Inflation

Die Preiserwartungen spielen eine wichtige Rolle bei der Inflation, da sie das Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen beeinflussen. Wenn die Erwartungen steigender Preise vorhanden sind, neigen beispielsweise Verbraucher dazu, ihre Ausgaben zu erhöhen, um zukünftige Preiserhöhungen zu vermeiden.

Gleichzeitig können Unternehmen höhere Preise festsetzen, um steigende Kosten auszugleichen. Dies kann zu einem anhaltenden Preisanstieg führen, da Nachfrage und Angebot in einem Aufwärtssog verankert sind. Umgekehrt können niedrige Preiserwartungen zu einer schwächeren Inflation führen, da Verbraucher und Unternehmen ihre Ausgaben und Preisfestsetzungen entsprechend anpassen. Die Preiserwartungen gelten als wichtiger Indikator für die Inflation.

In einer neuen ifo-Konjunkturumfrage sieht das führende Institut nun gute Chancen, dass die „Preiswelle (…) in den kommenden Monat langsam“ nachlässt. Denn die Preiserwartungen sanken im Juni auf 16,3 Punkte. Im Mai waren es noch 19,1 Punkte. Insbesondere bei den Nahrungs- und Genussmitteln, die zuletzt als Inflationstreiber fungierten, gab es einen deutlichen Rückgang.

Obgleich es massive Hoffnung auf eine weitere Abschwächung des Inflationsdrucks gibt, mahnt der ifo-Konjunkturchef auch zur Vorsicht. Denn einige Indikatoren deuten darauf hin, dass sich die Teuerung zwar abschwächt, die Inflationsrate für den Verbraucher aber dennoch nur langsam zurückgeht.

„Insgesamt aber wird die Inflationsrate für die Verbraucher nur ganz langsam sinken, denn bei vielen Dienstleistern gehen die Preiserwartungen nur schleppend zurück; zum Beispiel in der Gastronomie von 34,2* auf 32,9 oder bei den Reisebüros von 46,5* auf 45,5 Punkte“

Branchenspezifische Unterschiede

Weiterhin zeigen sich bei den Preiserwartungen starke branchenspezifische Unterschiede, wie der folgenden Grafik zu entnehmen ist:

Preiserwartungen

In der Industrie sanken die Preiserwartungen beispielsweise von 7,7 Punkte auf 6,1 Punkte, während im Bau die Preiserwartungen leicht anstiegen – von -6,8 auf -5,4 Punkte. Damit verharren diese im negativen Bereich, sodass weitere Preissenkungen wahrscheinlich sind. Besonders positiv dürften die Preissenkungen bei Hersteller von Nahrungsmitteln auffallen. Hier sank der Wert von 4,2 Punkte auf -11 Punkte.

Inflationsdruck bleibt hoch: Verbraucher brauchen Geduld

Sinkende Preisnachfragen benötigen tendenziell Zeit, um sich auf den Verbraucherpreisindex (VPI) auszuwirken und auch hier eine signifikante Senkung zu bewirken. Dies liegt daran, dass Unternehmen Zeit benötigen, um ihre Preise anzupassen und möglicherweise Produktions- oder Vertriebsanpassungen vorzunehmen. Darüber hinaus können bestehende Verträge und Vereinbarungen mit Lieferanten oder Kunden eine sofortige Preisanpassung verhindern.

Auch Faktoren wie Lagerbestände und Wettbewerbsbedingungen können dazu führen, dass Preisänderungen verzögert oder gestaffelt erfolgen. Die Ursachen für eine Veränderung des VPI sind multikausal. Daher können die Auswirkungen einer sinkenden Preisnachfrage auf den VPI nicht unmittelbar spürbar sein – dennoch machen sie Hoffnung, dass sich die Inflation weiter abschwächt.

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