
Dieser fungiert in Zukunft als Blaupause für das Unternehmen und legt alles fest, von der Frage, wer die beabsichtigten Kunden sind, bis hin zu den Waren und Dienstleistungen, die ein Unternehmen anbieten wird. Vom ersten Tag, an dem ein Unternehmer mit der Arbeit an seiner Gründung beginnt, bis zum Tag der Eröffnung, sollte der Geschäftsplan der Leitfaden sein – eine Art roter Faden, der Halt in einer herausfordernden Zeit bietet.
Dabei gibt es keine formalen Anforderungen an den Inhalt eines Geschäftsplans. Allerdings sollten die folgenden Abschnitte enthalten sein.
- Beschreibung des Unternehmens
- Management und Organisation
- Produkte und Dienstleistungen
- Kundenanalyse
- Konkurrentenanalyse
- Marketing und Vertrieb
- Finanzen
Der Geschäftsplan sollte explizit heraustellen, was das neue Unternehmen von den bestehenden Konkurrenten unterscheidet und warum die Kunden zu dem Unternehmen kommen werden. Hier gilt es Mittel und Wege aufzuzeigen, wie eine erfolgreiche Positionierung im Marktumfeld gelingt. Mit anderen Worten: Der Plan sollte eine klare Begründung dafür liefern, warum das Unternehmen erfolgreich sein wird und wie es diesen Erfolg erreichen kann.
Wichtig ist, dass der Geschäftsplan kein statisches Dokument ist und anfänglich nicht perfekt sein muss. Gründer werden häufig Änderungen an ihrem Plan vornehmen, während sich ihr Unternehmen entwickelt. Dies ist grundsätzlich gar kein Problem. Wichtig bleibt dennoch, den Plan nicht dauernd im Zuge emotionaler Entscheidungen über den Haufen zu werfen.
Tipp 3: Konzentrieren Sie sich auf die Übereinstimmung von Produkt und Markt
Damit ein Unternehmen erfolgreich ist, müssen die Kunden das, was es verkauft, auch wollen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein physisches Produkt oder eine Dienstleistung ist – ein Angebot braucht eine Nachfrage. Sonst ist das Projekt gleich zum Scheitern verurteilt.
Dieser Gedanke mag offensichtlich und nahezu banal erscheinen, aber viele neue Unternehmen machen es falsch. Gründer stellen ein Produkt her, das eigentlich niemand will, oder bieten eine Dienstleistung an, die nicht wirklich zur Zielgruppe passt. Das Ende vom Lied ist bekannt und gerade in der deutschen Unternehmenswelt Alltag.
Angebot & Nachfrage berücksichtigen
Geschäftsinhaber sollten sich auf die Produkt-Markt-Dynamik konzentrieren. Welche Waren oder Dienstleistungen ein Unternehmen auch immer anbietet, sie müssen ein echtes Problem für den Kunden lösen. Denn letztendlich sind die besten Unternehmer eben auch Problemlöser. Man denke nur an Meta oder anfänglich Facebook. Mark Zuckerberg hat es verstanden, das Problem von rückläufiger sozialer Interaktion in einer digitalisierten Welt zu lösen – heute nutzen mehrere Milliarden Menschen täglich die Angebote des Unternehmens.
Gründer könnten zum Beispiel eine Marktlücke identifizieren. Auch dies klingt häufig komplexer als es ist. Vielleicht wünschen sich die Menschen in einem Viertel ein Sushi-Restaurant, aber es gibt keins. Mit der Eröffnung eines Sushi-Restaurants erfüllt der Unternehmer einen lokalen Bedarf, und die Kunden werden kommen, sofern das Angebot qualitativ zufriedenstellend ist.
