Biotech

Die Biotech-Branche gilt gleichermaßen als zukunftsträchtig und kapitalintensiv. Wenn innovative Unternehmen heutige Zivilisationskrankheiten in Zukunft erfolgreich behandeln möchten, braucht es massive finanzielle Unterstützung. Die Forschung zieht sich häufig über mehrere Jahre. Idealtypisch liefern die ersten Studien gute Ergebnisse und erneut machen sich die Biotech-Unternehmen auf die Suche nach Kapitalgebern, die nun die nächste Phase finanzieren. Dies ist zeitaufwendig und ineffizient. Zudem berichtet die Unternehmensberatung EY von einem sich wandelnden Umfeld. Demnach sei „die deutsche Biotech-Branche (…) nach dem Corona-Boom wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.“

Finanzielle Herausforderungen für deutsche Biotech-Unternehmen

Deutsche Biotech-Unternehmen sehen sich im Jahr 2023 mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert, da Investoren in diesem Sektor immer zurückhaltender werden. Indessen müssen diese Unternehmen mit weniger Geld auskommen, was ihre Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefährdet. Die Finanzierung von Biotechnologieunternehmen war bereits in der Vergangenheit eine eminente Herausforderung. In der Corona-Pandemie boomten jedoch die Investitionen, Biotech-Investments lagen im Trend.

Die aktuelle Situation stellt jedoch eine zusätzliche Belastung dar. Während im Jahr 2023 noch 3 Milliarden Euro an deutsche Biotech-Unternehmen flossen, waren es 2022 nur noch 812 Millionen Euro.

Die Ursachen für das geringere Interesse an Biotech-Unternehmen sind dabei multikausal:

„Auf den ersten Blick ist der Einbruch bei den Finanzierungen ernüchternd. Nach den zwei Boom-Jahren 2020 und 2021 und einem überhitzten Finanzierungsmarkt war aber eine gewisse Bereinigung durchaus geboten. Zudem führte der Krieg in der Ukraine zu erheblicher Verunsicherung aufseiten der Investoren. Fallende Börsenkurse, steigende Zinsen und der Rückzug von Anlegern, die nur während der COVID-Dynamik in RNA-Technologien und andere Biotech-Innovationen investierten, waren ebenfalls Gründe für den deutlichen Rückgang bei den Finanzierungen.“

Massive Auswirkungen auf Forschung und Entwicklung: Produkt-Pipeline gut gefüllt

Die geringere finanzielle Unterstützung hat Auswirkungen auf die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Biotechnologieunternehmen. Diese Unternehmen sind auf kontinuierliche Investitionen angewiesen, um ihre Projekte voranzutreiben und innovative Therapien oder Produkte zu entwickeln. Ein Mangel an finanziellen Ressourcen kann zu Verzögerungen bei der Entwicklung führen. Zugleich müssen Unternehmen ihre Kapitalallokation dergestalt vornehmen, dass möglicherweise vielversprechende Projekte eingestellt werden.

Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Biotechnologiesektors haben. Zugleich werden nicht alle medizinischen Potenziale ausgeschöpft.

Dennoch bleibt die Produkt-Pipeline der deutschen Biotech-Unternehmen gut gefüllt. Hier befanden sich im Jahr 2022 145 klinische Studien in den Phasen 1 bis 3, 17 sogar in der Phase 3 unmittelbar vor einer Zulassung. Nachdem die Covid-19-Pandemie den Fokus der Biotech-Unternehmen verschoben hatte, ist der Anteil von Covid-Medikamenten an der Forschung rückläufig. Über die Hälfte der Studien in der Produkt-Pipeline beschäftigen sich mit Krebs.

Mehr Investitionen in die Zukunft von Biotech

Um die finanzielle Situation der Biotechnologieunternehmen zu verbessern und die Innovationskraft zu unterstützen, sind verschiedene Lösungsansätze denkbar. Eine wichtige Möglichkeit bestehe nach EY darin, das regulatorische Umfeld zu verbessern und klare Rahmenbedingungen für Investoren zu schaffen. Dies würde die Unsicherheit reduzieren und das Vertrauen in den Sektor stärken. Deutschland hinke demnach anderen Ländern hinterher. Mit der Biotech-Branche könnte es einen weiteren Zukunftsmarkt geben, indem deutsche Unternehmen in Rückstand geraten, wenn nicht mehr Investitionen gewagt werden.

„Beim Thema Finanzierung hinkt der Biotechnologie-Standort Deutschland anderen wichtigen Ländern weit hinterher. Gerade die vielversprechenden Late-Stage-Produkte benötigen hohe Investitionen. Wenn eine kosten- und regulationsintensive Wirkstoffentwicklung an der Finanzierung scheitert, ist das auch ein Scheitern des Biotech-Standorts Deutschland.“

BioNTech verdient sich Unabhängigkeit mit Covid-19-Vakzin

Erst gestern meldete das deutsche Biotech-Unternehmen BioNTech erneut starke Studiendaten, woraufhin die Aktie um rund 2,5 % anstieg. Zunehmend richtet das Unternehmen den Fokus auf die Behandlung von Krebs. Mittelfristig soll jeder Krebspatient dank BioNTech eine optimale Therapie erhalten. Doch die vielversprechenden Daten und die Wohlfühl-Vision beim Mainzer Unternehmen sind nur die Spitze des Eisbergs.

Dank eines saisonalen Cashflows an Covid-19-Einnahmen befindet sich das Unternehmen in der elaborierten Lage, die eigene Forschung durchfinanzieren zu können. In einem herausfordernden Umfeld, in welchem die Kapitalgewinnung immer schwieriger wird, geriert dies massive Wettbewerbsvorteile für den Pionier in der mRNA-Forschung.

Bis eine erfolgreiche Forschung in der Krebstherapie dann jedoch vielversprechend monetarisiert werden kann, dürften einige Jahre vergehen. Neben der fortwährenden Unsicherheit ist somit auch eine Menge Geduld als BioNTech-Aktionär erforderlich. Das CRV dürfte jedoch besser als bei den meisten Biotech-Investments sein.

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