Die kommende Woche ist erneut von wichtigen Inflationsdaten geprägt. Während das Europäische Statistikamt am Donnerstag den VPI für die gesamte Eurozone bekanntgeben wird, warten Experten auch auf andere Inflationsdaten aus den einzelnen Ländern. Dabei stellt sich die Situation äußerst unterschiedlich dar. Während in Spanien die Inflation „nur“ noch bei 3,4 % im Mai liegen soll, dürfte diese in Italien deutlich oberhalb von 7 % liegen. Doch im Konsens scheint klar – die EZB ist noch nicht am Ende, mit einer aggressiven Straffungspolitik die europaweite Inflation wieder in Richtung der Zielrate von 2 % zu bewegen.
Eurozone-Inflation am Donnerstag: Das erwarten die Experten
Nachdem die Inflationsrate im März im Jahresvergleich noch deutlich sank und von 8,5 % auf 6,9 % fiel, gab es im April eine gegenläufige Entwicklung. Das Europäische Statistikamt meldete einen leichten Anstieg auf 7 %. Während die allgemeine Inflation somit wieder anzog, kam die Kernrate etwas zurück. Der Anstieg fiel annualisiert um 5,6 % aus.
Nun werden am Donnerstag Rückgänge bei beiden wichtigen Indikatoren erwartet. Ökonomen gehen nach Bloomberg-Informationen von einer Inflationsrate von 6,3 % im Mai (7 % im April) und einer Kernrate von 5,5 % im Mai (5,6 % im April) aus. Während die Entwicklung in die richtige Richtung zeigt, wird dennoch eins deutlich. Die Teuerung hat sich manifestiert. Der Rückgang schwächt sich ab und Inflationsraten von 2 % dürften in den nächsten Monaten noch nicht wieder erreicht werden.
Dennoch wäre eine Inflationsrate von 6,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ein neuer Tiefstand seit über einem Jahr. Die Teuerung schwächt sich weiter ab, nachdem diese bei 10,6 % im Oktober 2022 ihren Höchststand erreichte.
Inflation in der Eurozone von April 2022 bis April 2023
Monat | Teuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat |
April 2023 | 7 % |
März 2023 | 6,9 % |
Februar 2023 | 8,5 % |
Januar 2023 | 8,6 % |
Dezember 2022 | 9,2 % |
November 2022 | 10,1 % |
Oktober 2022 | 10,6 % |
September 2022 | 9,9 % |
August 2022 | 9,2 % |
Juli 2022 | 8,9 % |
Juni 2022 | 8,7 % |
Mai 2022 | 8,1 % |
April 2022 | 7,5 % |
Inflation in Europa: Spanien, Deutschland, Frankreich & Italien im Fokus
In der laufenden Woche werden die Inflationsdaten in verschiedenen europäischen Ländern bekannt gegeben. Neben dem Fokus auf die Eurozone-Inflation lohnt sich auch ein Blick auf die harmonisierten VPI in den einzelnen Ländern, die eine denkbar unterschiedliche Entwicklung zulassen. Mit einer erwarteten Abschwächung von 3,8 % auf 3,4 % nähert sich die Inflation in Spanien rasant der Zielrate. D
emgegenüber werden die Staaten Frankreich, Italien und Deutschland, die allesamt am Mittwoch ihren VPI veröffentlichen, voraussichtlich Teuerungsraten von über 6 % melden. In Frankreich soll sich die Inflation von 6,9 % auf 6,4 %, in Deutschland von 7,6 % auf 6,7 % und in Italien von 8,7 % auf 7,5 % abschwächen. Insbesondere die wichtigen Volkswirtschaften Frankreichs und Deutschland kämpfen weiterhin mit einer hohen Inflation, die für Mai über dem Eurozone-Durchschnitt liegen dürfte.
Höhere Zinsen gegen Inflation: Was macht die EZB?
Die wichtige Kerninflation befindet sich unweit ihres Höchststands. Die EZB erhöhte bereits mehrfach ihre Zinsen auf 3,5 %. Dass der Zinserhöhungszyklus noch nicht am Ende ist, scheint klar. Die EZB möchte mindestens zwei weitere Male die Zinsen um 0,25 % anheben. Auch eine dritte Zinserhöhung im September steht zur Disposition, sofern die Teuerung weiterhin auf einem hohen Niveau verharrt. Insoweit dürfte der Markt die Straffungspolitik aktuell einpreisen.
Sollten Gesamtinflation oder Kerninflation weniger stark fallen oder sogar wider Erwarten ansteigen, würde dies einen Schock bedeuten und die EZB zum schärferen Handeln zwingen. Auch ein großer Zinsschritt um 50 Basispunkte scheint dann nicht mehr ausgeschlossen.
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