Kunden analysieren
Die meisten Unternehmer machen sich auf den Weg, ein Unternehmen zu gründen, indem sie eine Lücke wie diese erkennen. Allerdings wissen sie nicht immer, was ihr Zielpublikum will, bevor sie ihr Geschäft starten. Eine umfassende Analyse muss somit eine Marktlücke identifizieren und die Zielgruppe näher definieren. Dabei muss das eigene Angebot gar kein Novum sein – auch nicht gesättigte Märkte sind attraktiv. Man stelle sich nur vor, dass Viertel hat schon ein Sushi-Restaurant, ist aber bis in das kommende Jahr ausgebucht. Hier könnte somit Raum für ein weiteres Sushi-Restaurant sein, das sich bestenfalls zugleich noch von der bestehenden Konkurrenz abgrenzt und hervorhebt.
Um dieses Problem zu lösen, ist es wichtig, eine eingehende Kundenforschung durchzuführen. Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche mit (potenziellen) Kunden – fragen Sie sie, was sie von einem hypothetischen Unternehmen halten und ob sie es nutzen würden. Unternehmer können sogar Umfragen verschicken, um weitere Daten zu sammeln und die Produkte und Dienstleistungen, die sie verkaufen sollten, genau einzugrenzen. Digitale Tools bieten einen schnellen Zugang zu Marktforschungstools. Auch diesbezüglich hält die heutige Zeit mehr Chancen denn je bereit.
Tipp 4: Testen Sie das Angebot, um das Risiko zu minimieren
Ein neues Unternehmen zu gründen, ist immer mit Risiken verbunden. Der Weg zum Erfolg erfordert einen hohen Aufwand an Zeit, Kapital und emotionaler Energie.
Dennoch müssen Unternehmer nicht gleich voll durchstarten, wenn sie nicht sicher sind, dass ihr Unternehmen erfolgreich sein wird. Vielmehr ist es eine gute Idee, langsam anzufangen und mit geringem Engagement eine Geschäftsidee zu erkunden. Wie Warren Buffett sagte: “Testen Sie niemals die Tiefe des Flusses mit beiden Füßen”.
Für die meisten Unternehmer ist es sinnvoll, ein Unternehmen zunächst als Nebenerwerb zu starten. Anstatt den “sicheren” Job zu kündigen und auf ein verlässliches Einkommen zu verzichten, könnte ein Unternehmer sein neues Unternehmen nachts und an den Wochenenden betreiben. Erst wenn sich das Geschäft etabliert hat, sollten die Unternehmer auf Vollzeit umsteigen, um den Betrieb auszuweiten. Dies mag jedoch zu kurz gedacht klingen – natürlich eignet sich der Ansatz nicht für jede Branche.
Eine weitere Möglichkeit zur Risikominderung besteht darin, anfangs nur ein begrenztes Angebot von Produkten oder Dienstleistungen zu verkaufen. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel maßgefertigte Schuhe verkauft, kann es sich auf einige wenige Modelle beschränken, bis das Geschäft anläuft. Das Hinzufügen weiterer Farben und Muster oder sogar die Ausweitung auf andere Produkte ist eine Möglichkeit, das Geschäft zu erweitern.
Die Eröffnung eines Geschäfts ist eine große Verpflichtung, die viel Geld kostet. In diesem Fall ist es für Unternehmer äußerst wichtig, so viel wie möglich über ihre Kunden und Konkurrenten zu recherchieren, um sicherzustellen, dass das Projekt, das sie in Angriff nehmen, Erfolg haben wird. Sollten die Investitionen steigen, sollten sich Unternehmer mit vollem Elan dem neuen Geschäft widmen. Denn andernfalls besteht auch das Risiko, dass das Start-up gerade scheitert, weil es nur als Nebenerwerb betrieben wurde – eine Gratwanderung.
Tipp 5: Lernen Sie aus Ihren Fehlern
Jeder neue Unternehmer wird Fehler machen. Das ist ein Teil des Prozesses. Fehler sind insoweit nicht schlimm, sofern man aus ihnen lernt. Auch hier zeigt sich bereits, dass die Geschäftswelt viele Parallelen zum allgemeinen Leben bereithält.
