Die Gas-Krise setzt nicht nur der einfachen Bevölkerung, sondern auch den Unternehmen zunehmend zu. Dies traf nun die Uniper Aktie mit voller Wucht. Denn die Anteilsscheine des deutschen Energielieferanten crashten um rund ein Fünftel. Die Situation ist bei Uniper dramatisch. Nun bat man sogar den Bund um Hilfe, denn die Verluste summieren sich beim größten Gas-Importeur aus Deutschland.
Wie geht es jetzt weiter für die Anleger? Droht der Totalverlust bei der Uniper Aktie? Warum ist die Uniper Aktie so hart vom Ukraine-Krieg betroffen?
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Uniper Aktie im Crash-Modus
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Die Uniper Aktie befindet sich im Crash-Modus. Bereits gestern stürzte der Aktienkurs um rund 25 % ab. Anleger verkaufen massenweise die Anteilsscheine des deutschen MDAX-Konzerns. Auf Wochensicht notiert die Aktie nun 20 % im Minus. Für das laufende Jahr stehen Kursverluste von zwei Drittel für Uniper zu Buche. Während weltweit Energiekonzerne teilweise haussierten, läuft es für Uniper anders – zu groß ist die Abhängigkeit vom Gutdünken des russischen Staats bzw. der dortigen Unternehmen.
Gas-Krise setzt dem operativen Geschäft zu
Der deutsche Energiekonzern Uniper musste seine Prognose zurückziehen. Denn die Gaslieferungen aus Russland entsprechen nicht den Erwartungen. Bereits vor einigen Wochen drosselte Russland die Lieferungen mit Hinweis auf technische Probleme. Nun ist Uniper der erste Energieversorger des Landes, der in Not gerät. Diesbezüglich habe man die Bundesregierung konsultiert, um über staatliche Hilfen zu beraten. Andernfalls sei die Liquidität des Unternehmens in Gefahr.
Denn über die Hälfte der langfristigen Lieferverträge bestehen mit Russland. Aktuell liefert Gazprom jedoch nur 40 % der vertraglich zugesicherten Liefermenge. Konkrete Abschätzungen hinsichtlich Ausmaßes und Dauer sind nicht möglich. Das Jahr 2022 ist von Unsicherheit geprägt.
Experten sehen Gefahr eines Totalverlusts
Uniper bemüht sich aktuell um staatliche Unterstützung. Der deutsche Steuerzahler solle eingreifen, um das Energieunternehmen zu retten. Denn die Gewinnwarnung und Konsultierung der deutschen Bundesregierung verdeutlichen die Gefahr für Uniper. Die Situation sei kritisch, die nähere Zukunft ob der Abhängigkeit von Russland ungewiss. Im Jahr 2022 kommt man nicht umher festzustellen, dass Uniper um das eigene Überleben kämpft.
Dabei sind die akuten Probleme nichts gänzlich Neues. Uniper musste bereits Ende 2021 die Liquidität bewahren, da gestiegene Preise das Geschäftsmodell erschwerten. Infolgedessen habe man die Kreditlinien erweitert und von der staatlichen KfW Unterstützung in Anspruch genommen.
Allerdings lässt die deutsche Bundesregierung nach Angaben von Bloomberg die gefährdeten Unternehmen voraussichtlich nicht im Stich. Staatliche Unterstützung dürfte somit auch Uniper sicher sein.
Chancellor Olaf Scholz says the German government is ready to help companies in need, providing a positive backdrop to talks to bail out embattled energy giant Uniper https://t.co/YSzJh6yVzE
— Bloomberg Markets (@markets) June 30, 2022
Uniper relevant für die deutsche Versorgungssicherheit
Bei Uniper handelt es sich um eine Tochtergesellschaft des finnischen Unternehmens Fortum. Das Unternehmen aus Düsseldorf ist der größte ausländische Kunde von Gazprom. Zugleich kommt Uniper eine wichtige Rolle bei der deutschen Versorgungssicherheit zu, gerade in Zeiten, in denen die Politik um eine steigende Unabhängigkeit von Russland bemüht ist.
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Die Uniper Aktie notiert aktuell auf einem neuen Verlaufstief der vergangenen fünf Jahre. Seit 2017 hat der Aktienkurs über 10 % eingebüßt. Daraus resultiert zwar eine zunehmend günstige Bewertung, die jedoch im Jahr 2022 nicht ausschlaggebend sein darf.
Denn die Gas-Krise stellt Uniper vor existenzielle Probleme. Für die Verantwortlichen scheint die Ungewissheit so groß, dass eine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr schlichtweg nicht möglich ist.
Ein aktueller Kauf der Uniper Aktie ist hochspekulativ, ein Turnaround ungewiss. Wer nicht mit einem Totalverlust leben kann, sollte die Finger von den Anteilsscheinen des deutschen Energieunternehmens lassen. Denn selbst eine Rettung durch den Staat mit einer möglichen Beteiligung würde zu einer signifikanten Verwässerung für bestehende Aktionäre führen.
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