Der Klimawandel gilt als die drängende Herausforderung im 21. Jahrhundert. Staaten und Regierungen verabschieden weltweit Klimaziele und wollen eine klimaneutrale Zukunft mit Net-Zero-Emissionen erreichen. Auch in Deutschland ist die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 geplant.
Doch jetzt äußerte sich die OECD skeptisch, dass Deutschland dieses Ziel erreichen könne. Denn die Senkung der Emissionen verläuft hierzulande langsam. Eine positive Nachricht gibt es dennoch – die Konjunktur entwickle sich in Industrieländern besser als erwartet, hier konstatiert das OECD eine fortschreitende Erholung.
Deutschland hat Herausforderung erkannt: schnellerer Ausbau von New Energy & mehr Kompromisse erforderlich
Deutschland hat nach der OECD auf die globale Energiekrise schnell reagiert und befindet sich bereits inmitten der Energiewende. Dabei gelang zuletzt eine rasche Verringerung der Abhängigkeit von russischer Energie sowie die Umstellung der Energieversorgung auf eine breitere Basis. Bis zum Jahr 2038 verfolgt Deutschland das Ziel, aus der Kohle auszusteigen. Angesichts des deutschen Ausstiegs aus der Kernenergie müssen die erneuerbaren Energien noch schneller ausgebaut werden, um eine fortwährende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu vermeiden.
Germany’s total energy supply remains carbon intensive despite increases in renewables
Given #Germany’s nuclear exit, #renewables need to grow even faster, to avoid increasing its reliance on #FossilFuels ⛽️
Get the latest data ➡️ https://t.co/Uta2ZLKu8d pic.twitter.com/UMidiRPYuD
— OECD Environment (@OECD_ENV) May 8, 2023
Dabei fordert die OECD eine schnelle Reaktion auf das Trias Energie, Klima und biologischer Vielfalt. Die Bundesregierung müsse mehrere Kompromisse eingehen. Um beispielsweise schwerwiegende Energieengpässe zu vermeiden, hat die Bundesregierung den Ausstieg aus mehreren Kohlekraftwerken vorübergehend verschoben. Notmaßnahmen, wie die staatliche Unterstützung bei einer Gaspreisbremse, könnten vorübergehende Rückschläge in der deutschen Energiewende bedeuten, aber ihre langfristigen Auswirkungen sollten moderat bleiben.
Nachhaltige Trendwende erforderlich: Corona-Pandemie nur temporärer Katalysator
Deutschland hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt und möchte bis 2045 Klimaneutralität und nach 2050 sogar negative Emissionen erreichen. Um diese Ziele zu finalisieren, wurde 2019 das Bundesklimagesetz verabschiedet und 2021 geändert. Einige Bundesländer haben sogar noch ehrgeizigere subnationale Ziele verankert.
Trotzdem zählt Deutschland immer noch zu den zehn größten Treibhausgasemittenten der Welt. Im Jahr 2020 konnte das Land seine Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 % reduzieren, was eine der größten prozentualen Emissionsreduktionen im OECD-Raum darstellt.
Allerdings waren die Emissionssenkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie nur vorübergehend. Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine nachhaltige Trendwende erforderlich, die über kurzfristige Maßnahmen hinausgeht und auf langfristige Veränderungen in der Energie- und Verkehrswende setzt.
The latest @OECD Economic Survey of #Germany has been released!
Accelerating the green and digital transitions, modernising the public administration, reducing labour taxes, improving education and training are key gov. priorities.
1/9 pic.twitter.com/PrXaW1fKSx
— OECD Economics (@OECDeconomy) May 9, 2023
Biologische Diversität leidet in Deutschland
Biodiversität bezieht sich auf die Vielfalt der verschiedenen Lebensformen auf der Erde, einschließlich der genetischen Vielfalt innerhalb von Arten, der Vielfalt der Arten selbst und der Vielfalt der Ökosysteme. Die biologische Vielfalt gilt als von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Ökosysteme, die Nahrungsmittelversorgung, die menschliche Gesundheit und nicht zuletzt die Wirtschaft.
In Deutschland hat sich die biologische Vielfalt in den letzten Jahrzehnten nach OECD-Angaben deutlich verschlechtert. Obwohl diesbezüglich Bemühungen unternommen wurden, konnte der Verlust nicht vollständig rückgängig gemacht werden. Zahlreiche nationale Ziele, die im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) festgelegt wurden, erreichte Deutschland demnach nicht.
Insbesondere eine intensive Land- und Forstwirtschaft, die Bodenversiegelung sowie Schadstoffbelastungen gehören zu den primären Ursachen für diese Entwicklung.
OECD sieht wachsende Wirtschaft: Konjunktur besser als erwartet
Der aktuelle Wirtschaftsbericht konstatiert dennoch eine positive Konjunkturentwicklung, die bei systematischer Betrachtung mit den Klimazielen mehr Spielraum einräumen dürfte. Denn für das Jahr 2023 erwarte man ein BIP-Wachstum von 0,3 %, obgleich Deutschland damit deutlich hinter anderen Industrieländern zurückfällt.
GDP growth forecast for 2023:
Germany : 0.3%
Eurozone : 0.8%
Japan : 1.4%
USA : 1.5%
World : 2.6%
China : 5.3%
India : 5.9%China is growing 3.5x faster than the US.
OECD Interim Economic Outlook forecasts March 2023https://t.co/WMmSGvAghW pic.twitter.com/ZvS6uoFSTv
— S.L. Kanthan (@Kanthan2030) March 27, 2023
In 2023 soll das Wirtschaftswachstum schon wieder 1,3 % betragen. Hier referiert die OECD vornehmlich auf eine globale Entspannung in den Lieferketten, den hohen Auftragsbestand bei deutschen Unternehmen und eine ansteigende Auslandsnachfrage. Im Zusammenspiel beleben diese Faktoren die Konjunktur, die besser als erwartet verlaufe.
Dennoch spart die OECD auch nicht mit Kritik. Denn die Corona-Pandemie und die makroökonomisch herausfordernde Lage in 2023 haben offenbart, dass Deutschland Nachholbedarf hat. Speziell im Hinblick auf die ökologische und digitale Transformation der Wirtschaft. Eine schnelle, adäquate Antwort auf die Energiekrise sei zwar erfolgt. Dennoch bedürfe es massiv Investitionen in die Infrastruktur.
Denn ein Infrastrukturstau kann die Energiewende in mehrerer Hinsicht hemmen. Zum einen ist für eine erfolgreiche Energiewende der Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie entscheidend. Wenn die Infrastruktur für den Transport und die Speicherung dieser Energie jedoch nicht ausreicht, kann der Ausbau der erneuerbaren Energien ins Stocken geraten. Zugleich erfordert die Energiewende auch den Ausbau von Speicherkapazitäten, um die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen. Wenn es jedoch an ausreichenden Speichermöglichkeiten mangelt, kann der Überschuss an New Energy nicht effektiv genutzt werden.
Hier bedarf es einer integrativen Herangehensweise der deutschen Regierung, die sowohl auf herkömmliche als auch innovative Projekte setzt. Beispielsweise gibt es auch zunehmend Blockchain-basierte Lösungen wie Ecoterra, die die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft als erklärtes Ziel haben und hier ein durchdachtes Anreizsystem etablieren. Denn letztendlich dürfte die Erreichung der Klimaziele eine gemeinschaftliche Anstrengung benötigen.
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