Was die erfolgreichsten Unternehmer von denen unterscheidet, die es nicht schaffen, ist, wie sie auf Fehler reagieren. Sehr erfolgreiche Menschen betrachten Fehler als Lernmöglichkeiten und nicht als negative Erfahrungen, die sie für immer bedauern.
Einige der erfolgreichsten Menschen der Welt haben Fehler gemacht und sind danach besser denn je daraus hervorgegangen. So wurde zum Beispiel Steve Jobs von Apple gefeuert, bevor er zurückkehrte, um das Unternehmen zu leiten. Disziplin, Beharrlichkeit und Geduld sind Fähigkeiten, die Unternehmer mittelfristig nach vorne bringen, auch und gerade nach Rückschlägen.
Erfolgreiche Unternehmer grübeln nicht über ihre Misserfolge oder schieben die Schuld auf andere. Stattdessen überwinden sie Hindernisse mit Beharrlichkeit und Konsequenz. Der Schlüssel ist, Fehler als Chance zu sehen und aus ihnen zu lernen.
Tipp 6: Bauen Sie ein Netzwerk auf
Eine der besten Ressourcen, die Unternehmern zur Verfügung stehen, sind andere Unternehmer, die einen ähnlichen Prozess durchlaufen haben. Sie wissen, was es braucht, um ein Unternehmen zu gründen, welche besonderen Herausforderungen ein Unternehmer zu bewältigen hat und welche Zweifel sich einschleichen können, wenn die Dinge nicht richtig laufen.
Der Aufbau eines Netzwerks mit anderen Unternehmern aus der gleichen Branche ist der Schlüssel zur Unterstützung während des Gründungsprozesses. Jemand, der anfangs nur ein Bekannter ist, kann sich zu einem wichtigen Mentor entwickeln, der bei wichtigen Entscheidungen, die sich auf die Entwicklung eines Unternehmens auswirken, beratend zur Seite steht.
Ein breit gefächertes Netzwerk ist wichtig, um mehrere Perspektiven für ein neues Unternehmen zu erhalten. Es ist leicht, bei der Gründung eines neuen Unternehmens einen Tunnelblick zu bekommen – aus der eigenen Perspektive ist der Erfolg vorprogrammiert. Der Austausch mit anderen Unternehmern in einem Netzwerk ermöglicht es den Unternehmern dann, wieder an das große Ganze zu denken und Dinge zu erkennen, die sie vielleicht übersehen haben. Denn ein Selbstläufer sind nur die wenigsten Unternehmen.
Netzwerkarbeit erfordert Engagement. Unternehmer können andere in ihrer Branche online, per Telefon oder persönlich auf Konferenzen ansprechen.In fast jeder Branche gibt es Veteranen, die Neueinsteigern mit der richtigen Einstellung zum Erfolg verhelfen wollen. Auch interdisziplinäre Kooperationen und Netzwerke können signifikanten Mehrwert bieten.
Tipp 7: Stillstand ist Rückschritt
Das Wachstum eines neuen Unternehmens wird sich verlangsamen, wenn der Gründer die Branche, in der er arbeitet, nicht vollständig versteht. Es ist zwar möglich, mit einem herausragenden Produkt auf einem Markt Fuß zu fassen, aber die Einführung von Folgeprodukten und -dienstleistungen erfordert ein tieferes Verständnis der Kundenbedürfnisse und der bereits vorhandenen Angebote.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmer mehr über ihr Fachgebiet erfahren können. Eine der besten Möglichkeiten besteht darin, Fragen an die führenden Vertreter der Wirtschaft in einem Netzwerk zu stellen – dies ist nur einer der Vorteile, die der Aufbau eines starken Netzwerks mit sich bringt.
Eine andere Möglichkeit ist die Teilnahme an Konferenzen. Dort kann ein Unternehmer neue Ideen oder Trends kennen lernen und sich mit Anbietern, Kunden und Konkurrenten austauschen. Fast in jeder Branche gibt es auch in Deutschland Messen. Diese besuchen Sie am besten, bevor sie das Unternehmen gründen, während Sie das Start-up vorantreiben und auch danach mit einer gewissen Regelmäßigkeit.
