Amazon setzt auf die Erforschung neuer, autonomer Lieferkonzepte. Während das Auslieferungsroboter-Programm nicht den eigenen Ansprüchen genügte, soll der Fokus auf Lieferdrohnen liegen. Die Zustellung per Drohne könnte die Zukunft sein. Mit Amazon Air soll die Lieferung per Drohne durch die Luft bewerkstelligt werden. Was früher in manch einem Science-Fiction-Film wie utopische Zukunftsmusik wirkte, ist im Jahr 2023 Realität. Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde erteilte Amazon bereits für Pilotregionen in den USA Genehmigungen. Nun möchte man in Kalifornien und Texas mit einer neuen Drohne den Kunden noch mehr Komfort bieten.
Neue Pilotprojekte bei Amazon Air: So erfolgt die Drohnen-Lieferung
In Kalifornien und Texas kommt in Pilotprojekten von Amazon der Hexacopter MK 27—2 zum Einsatz. Ab 2024 möchte das Unternehmen jedoch flächendeckend die neue Drohne MK30 einsetzen, mit einer leisen Geschwindigkeit und einer größeren Reichweite. Die Lieferung erfolgt relativ simpel. Die Drohnen können Produkte bis zu einem Gewicht von maximal 2,26 Kilogramm befördern und werfen diese dann aus einer niedrigen Höhe beim Empfänger ab.
Das Liefererlebnis könnte kaum futuristischer sein. Ob sich die Lieferung per Drohnen derart jedoch in städtischen Ballungsgebieten, die durch Urbanisierung immer mehr entstehen, umsetzen lässt, bleibt fraglich. Zugleich bleiben die Einsatzgebiete aufgrund des (noch) stark limitierten Gewichts und des potenziell schadensanfälligen Abwurfs eingeschränkt.
Amazon Air delivery drones are APPROVED by FAA to fly in US bringing futuristic airborne deliveries a step closer https://t.co/a6qajCbK3h
— todayheadline (@TodayHeadline42) September 1, 2020
Künstliche Intelligenz als Wachstumskatalysator
Der zunehmende Trend des Online-Shoppings, der durch die weite Verbreitung des Internets und die Nutzung von Smartphones vorangetrieben wird, hat zu einer positiven Entwicklung im Bereich der Lieferdrohnen geführt. Diese Drohnen sind in der Lage, Pakete schnell und effizient zuzustellen. Ein dringendes Bedürfnis der E-Commerce-Unternehmen.
Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz unterstützen die Entwicklung von Lieferdrohnen. KI-gesteuerte Drohnen können Hindernisse wie Telefonleitungen, Menschen, Tiere und Gelände auf dem Boden erkennen und sicher navigieren, um die Pakete schnell abzuliefern.
Große Unternehmen wie Amazon investieren deshalb seit einigen Jahren verstärkt in diese vielversprechende Technologie. Die Einführung ihrer KI-gesteuerten Lieferdrohnen soll die Automatisierung der Logistik vorantreiben. Denn schnelle und bessere Lieferungen führen zu mehr Prime-Abos. Augenscheinlich war Amazon schon früh mit den eigenen Logistik-Partnern nicht wirklich zufrieden.
Former General Manager at $AMZN working on Amazon robotics buildings:
– The key year was 2015 when $AMZN saw that logistics partners (USPS, $FDX…) were too weak
– Faster & better delivery means more Prime subscriptions which is the goal.
– Still a lot of room for automation. pic.twitter.com/z35Q8CEgxm
— Rihard Jarc (@RihardJarc) April 25, 2023
Zugleich handelt es sich beim Markt für Lieferdrohnen um einen stark wachsenden Markt. Nach Informationen von Statista soll es 2020 rund 5 Millionen weltweit gelieferte Lieferdrohnen gegeben haben. Bis 2030 soll sich diese Anzahl verdoppeln, um die Kosten für Unternehmen zu senken und eine schnellere Lieferung für die Kunden zu ermöglichen.
Lieferdrohnen im E-Commerce: Chance oder Risiko?
Die zunehmende Verbreitung von Drohnen hätte erhebliche Auswirkungen auf die Logistik, insbesondere im E-Commerce. Drohnen könnten die Mobilität verbessern und den Verkehr entlasten, da sie Lieferungen direkt an die Kunden ermöglichen, ohne auf Straßen angewiesen zu sein.
Die Same-Day-Delivery könnte schneller und effizienter verbreitet werden, da Drohnen kürzere Lieferzeiten ermöglichen. Allerdings müssen auch einige Herausforderungen wie die Integration von Drohnen in den Luftraum und die Gewährleistung der Sicherheit bewältigt werden. Darüber hinaus gäbe es zweifelsfrei Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre, da Drohnen die Möglichkeit bieten, private Räume zu überwachen.
Auch die Akzeptanz der Bevölkerung bleibt ein wichtiges Thema. Denn bei einer Statista-Umfrage in 2020 in Deutschland äußerten sich 32 % der Befragten, dass man Drohnen prinzipiell nicht für Paketlieferungen einsetzen sollte. Nur 25 % stimmten der Aussage voll oder eher zu, dass Drohnen künftig auch die Auslieferung von Konsumgütern und Produkten übernehmen sollten.
Noch ist eine flächendeckende Verbreitung Zukunftsmusik. Dennoch könnte sich der E-Commerce in den nächsten Jahren massiv wandeln. Amazon dürfte hier erneut als Speerspitze von Innovation und Zukunftsfähigkeit voranschreiten.
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