Die renommierte Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) https://www.ey.com/de_de/decarbonization/die-klimakrise-als-5-industrielle-revolution beschäftigte sich in einem neuen Artikel mit den Auswirkungen des Klimawandels. Denn nach den Verfassern ist eins klar. Klimathemen dürften eine „nie für möglich gehaltene Transformation von Unternehmen“ bedingen. Demnach bedeutete in der Geschichte mehr Wohlstand steht auch einen höheren CO₂-Ausstoß. Ein Kausalzusammenhang zwischen wirtschaftlichem Erfolg und CO₂-Ausstoß lasse sich demnach konstruieren – bis jetzt. Da die Klimatransformation jedoch Lebensbereiche und die Unternehmen nachhaltig verändern werde, müsse ein neues Paradigma geschaffen werden. Denn der Tenor klingt logisch. Nur wenn Klimaschutz nicht auf Kosten des mitunter hart erkämpften Wohlstands geht, kann dieser wirklich erfolgreich sein.
„Es gibt einen Glaubenssatz der vergangenen Jahrzehnte, den sich kaum jemand traut, infrage zu stellen. Er lautet: Wollen wir mehr Wohlstand für alle, produzieren wir mehr CO2. Wollen wir die Erde und das Klima nachhaltig retten, müssen wir unsere Vorstellung von Wohlstand und unser Handeln konsequent verändern“
Große Unsicherheit bei Klimatransformation
Die bevorstehende Transformation zu nachhaltigen Technologien ist mit vielen Unsicherheiten verbunden. Beispielsweise in Bezug auf die Kosten neuer Technologien, die Förderpolitik von Regierungen oder bevorstehende Innovationen. Trotzdem ist nach EY sicher, dass der Wandel kommen wird.
Grüne Energie und nachhaltige Produkte werden anfänglich häufig ein Nischenmarkt sein, aber mit der Zeit zunehmend in den Massenmarkt vordringen. Dabei werden sie die bisherigen, umweltschädlichen Technologien ersetzen und zu einem Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Die Transformation wird zweifellos Herausforderungen mit sich bringen, aber sie wird auch viele Chancen und Vorteile bieten.
„EY mit klarer Forderung: Mehr Wohlstand, ohne den CO₂ Ausstoß zu erhöhen“
Obgleich der diesbezügliche Fachartikel, der vornehmlich die eigenen Dienstleistungen rund um EYCarbon bewirbt, etwas vage bleibt, ist die Schlussfolgerung klar. Mehr Wohlstand muss auch weiterhin das formulierte Ziel sein. Wenn alle Lebensbereiche disruptiv wandeln und Unternehmen mit existenziellen Herausforderungen verbunden sind, bedarf es neuer Ansätze. Das Fazit ist klar, bleibt jedoch im Hinblick auf konkrete Lösungen von überschaubarem Mehrwert und beantwortet auch die Frage unzureichend, wie mehr Wohlstand mit dem Klimawandel möglich ist. Denn natürlich hält auch hierfür der Markt Lösungen bereit.
Mehr Klimaschutz & mehr Wohlstand – geht beides?
Warum heißt es eigentlich immer, dass wir auf unseren Wohlstand verzichten sollen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen? Zweifelsfrei ist der Klimawandel wohl die prägende Herausforderung im 21. Jahrhundert. Doch mehr Klimaschutz könnte doch auch mehr Wohlstand bringen. Schließlich zeigt uns die Geschichte der Menschheit, dass wir mit beeindruckender Resilienz Veränderungen managen.
Ein Beispiel ist die Industrielle Revolution, die massive Veränderungen in der Art und Weise, wie Menschen arbeiteten und lebten, brachte. Obwohl dies zunächst gesellschaftliche Verwerfungen bedingte, trugen Innovationen wie die Dampfkraft, Eisenbahnen und Maschinen zur maßgeblichen Verbesserung des Lebensstandards bei.
Der Kampf gegen den Klimawandel wird oft mit einem Rückgang des Wohlstands assoziiert. Doch dies muss nicht der Fall sein. Im Gegenteil könnten wir durch den Einsatz marktwirtschaftlicher Prinzipien und innovativer Technologien nicht nur den Klimawandel bekämpfen, sondern auch unseren Wohlstand steigern. Unternehmen können durch Investitionen in erneuerbare Energien und effizientere Technologien nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch neue Geschäftsfelder erschließen und damit Arbeitsplätze schaffen.
Eine Umstellung auf nachhaltige und umweltfreundliche Technologien kann uns langfristig sogar mehr Wohlstand bringen als ein Festhalten an veralteten, umweltschädlichen Technologien. Eine Gesellschaft, die sich erfolgreich den Herausforderungen des Klimawandels stellt und dennoch wirtschaftliche Parameter nicht aus den Augen verliert, wird langfristig besser aufgestellt sein, als diejenigen Länder, die entweder keinen Wandel vorantreiben oder diesen zulasten der Marktwirtschaftlichkeit oktroyieren.
In 30 Jahren könnten wir eine Welt haben, die auf einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Wirtschaftsmodell basiert und damit ein besseres Leben für uns alle schafft.
Kreislaufwirtschaft als Beispiel: Mehr Wohlstand durch Recycling
Ein konkretes Szenario, wie mehr Klimaschutz zu mehr Wohlstand führen kann, betrifft den Bereich der Kreislaufwirtschaft. In einer Kreislaufwirtschaft werden Produkte so konzipiert, dass sie wiederverwendet, repariert und recycelt werden. Durch die Implementierung können Ressourcen effizienter genutzt werden, was zu einer Reduzierung der Abfallmenge und damit verbundenen Umweltbelastungen führt. Gleichzeitig kann die Kreislaufwirtschaft neue Arbeitsplätze schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen steigern.
It is time to ditch the "take-make-waste" model. A circular economy is key to addressing climate change, biodiversity loss & pollution.
Each of us can take action to #BeatWastePollution. pic.twitter.com/uQH0bPnW4t
— UN Environment Programme (@UNEP) April 30, 2023
Ein Beispiel hierfür ist die Recycling-Industrie. Laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation könnten bis zu 40 Millionen Arbeitsplätze durch eine weltweite Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft geschaffen werden. Die Recycling-Industrie ist bereits jetzt ein wachsender Sektor und bietet Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle und Technologien.
Die Implementierung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien könnte zeigen, wie mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu mehr Wohlstand führen. Die Kreislaufwirtschaft bietet neue Geschäftsmöglichkeiten und kann zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, während gleichzeitig die Umweltbelastungen reduziert werden.
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