Auch Branchenpublikationen sind hilfreich. Sie berichten oft über Neuigkeiten aus verwandten Unternehmen und können auf Fehler oder Möglichkeiten hinweisen, die ein Unternehmer kennen sollte. Allgemeinere, unternehmensbezogene Publikationen können zusätzliche Hilfe in Bereichen wie Unternehmensführung, Finanzmanagement und Personaleinstellung bieten, die nicht auf eine einzelne Branche beschränkt sind.
Weiterbildung & Wissbegierigkeit sind diesbezüglich elementare Faktoren, die einen Unternehmer zu Erfolg befähigen.
Tipp 8: Stellen Sie ein Team zusammen und seien Sie eine effektive Führungskraft
Die Aufgabe eines Gründers ist es, sein Unternehmen zu planen, strategisch auszurichten und auszubauen. Auch wenn Unternehmer keine Angst davor haben sollten, sich in das Tagesgeschäft einzumischen, ist es oft besser, sich auf das große Ganze zu konzentrieren. Ein guter Unternehmer arbeitet irgendwann nicht im Unternehmen, sondern am Unternehmen.
Dies bedeutet, dass Unternehmer ein Team aufbauen und Aufgaben an andere delegieren müssen, um ihr Unternehmen zu führen.
Vielen Unternehmern fällt dies schwer. Sie ziehen es vor, an jeder Aufgabe beteiligt zu sein und die Kontrolle nicht abzugeben.
Aber wenn man lernt, ein Team zu nutzen, haben die Unternehmer einen großen Hebel & Wachstumskatalysator. Mitarbeiter können den Durchsatz erhöhen, neue Ideen einbringen und Probleme lösen, die ein Gründer allein nicht bewältigen kann. Ein effektives Team kann über den Erfolg oder Misserfolg eines Startups entscheiden.
Der Schlüssel zum Aufbau eines Traumteams für kleine Unternehmen liegt in einer effektiven Führungsrolle. Gründer können mit gutem Beispiel vorangehen und so arbeiten, wie sie es von ihren Mitarbeitern erwarten. Wenn ein Gründer zum Beispiel jeden Tag Überstunden macht und sich positiv verhält, werden seine Mitarbeiter wahrscheinlich auch härter arbeiten und positiver eingestellt sein. Doch Mitarbeitermotivation ist auf viele erdenkliche Arten möglich. Wichtig ist, dass Unternehmer Mitarbeiter nicht als notwendiges Übel wahrnehmen, sondern deren Bedeutung wertschätzen – gerade in Zeiten eines umfassenden Fachkräftemangels kann dies andernfalls existenzielle Gefahren bergen.
Schließlich können Unternehmer auch wirksame Führungskräfte sein, indem sie ihren Mitarbeitern helfen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Sie sollten Leistungsbeurteilungen einführen, die Mitarbeiter ermutigen, neue Fähigkeiten zu erlernen, und Möglichkeiten für das Wachstum innerhalb des Unternehmens schaffen.
Tipp 9: Nutzen Sie digitale Marketingkanäle
Einer der Vorteile einer Unternehmensgründung im digitalen Zeitalter ist, dass es einfacher als je zuvor ist, Kunden zu erreichen. Plattformen in den sozialen Medien, Suchmaschinen und andere Tools bieten Unternehmern die Möglichkeit, genau die Menschen anzusprechen, die ihr Unternehmen nutzen sollen.
Mit Suchmaschinenanzeigen kann zum Beispiel ein neues Fahrradgeschäft bei potenziellen Kunden, die in einer bestimmten Stadt nach einem Fahrrad suchen, ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen. Mit Social-Media-Anzeigen kann ein neues Bekleidungsgeschäft potenzielle Kunden ansprechen, die sich in einer bestimmten Altersgruppe befinden und in letzter Zeit online nach Kleidung eingekauft haben.
