Die makroökonomische Lage ist insbesondere für den deutschen Mittelstand in 2023 komplex und herausfordernd. In 2022 explodierende Energiepreise, die grassierende Inflation und eine restriktive Geldpolitik der EZB machen es den Unternehmen beileibe nicht einfach, zukunftsorientiert zu agieren. Dabei wäre dies von entscheidender Bedeutung, insbesondere im internationalen Wettbewerb.
Eine neue Studie der DZ Bank, die Umfrageergebnisse von rund 1000 Geschäftsführern mittelständischer Unternehmen berücksichtigt, konstatiert trübe Aussichten. Denn die deutlich anziehenden Zinsen bremsen Investitionen, sodass über die Hälfte der Befragten die höheren Zinsen als negativ für das eigene Unternehmen einordnen
Aggressive Zinserhöhungen der EZB: Kreditkosten explodieren, Hoffen auf Pivot
Über die Hälfte der Befragten in der DZ-Umfrage sehen die höheren Zinsen als schlecht für das Unternehmen und hoffen in noch stärkerem Umfang auf wieder sinkende Zinsen. Denn die Kreditkosten steigen deutlich an, sodass über 25 % der Unternehmen ihre Investitionen zurückfahren werden (müssen).
Starke Zinserhöhungen sind für den Mittelstand insoweit nachteilig, da diese die Kosten für Kredite und andere Formen der Fremdfinanzierung erhöhen. Dies kann die Investitionsbereitschaft einschränken, da höhere Zinsen die Rendite von Investitionen verringern und die Rückzahlung von Schulden erschweren.
Für Unternehmen mit hohen Verschuldungsquoten können höhere Zinsen zu erhöhten Zinszahlungen führen, was sich negativ auf ihre Rentabilität auswirkt und möglicherweise sogar existenzielle Gefahren bedingt. Wenn Mittelständler aufgrund höherer Zinsen weniger investieren, leiden Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
Lohn-Preis-Spirale droht: Starke Kostenbelastung für Mittelstand
Eine Lohn-Preis-Spirale ist ein wirtschaftliches Phänomen, bei der die Löhne steigen, was zu höheren Kosten für die Unternehmen führt, die dann die Preise ihrer Produkte oder Dienstleistungen erhöhen – alles für eine konstante Gewinnmarge. Diese höheren Preise führen dann wiederum zu einer Forderung nach höheren Löhnen, da die Arbeitnehmer versuchen, die Teuerung zu kompensieren. Dieser Kreislauf kann sich verstärken und zu einer Spirale werden, bei der die Preise und Löhne immer weiter steigen – das Horror-Szenario für die EZB.
Wenn die Preise und Löhne kontinuierlich steigen, beeinträchtigt dies das Vertrauen der Verbraucher und Investoren in die Wirtschaft beeinträchtigt. Zudem sinkt die Kaufkraft des Geldes und bedingt weiter steigende Zinsen.
Rund 80 % der Befragten gehen davon aus, dass die Löhne in den mittelständischen Unternehmen weiter steigen werden. Dies dürfte mittelfristig dazu führen, die steigenden Lohnkosten wiederum an die Kunden zu verlagern. Die Lohn-Preis-Spirale wäre Realität und würde die Teuerung in Deutschland wohl manifestieren.
Zwar haben staatliche Maßnahmen partiell bei Strom- und Gaspreisen eine Entlastung bedingt. Dennoch ist die Kostenbelastung im Mittelstand hoch. Finanzieller Druck ist an der Tagesordnung und beeinträchtigt den für die deutsche Wirtschaft so wichtigen Mittelstand, was dennoch nicht als Ruf für eine expansive Ausweitung staatlicher Hilfen verstanden werden sollte.
Die deutsche Wirtschaft hat es im vergangenen Jahr vermocht, ohne weitere Einschränkungen der Produktion Gas einzusparen und effizienter zu wirtschaften. Das ist ein Beleg für die These von Ludwig Erhard, dass unternehmerische Verantwortung und der Versuch, mit Knappheiten…
— Christian Lindner (@c_lindner) May 4, 2023
Geschäftsklimaindex macht Hoffnung
Dennoch scheint nicht alles so schlecht, wie die DZ-Umfrage indiziert. Denn das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer hatte im März noch eine deutlich aufgehellte Stimmung verkündet. Demnach stieg das Geschäftsklima um 4,9 Zähler gegenüber dem Februar auf einen Saldo von -3,2.
Damit erreichte das Barometer ein neues Hoch seit Januar 2022. Alle Hauptwirtschaftsbereiche waren demnach positiver für die Zukunft gestimmt. Zugleich sieht man in der vorhergehenden Grafik eine zuletzt deutlich optimistischere Wahrnehmung im Mittelstand im Vergleich zu den Großunternehmen. Probleme sind zweifelsfrei vorhanden, doch ganz so düster ist der Ausblick nach dem Geschäftsklimaindex nicht.
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