Die Bankenkrise in den USA ist aktuell das Thema in der Finanzwelt. Welche Implikationen diese hat, ob weitere Banken fallen und die Märkte wieder crashen, ist ungewiss. Ein gesundes Maß zwischen Optimismus und Realismus scheint die beste Wahl, um die Auswirkungen auf das eigene Vermögen zu managen.
Der Wirtschaftswissenschaftler Peter Schiff zog nun Parallelen zur Finanzkrise 2008 und kritisiert zu viel Regulierung als Grund für eine Verschärfung der Krise. Denn nach Analysen könnten rund 190 US-Banken aufgrund von Einlagenrisiken bedroht sein, natürlich im differenten Ausmaß. Die Geldpolitik der Zentralbanken könnte langfristigen Vermögenswerten wie Staatsanleihen und Hypotheken schaden und Verluste für die Banken verursachen. Sollte man diese realisieren müssen, wären die Auswirkungen verheerend. Die Finanzkrise von 2008 wurde in erster Linie ebenfalls durch den Zusammenbruch des Immobilienmarktes ausgelöst, hier sei zu viel Regulierung einer der Hauptgründer gewesen.
When the Govt. imposed lots of new #banking regulations after the 2008 #FinancialCrisis, we were assured that what is happening right now would never happen again. But one reason we had the 2008 Financial crisis was too much Govt. regulation. That's why this crisis will be worse.
— Peter Schiff (@PeterSchiff) March 17, 2023
Staatliche Eingriffe schon bei der Finanzkrise 2008 eine Ursache
Die Finanzkrise von 2008 hatte viele Ursachen, aber ein wichtiger Faktor war der staatliche Einfluss auf den Prozess der Kreditvergabe. In den Jahren vor der Krise förderte die Politik Immobiliendarlehen für Personen mit niedrigem Einkommen und schlechter Bonität. Diese Politik sollte dazu beitragen, die Chancengleichheit zu verbessern und einen fairen Zugang zu Wohneigentum zu gewährleisten.
Die Regierung ermutigte somit Banken und Kreditgeber, auch Kredite an einkommensschwächere Gruppen und Minderheiten zu vergeben. Dies führte zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise und zu einer massiven Ausweitung des Hypothekenmarktes. Als die Zinsen dann stiegen und sich die Konjunktur abschwächte, konnten viele Kreditnehmer ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen. Eine Kettenreaktion von Zahlungsausfällen war die Folge, die schließlich das gesamte Finanzsystem erschütterte.
Obwohl der staatliche Einfluss auf die Kreditvergabe nicht allein für die Finanzkrise verantwortlich war, blähte dieser die Immobilienblase massiv auf und verschlimmerte den Kollaps. Viele Kritiker argumentieren, dass der Staat mit der Vermischung sozialpolitischer Ziele und wirtschaftlicher Interessen das Finanzsystem destabilisiert hat.
Bankenkrise macht alles schlimmer: Peter Schiff vs. Jim Cramer
Mit der aufkommenden Bankenkrise wirft die Federal Reserve ihre Geldpolitik über den Haufen. Denn massive Unterstützungen für den Finanzsektor orchestrieren eine Politik des lockeren Geldes durch die Hintertür, bei welcher die massiven Fortschritte des Quantitative Tightenings in wenigen Tagen zunichte gemacht wurden.
In case you don’t comprehend how serious the US banking problems are: pic.twitter.com/AbQ1hHi5Ye
— Arthur Hayes (@CryptoHayes) March 18, 2023
Während der kontrovers diskutierte CNBC-Moderator Jim Cramer spekuliert, dass sich die Inflation nun erledigt und die Fed kaum mehr um diese kümmern müsse, verweist Peter Schiff auf das Gegenteil. Denn die Fed wirft wieder massiv Geld in den Markt, neue Liquidität treibt die Inflation an. Das Quantitative Easing ist zurück.
Jim Cramer claims the #Fed no longer has to worry about #inflation as the #BankingCrisis will put out the fire. He has it backwards. To finance the #bank #bailouts the Fed is creating more inflation. So the banking crisis didn't solve the inflation problem, it made it much worse!
— Peter Schiff (@PeterSchiff) March 17, 2023
Peter Schiff: amerikanischer Ökonom & Bestseller-Autor
Peter Schiff ist ein amerikanischer Ökonom, Investment-Banker und Bestseller-Autor. Schiff teilt gerne seine kontroversen Meinungen zu Themen wie Wirtschaft, Finanzen und Politik. Dabei kritisierte er immer wieder den US-Dollar und die US-amerikanische Wirtschaftspolitik.
Doch Peter Schiff ist nicht gefeit vor Kritik, sodass man auch seine Vorhersage mit Vorsicht analysieren sollte. Einige Kritiker werfen Peter Schiff vor, dass seine wirtschaftsliberale Haltung und die Kritik an staatlicher Regulierung zu sehr vereinfacht. Andere argumentieren, dass der Fokus auf den freien Markt nicht berücksichtigt, dass staatliche Interventionen unter bestimmten Bedingungen notwendig sein können. Andere werfen ihm zugleich vor, durch übertriebene Vorhersagen Panik zu schüren.
Regulierung des Bankensektors: So viel wie nötig und so wenig wie möglich!
Regulierungen, die eine natürliche Entwicklung des freien Marktes behindern, bedingen häufig ineffiziente Ergebnisse. Denn die Regulierungen schaffen unnötige Barrieren für Unternehmen und erschweren darüber hinaus Innovationen. Bei einer zu starken Regulierung beschäftigen sich die Banken nur mit der Einhaltung der Vorgaben, anstatt qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Demgegenüber bringt der Markt erfahrungsgemäß die besten Lösungen hervor.
Infolgedessen sollte die Regulierung des Bankensektors so begrenzt wie möglich sein. Zweifelsfrei bedarf es gewisser Schutzmechanismen. Doch zu viel Regulierung schadet eben mehr als sie nützt. Die Regulierung sollte sich auf transparente und konsistente Regeln konzentrieren. Dann werden in einem „Survial of the fittest“ die Banken dauerhaft überleben, die Kunden die beste Erfahrung bieten – auch in puncto Sicherheit.
Bitcoin kaufen gegen Bankenkrise?
Peter Schiff gilt nicht als Freund von Kryptowährungen, obgleich man die scharfe Kritik an Regulierung und dem US-amerikanischen Finanzsystem wohl so interpretieren könnte. Dennoch hat er eine kritische Haltung gegenüber Bitcoin und anderen Kryptowährungen eingenommen. Diese ordnete er mehrfach als Spekulationsblase ein und negiert einen intrinsischen Wert. Irgendwann würden Regierungen die Kontrolle übernehmen und Kryptos verbieten.
Dennoch ist die Reaktion unter seinen jüngsten Tweets eindeutig. Viele Follower geben dem Ökonomen in seiner wirtschaftspolitischen Einschätzung Recht und sehen dennoch den Bitcoin als beste Antwort auf ein instabiles Finanzsystem und grassierende Inflation.
Despite our differences on #Bitcoin, we can definitely agree on this one!!!!
— Rami Sbeiti (@RamiSbeiti) March 17, 2023