Diese Spezifität ist für Unternehmen ein entscheidender Vorteil. Ganze Branchen haben sich entwickelt, um Kunden auf der Grundlage ihrer Vorlieben gezielt anzusprechen. Vor allem kleine Unternehmen haben davon profitiert, weil sie nun mit Einzelhandelsriesen konkurrieren können, die über viel größere Werbebudgets und einen höheren Bekanntheitsgrad verfügen.
Ein weiterer Vorteil digitaler Anzeigen ist, dass sie recht preiswert sind. Die Kosten für digitale Werbung variieren, liegen aber im Allgemeinen bei 10 % der Kosten für traditionelle Fernsehwerbung.
Neu gegründete Unternehmen können also ohne ein großes Marketingbudget in die Werbung einsteigen und ihren Kundenstamm vergrößern. Zugleich ist das Tracking einfach und transparent möglich. So lässt sich der ROI einfach berechnen und das Marketingbudget adjustieren. Denn seien wir mal ehrlich – nur die wenigsten Unternehmen haben in ihrer Anfangsphase Kapital im Überfluss.
Tipp 10: Die Kosten begrenzen
Ausufernde Kosten sind vielen kleinen Unternehmen zum Verhängnis geworden. Es ist allzu leicht, hier und da ein wenig auszugeben, nur um dann zu spät zu merken, dass sich all diese Kosten zu einer überwältigenden Summe summieren. Dies gilt insbesondere angesichts der Inflation, die die Gewinne vieler Unternehmen schmälert.
Auch wenn die Gründung eines Unternehmens teuer ist, müssen Kleinunternehmer so sparsam wie möglich sein. Das Kostenbewusstsein ist wichtig, obgleich dies nicht zulasten von Wachstum gehen darf. Die Devise lautet: Kosten bewusst machen und nicht an der falschen Stelle sparen.
Einige relativ einfache Ideen zur Kostensenkung sind:
- Nutzen Sie kostenlose Open-Source-Software anstelle von kostenpflichtiger Software
- Investieren Sie in Automatisierungstools
- Suchen Sie nach gebrauchten Geräten
- So viele Materialien wie möglich wiederverwerten
- Preise bei verschiedenen Anbietern vergleichen und Verträge aushandeln
Die größten Kosten, die auf neue Unternehmen zukommen, sind im Allgemeinen die Lohnkosten. Mitarbeiter sind teuer, aber sie sind auch unerlässlich, um einen reibungslosen Geschäftsbetrieb zu gewährleisten.
Tipp 11: Konzentrieren Sie sich auf den Kundenservice
Einem Bericht von Zendesk zufolge geben 81 % der Verbraucher an, dass eine positive Erfahrung mit dem Kundendienst wichtig für ihre Entscheidung ist, erneut bei einem Unternehmen zu kaufen.
Das ist eine enorme Zahl und bedeutet, dass der Erfolg eines kleinen Unternehmens davon abhängen kann, ob die Kunden eine gute Erfahrung machen oder nicht. Ein zufriedener Kunde ist nicht nur eher bereit, wiederzukommen und erneut zu kaufen, sondern er wird auch Freunden und seiner Familie eher empfehlen, das Angebot zu nutzen – ein kostenloses Marketing, das übrigens auch in umgekehrte Art und Weise wirkt. Denn schlechte Erfahrungen werden ebenfalls weitergegeben. Die Kundenzufriedenheit ist das höchste Gut – dies hat auch maßgeblich zum Erfolg von Amazon beigetragen. Denn das US-Unternehmen hat sei eh und je den Kunden wirklich in den Mittelpunkt gerückt. “Der Kunde ist König” sollte mehr als ein inhaltloser Leitspruch sein.
In demselben Bericht von Zendesk wurde übrigens festgestellt, dass 61 % der Verbraucher nach nur einer schlechten Erfahrung mit einem Unternehmen zu einem Konkurrenten wechseln würden.
