Das Statistische Bundesamt meldet erneut einen signifikanten Einbruch der Baugenehmigungen für Wohnungen im März 2023. Demnach wurden im März 2023 24.500 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 29,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Einen derart starken Rückgang gab es zuletzt im März 2007 für diesen Jahreszeitraum.
Damit beträgt der monatliche Rückgang seit Oktober 2022 stets mehr als 10 %. Seit Januar 2023 hat sich dieser Trend sogar verschärft und liegt über 20 % pro Monat. Der Immobilienmarkt ist am Wanken. Schließlich gelten die Baugenehmigungen als wichtiger Indikator für einen gesunden Immobilienmarkt.
Baugenehmigungen geben Aufschluss über die Nachfrage, wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigung im Bausektor. Diese beeinflussen somit mittelbar die Immobilienpreise und geben Einblick in die wirtschaftliche Gesundheit und Entwicklungspotenziale des Marktumfelds.
Bei einem genaueren Blick lassen sich erneut drei Gründe anführen, die zentral für die Belastung des deutschen Immobiliensektors sind.
1. Baukosten explodieren
Steigende Baukosten belasten den Immobilienmarkt aus mehreren Gründen. Zunächst erhöhen diese die Gesamtkosten für Immobilienentwickler, was zu höheren Verkaufspreisen führen kann. Dies schreckt dann jedoch potenzielle Käufer ab, woraufhin die Nachfrage einbricht – eine Preiskorrektur ist die Folge. Weiterhin können steigende Baukosten die Rentabilität von Immobilienprojekten verringern und Investoren dazu bringen, sich zurückzuhalten.
Bereits im Februar berichtete das Statistische Bundesamt von stark angestiegenen Kosten für Baumaterialien. Der Bausektor kämpfte mit Lieferengpässen, Materialknappheit und höheren Energiepreisen. Demnach hatten sich die Baumaterialien in 2022 deutlich gegenüber 2021 verteuert.
2. Baufinanzierungszinsen bleiben hoch
Steigende Baufinanzierungszinsen belasten den Immobilienmarkt, da höhere Zinsen die Kosten für Käufer erhöhen und die Erschwinglichkeit von Immobilien verringern. Das kann wiederum die Nachfrage beeinflussen und potenzielle Käufer abhalten, in Objekte zu investieren, da Immobilieninvestments häufig einen hohen Fremdkapitalanteil erfordern. Darüber hinaus können höhere Zinsen die Rentabilität von Investitionen in Immobilienprojekte verschlechtern.
Aktuell liegt der Baufinanzierungszinssatz für eine Sollzinsbindung von 5-20 Jahren deutlich über dem Niveau der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren gab es sogar mehr als eine Vervierfachung der Zinsen, die das Eigenheim oder ein Investment in Immobilien immer weniger rentabel machen.
3. Hohe Inflation verringert finanziellen Spielraum
Eine hohe Inflation verringert die Kaufkraft der Verbraucher, da die Preise für Waren und Dienstleistungen in der Breite steigen. Dadurch können sich potenzielle Käufer Immobilien möglicherweise nicht mehr leisten, die Nachfrage wird belastet.
Aktuell liegt die Inflationsrate in Deutschland bei 7,2 % und damit deutlich höher als die Zielrate von 2 %. Zwar lässt die Inflation etwas nach. Dennoch scheint es ein weiter Weg, die Teuerung in den Griff zu bekommen, sodass bei angestiegenen Inflationserwartungen Verbraucher vornehmlich größeren Investitionen scheuen.
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