Darüber hinaus müssen kleine Unternehmen ihren Kunden mehrere Möglichkeiten bieten, mit ihnen in Kontakt zu treten. Auf der Website des Unternehmens sollten eine Telefonnummer, eine E-Mail oder sogar eine Live-Chat-Option vorhanden sein. Stellen Sie sicher, dass das Kundendienstteam schnell auf Fragen reagiert, und bitten Sie die Kunden um ihr Feedback.
Tipp 12: Voller Fokus auf Erfolg
Die Ziele, die sich Unternehmer zu Beginn der Unternehmensgründung setzen, sollten auch dann gelten, wenn das Unternehmen Fuß gefasst hat. Die besten Unternehmer sind diejenigen, die nicht selbstzufrieden werden, sobald ein Unternehmen auf den Weg gebracht ist, sondern ständig nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung suchen. Denn Scheitern können Unternehmer immer noch – die Gründung und Anfangsphase sind lediglich die ersten Schritte auf einer langen Reise.
Dies kann bedeuten, dass Sie ihr Unternehmen vergrößern, indem Sie in neue Märkte expandieren, neue Produkte einführen, die bei den Kunden gut ankommen, oder sich auf bestehende Kunden konzentrieren, um mehr von ihnen zu gewinnen. Denn Umsatz lässt sich eben auch steigern, wenn der Umsatz pro Kunde maximiert wird. Zugleich sollten natürlich stetig auch Neukunden akquiriert werden.
Es kann für Unternehmer verlockend sein, ein neues Unternehmen zu gründen und im Anschluss, zwei Unternehmen zu führen. Der maximale Erfolg eines Unternehmens erfordert jedoch 100 % der Aufmerksamkeit eines Gründers. Es ist besser, alles in ein Unternehmen zu stecken und es so gut wie möglich zu machen, als seine Zeit zwischen zwei Unternehmen aufzuteilen. Dies gilt zumindest in der Anfangszeit. Erst wenn Aufgaben erfolgreich delegiert und der Proof-of-Concept erbracht wurden, sollte dieser Schritt gewagt werden.
Wie man ein kleines Unternehmen gründet – Schritt für Schritt
Die Gründung eines Kleinunternehmens kann mitunter komplex sein. Wir unterteilen den Prozess in 10 einfache Schritte, um neuen Unternehmern den Einstieg zu erleichtern – je nach Branche, Art und Regulierung lassen sich neue Schritte hinzufügen oder einzelne Phasen weiter ausdifferenzieren. Denn kein Unternehmen ist gleich.
Schritt 1: Finden Sie eine Nische
Eine der größten Herausforderungen bei der Gründung eines Kleinunternehmens ist die Entscheidung, welche Art von Unternehmen gegründet werden soll. Unternehmer müssen etwas finden, das ihnen Spaß macht und mit dem sie auch Geld verdienen können.
Einige Fragen, die man sich stellen sollte, um Ideen zu entwickeln, sind:
- Welche Fähigkeiten haben Sie?
- Was ist Ihre Leidenschaft?
- Gibt es Produkte oder Dienstleistungen, die besser sein könnten?
- Kennen Sie Marktlücken?
- Gibt es Probleme von Kunden, die Sie lösen können?
Auf der Grundlage der Antworten auf diese Fragen können die Unternehmer eine Liste von Ideen erstellen, die das Potenzial haben, zu Unternehmen zu werden.
Es ist in diesem Stadium nicht entscheidend, aber Gründer sollten auch darüber nachdenken, wie viel Zeit sie in ein neues Unternehmen investieren wollen, wie viel Kapital sie für die Gründung eines Unternehmens benötigen und wo sie sich und ihr Unternehmen in 5-10 Jahren sehen. Diese Überlegungen können Unternehmern bei der Entscheidung helfen, welche der Ideen auf ihrer Auswahlliste wirklich in Frage kommen. Denn das Ausschlussverfahren reduziert die Liste bekanntermaßen schnell.
Schritt 2: Führen Sie Marktforschung durch
Bevor sie mit einer Geschäftsidee fortfahren, müssen Unternehmer sicherstellen, dass ihre Idee lebensfähig ist. Dazu sind zwei Arten von Marktforschung erforderlich: Kundenforschung und Konkurrenzforschung.
Bei der Kundenforschung geht es darum, die potenziellen Kunden für ein hypothetisches Unternehmen zu ermitteln. Wer wird die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens kaufen und warum?
Diese Untersuchung sollte spezifisch sein. Es sollte das Problem ermittelt werden, mit dem die Kunden zu einem Unternehmen kommen, um es zu lösen. Außerdem sollten die Kunden nach Alter, Standort, Einkommen und anderen Kriterien identifiziert werden. Dann müssen die Unternehmensgründer mit diesen potenziellen Kunden sprechen, um mehr Informationen über die Produkte und Dienstleistungen zu erhalten, die sie tatsächlich wünschen.
Konkurrenzforschung beinhaltet die Identifizierung von Konkurrenten für ein hypothetisches Unternehmen. Gibt es in der Umgebung andere Unternehmen, die ähnliche Produkte und Dienstleistungen anbieten?
Bei der Konkurrenzforschung sollte berücksichtigt werden, ob die bestehenden Unternehmen mehr Nachfrage haben, als sie befriedigen können, wie ihre Preisgestaltung aussieht und wie sie auf ein neues Unternehmen in ihrer Branche reagieren könnten.
Schritt 3: Erstellen eines Geschäftsplans
Wie Sie einen Geschäftsplan erstellen, haben wir in den obigen Tipps beschrieben. Ein Geschäftsplan ist für jeden Unternehmer, der sich um eine Finanzierung bemüht, unverzichtbar, aber er ist auch dann eine gute Idee, wenn ein Unternehmen sich selbst finanzieren will.
Der Geschäftsplan sollte so detailliert wie möglich sein, aber er muss noch nicht perfekt sein. Zugleich gibt es im Internet zahlreiche Templates, die insbesondere kombiniert die Erstellung des Geschäftsplans vereinfachen.
Schritt 4: Wählen Sie einen Unternehmensnamen
Die Wahl des Unternehmensnamens ist ein wichtiger Schritt. Aus dem Namen sollte klar hervorgehen, worum es sich bei dem Unternehmen handelt, damit die Kunden allein aufgrund des Namens wissen, was sie vor sich haben. Gleichzeitig kann ein einprägsamer Name dafür sorgen, dass ein Unternehmen bei den Kunden besser im Gedächtnis haften bleibt.
Gründer, die bei diesem Prozess Hilfe benötigen, können einen KI-gesteuerten Namensgenerator verwenden. Es gibt online mehrere kostenlose Namensgeneratoren von Unternehmen wie Shopify und Looka.
Vergewissern Sie sich, dass ein Name nicht bereits vergeben ist, indem Sie das Online-Unternehmensregister in Deutschland überprüfen. Auch eine Social-Media-Suche ist hier empfehlenswert, falls Sie eine Social-Media-Präsenz aufbauen wollen und den Namen noch nicht reserviert haben.
Schritt 5: Das Unternehmen anmelden
Als Nächstes müssen Sie eine Unternehmensstruktur wählen und das neue Unternehmen anmelden.
Standardmäßig werden die meisten neuen Unternehmen als Einzelunternehmen gegründet. Bei dieser Struktur sind der Geschäftsinhaber und das Unternehmen rechtlich und steuerlich identisch.
Das kann problematisch sein, da das persönliche Vermögen des Unternehmers, wenn das Unternehmen in Konkurs geht. Um dies zu vermeiden, entscheiden sich viele Geschäftsinhaber für die Eintragung ihres Unternehmens als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Bei einer GmbH sind der Geschäftsinhaber und das Unternehmen getrennte Einheiten.
Hier kommt es ganz entscheidend auch auf die Art des Unternehmens an. Im Zweifelsfall ist an diesem Punkt eine fachliche Beratung empfehlenswert.
Schritt 6: Eröffnung eines Geschäftskontos
Sobald das Unternehmen registriert ist, können Unternehmer ein Geschäftskonto eröffnen. Dies ist wichtig, denn Unternehmer sollten niemals private Gelder und Geschäftsgelder vermischen.
Ein Geschäftsbankkonto bietet die Möglichkeit, Zahlungen anzunehmen und Zahlungen an Lieferanten zu leisten. Es funktioniert ähnlich wie ein persönliches Girokonto, und Unternehmen können sogar ihr eigenes Scheckbuch haben.
Schritt 7: Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein neues Unternehmen zu finanzieren. Die Einfachste ist die Eigenfinanzierung, d. h. der Unternehmer zahlt die Kosten für die Unternehmensgründung aus eigener Tasche. Das gesamte Geld, das der Unternehmer bei der Eigenfinanzierung investiert, ist natürlich gefährdet, wenn das Unternehmen scheitert.
Neue Geschäftsinhaber können sich auch um Kredite bemühen. Eine Finanzierung mit Fremdkapital muss ebenfalls genau abgewogen werden.
Unternehmen, die mehr Kapital benötigen, sind möglicherweise auf externe Investitionen angewiesen. Risikokapitalgeber und Anker-Investoren können Startkapital zur Verfügung stellen, aber sie übernehmen in der Regel eine Beteiligung an einem Unternehmen. Das bedeutet, dass der Unternehmer nicht mehr zu 100 % Eigentümer seines Unternehmens ist und den Investoren gegenüber Rechenschaft ablegen muss. Dies gilt auch für die in Zukunft erwirtschafteten Gewinne.
Schritt 8: Angestellte einstellen
Manche Unternehmen brauchen anfangs vielleicht keine Mitarbeiter. Die meisten werden jedoch mindestens einen Mitarbeiter benötigen, um das Tagesgeschäft zu bewältigen.
Es ist wichtig, die richtige Person für diese Aufgabe zu finden. Existenzgründer brauchen in der Regel jemanden, der fleißig ist, der bereit ist, mehrere Aufgaben zu übernehmen, und der sich nicht scheut, über sich hinauszuwachsen.
Wachsende Unternehmen können sich auch zusätzliche Hilfe holen, indem sie Teilzeitkräfte einstellen oder unabhängige Auftragnehmer für bestimmte Aufgaben engagieren. Dies gelingt auch zunehmend über digitale Freelancer-Angebote, mit denen Start-ups flexibler agieren können.
Schritt 9: Erstellen einer Website
Unabhängig davon, ob ein Unternehmen online oder über ein Ladengeschäft verkauft, ist es wichtig, eine Website zu haben. Dies ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, wie Kunden von einem neuen Unternehmen erfahren. Heute spielt sich alles in der digitalen Welt ab. Eine Website ist ein Must-have für Unternehmen. Wer sich den Chancen der Digitalisierung verschließt, kann nicht lange Bestand haben.
Auf der Website sollte erklärt werden, was das Unternehmen ist, was es anbietet, wann es geöffnet ist, wie man Kontakt aufnehmen kann und vieles mehr. Sie kann auch die Preise enthalten, damit potenzielle Kunden wissen, was sie erwarten können, wenn sie in das Geschäft kommen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Neue Geschäftsinhaber können jemanden mit der Erstellung ihrer Website beauftragen, auch mit einer Website-Builder-Plattform ist es relativ einfach, eine Website mit einem geringen Budget zu erstellen. Entscheidend ist jedoch – der erste Eindruck der Kunden entscheidet häufig über den Aufbau einer Kundenbeziehung. Damit sollte hier nicht an der falschen Stelle gespart werden.
Schritt 10: Start
Sobald alles erledigt ist, ist es an der Zeit, das Geschäft zu starten. Schalten Sie die Website live und bereiten Sie sich darauf vor, mit den ersten Kunden zu interagieren. Das Marketing kann nun starten.
Achten Sie darauf, dass sich das Unternehmen vom ersten Tag an von der besten Seite zeigt. Denn die Reputation Ihres Unternehmens wird fortan das wichtigste Kapital sein.